Mitteilung vom 21.05.02
Presse-Infos | Der LWL
Der Kreis Warendorf beteiligt sich am LWL-Kulturprojekt 'Vom Krummstab zum Adler'
Warendorf/Münster (lwl). Der Kreis Warendorf will sich mit "qualitativ hochwertigen" Veranstaltungen an dem Geschichtsprojekt "Vom Krummstab zum Adler - Säkularisation in Westfalen 1803 - 2003" beteiligen mit dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege an die Säkularisation und ihre Folgen für Westfalen erinnern wollen. Das ist das Ergebnis eines Gespräches, an dem neben dem Warendorfer Kreisdirektor Dr. Heinz Börger, Dr. Christiane Todrowski und Prof. Dr. Manfred Balzer aus der LWL-Kulturabteilung auch Archivare, Museumsleiter und Kirchenvertretern aus dem Kreis Warendorf teilnahmen.
Der Kreis Warendorf hat sich bereits an den LWL-Kulturprojekten "Barock in Westfalen" (1995), "Annette-von-Droste-Hülshoff" (1997) und "Westfälischer Friede" (1998) mit vielen Veranstaltungen beteiligt. "Die Erfahrungen waren ausgesprochen gut, deshalb werden die Museen und Kulturinstitutionen des Kreises auch zum Säkularisationsjahr Beiträge liefern", versprach Börger.
Einige Veranstaltungen stehen schon fest: Dr. Bennie Priddy vom Museum Abtei Liesborn berichtete beispielsweise über eine Ausstellung zum Thema 200 Jahre Kreis Warendorf. Als Höhepunkt will das Museum das Liesborner Evangeliar aus dem 12. Jahrhundert präsentieren. Diese Handschrift zählt zu den ältesten und wichtigsten kunsthistorischen Zeugnissen der Region. Das Museum Heimathaus Münsterland in Telgte plant eine Ausstellung zur Geschichte der Klöster im Kreis Warendorf.
"Wir hoffen, dass sich noch mehr Gemeinden, Städte und Kreise mit Ausstellungen, Vorträgen, Veröffentlichungen und kulturellen Veranstaltungen an dem Projekt beteiligen. Dabei ist es uns wichtig, dass auch Vereine, Heimatforscher und Schulen ermitteln und darstellen, welche Folgen die Säkularisation vor Ort hatte ", so Dr. Christiane Todrowski. Sie sammelt und koordiniert in der Geschäftsstelle, die der LWL eigens für das Projekt eingerichtet hat, alle Veranstaltungen.
Hintergrund:
Unter dem sperrigen Titel "Reichsdeputationshauptschluss" verabschiedete der Reichstag am 25. Februar 1803 ein Gesetz, dessen Folgen wir noch heute im Alltag spüren: Das Gesetz sorgte zum Beispiel dafür, dass nicht mehr nur die Kirche, sondern der Staat für die Bildung, das Kranken- sowie das Pflegewesen zuständig ist. Grund für das Gesetz, das die Auflösung des über 1000-jährigen Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation einleitete, waren Napoleons militärische Erfolge. Preußen verlor seine linksrheinischen Gebiete, dafür sollte es rechts des Rheins mit Land entschädigt werden. Also wurden die geistlichen Staaten wie das kurkölnische Herzogtum Westfalen und das Vest Recklinghausen sowie die Fürstbistümer Münster, Paderborn und Corvey mit ihren reichen Klöstern, Abteien und Stiften kurzerhand Preußen eingegliedert. Zusammen mit den Landesteilen, die bereits vorher zu Preußen gehörten, wurde daraus die neue Provinz Westfalen, das heutige Gebiet des LWL.
Wer sich mit einer eigenen Veranstaltung am Projekt "Vom Krummstab zum Adler" beteiligen oder das gleichnamige Informationsblatt bestellen möchte, erreicht Dr. Christiane Todrowski in der Geschäftsstelle "Säkularisation in Westfalen" beim LWL unter Telefon (02 51) 5 91-39 72. Weitere Informationen ab April im Internet unter https://www.saekularisation-westfalen.de.
ca. 2837 Anschläge
Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos