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Mitteilung vom 30.04.02

Presse-Infos | Der LWL

'Die Wilden sind los!'
Start der Sonderausstellung im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold

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Detmold (lwl). Endlich sind sie los: Im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold startet am Dienstag, 7. Mai, mit "...so frei, so stark... Westfalens Wilde Pferde" die lebendigste Sonderausstellung seit es das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gibt: Neben der Ausstellung sind auf den Museumsweiden wilde Pferde der inzwischen selten gewordenen Rassen zu sehen.

Die meisten Menschen denken bei Wildpferden zunächst an die Mustangs Nordamerikas - das sind aber keine "echte" Wilde, sondern ausgewilderte Hauspferde - oder allenfalls die weißen Pferde der Camargue. Manchem Lipper oder Paderborner sind die westfälischen Wildlinge, auch sie sind keine echten Wildpferde, in den letzten Jahren wiederbegegnet: Die Sennerpferde - nach ihrer Heimatlandschaft der Senne benannt - gehörten früher zu einem der Wildbahngestüte, denen Westfalen die Bezeichnung "Heimat der Wilden Pferde" verdankte.

"Schnaubte es da nicht laut und wild? Die freien Sennerpferde waren es ...", schildert Hermann Löns bewegt seine Begegnung in der Senne am Beginn des 20. Jahrhunderts. Seit dem vergangenen Jahr sind diese Tiere wieder im LWL-Freilichtmuseum zuhause.

Dass die wilden Pferde aus den Landschaften Westfalens nahezu verschwunden und vergessen sind, gab dem Team am LWL-Museum zu denken: "Das Museum engagiert sich seit vielen Jahren für den Erhalt westfälischer Kulturlandschaft und ihrer inzwischen selten gewordenen Arten - diese wilden Pferde gehören untrennbar dazu," erläuterte Landschaftsökologin Agnes Sternschulte, die gemeinsam mit der Historikerin Dr. Cordula Marx verantwortlich für die diesjährige Sonderausstellung ist.

Im Begleitprogramm kann man sogar lernen, wie ein Lasso geworfen wird. Auch die Ausstellung selbst zeigt Spannendes: Zur Geschichte der wilden Pferde gehört natürlich nicht nur, wie sie sich von Katzengröße zur heutigen Gestalt entwickelt haben, sondern auch, wie sie mit den Menschen zusammenlebten und was das besondere an ihrer Haltung in der freien Landschaft ist. So zeigt ein Pferdeskelett anschaulich Pferdeanatomie, Brandeisen, Pokale und Kutschen künden vom breiten Einsatzgebiet der Tiere. Gemälde besonderer Pferde werden präsentiert, so das bisher unbekannte Bild Johann Adam Kleins, "Johann von Leyden, der letzte aus dem Sennergestüt" des Jahres 1866, Glanzstück der museumseigenen Sammlung. Der hier abgebildete weiße Sennerhengst, als "Iason" 1855 in Lopshorn geboren, gewann für seinen Herrn sogar Preise bei Rennen.

Museumsleiter Prof. Dr. Stefan Baumeier freut sich über ein ungewöhnliches Thema und das vielseitige Konzept: "Vergleichbares ist wohl noch nicht gezeigt worden. In der Ausstellungsscheune erhalten Besucher nicht nur einen guten Einblick in die Geschichte der wilden Pferde Westfalens, sondern wir präsentieren die Przewalskis und Dülmener auf den Weiden. Das ist für Museumsgäste ein einmaliges Erlebnis." Pferde und Ausstellung sind außerdem in ein Begleitprogramm integriert, das für alle Altersgruppen von Ponyreiten, Lesungen und Sternritt bis zum Vortrag über Pferdehomöopathie etwas bereithält.
Ein Begleitprogramm und weitere Infos sind über das Internet ab Ende Mai unter https://www.wildepferde.de oder unter Tel.: 05231/706-104 zu bekommen. In Kürze erscheint ein Begleitband gleichen Titels im Klartextverlag, der für ca. 22 Euro erhältlich sein wird.

"...so frei, so stark... Westfalens Wilde Pferde"
Sonderausstellung im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold
7. Mai bis 31. Oktober
Öffnungszeiten: täglich außer montags 9 bis 18 Uhr









Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235
Gefion Apel, Telefon: 05231 706-140
presse@lwl.org




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