LWL-Newsroom

Mitteilung vom 25.04.02

Presse-Infos | Der LWL

LWL präsentiert extrascharfe Kulturgeschichte des Senfes im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen

Bewertung:

Hagen (lwl). Beim Thema Senf geht es meistens auch um die Wurst - also um Geschmack und Genuss. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab dem 1. Mai in seiner Sonderausstellung "Extra scharf - Vom Korn zum Senf" zeigt, ist die pikante Paste nur für die Wurst eigentlich viel zu schade. Im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen ist dann zu sehen, dass nicht nur Köche, sondern auch Künstler und Literaten gerne ihren Senf dazugeben.

Jeder kennt ihn, die meisten essen ihn oft, die wenigsten wissen aber mehr über ihn. Deshalb stellt die Ausstellung den Senf mit seinen vielen Facetten vor, erklärt woher er kommt und zeigt wie aus den kleinen Körnern der Scharfmacher für so manches fade Gericht wird. Rezepte zum würzigen Kochen mit Senf gibt es natürlich auch.

In der Senfmühle des LWL-Museums erfahren die Besucher, wie Senf hergestellt wird: Zuerst wird die gelbe und schwarze Senf-Saat gereinigt und gemahlen oder im Walzenstuhl zerquetscht. Danach setzt der Senfmüller die Maische an. Diese besteht hauptsächlich aus Senfmehl, Essig oder Most und Gewürzen. "Beim Maischen quillt der Senf auf, entwickelt seine Schärfe. Danach wird er auf großen Mühlsteinen zu einer geschmeidigen glänzenden Paste gemahlen", erklärt Karin Ruhmöller vom Projektteam. Der fertige Senf wird in Gläser oder Steinzeugtöpfchen abgefüllt. Wie schön und originell Senfgläser sein können, zeigt die Ausstellung mit vielen Senfbehältern in ungewöhnlichen Formen.
"An der Senfherstellung hat durch die Jahrhunderte kaum etwas verändert. Heute setzten die Senfmüller zwar moderne Maschinen ein, aber die einzelnen Arbeitsschritte sind weitgehend wie im alten Handwerk geblieben", so Regina Weber und Markus Schneider-Bachmann.

Senf ist schon seit der Antike bekannt - allerdings nicht nur als Würz- sondern auch als Heilmittel. Die Römer setzten Senf etwa gegen Läuse und Haarausfall oder nach einem Schlangenbiss ein. Als Hausmittel gegen Muskelschmerzen und Verrenkungen war das Senfpflaster lange Zeit verbreitet, gegen Erkältung wurden Senfwickel eingesetzt. Laut Pythagoras schärft der Senf sogar den Verstand.

Die Senfpaste wird in Europa schon im
1. Jahrhundert n. Chr. erwähnt. Die Griechen und Römer importierten die Senfpflanze aus Asien. Die Römer brachten sie dann auch nach Germanien.
Seit dem Mittelalter wurden die süßen bis scharfen Pasten nicht nur in den Klöstern und Königshöfen zu den Mahlzeiten gereicht, sondern wurden mit Handmühlen auch für den normalen Hausgebrauch hergestellt. Von Dijon aus gelangte der "Moutarde" oder "Mostert" nach Düsseldorf, wo 1726 die älteste Senffabrik Deutschlands gegründet wurde.

"Extra scharf"" ist eine Sonderausstellung zur Kulturgeschichte des Senfes. Auf rund 200 Quadratmetern im Ausstellungsgebäude Haus Sümmern und in der historischen Senfmühle werden viele Aspekte rund um den Senf vermittelt. Dabei geht es beispielsweise darum, wann Senf wo gegessen wurde oder wie er verpackt wird und gegen welche Zipperlein er als Heilmittel wirkt. Im Aktionsraum müssen die Besucher scharf aufpassen. Denn hier ist bei einem Quiz ihr Senfwissen gefragt.
Zur Ausstellung bietet das LWL-Museum ein extrascharfes Beiprogramm: Pikant wird es nicht nur bei den Sonderführungen durch die würzige Ausstellung sondern auch beim Senf-Kochkurs, den das LWL-Freilichtmuseum gemeinsam mit der Volkshochschule Hagen anbietet. Scharfes gibt es auch zum Mitnehmen: Das Museum bietet Senf aus einer traditionellen Senffabrik an. Damit können die Besucher zuhause gleich die Rezepte ausprobieren, die im Museum zu haben sind.


"Extra scharf"- Vom Korn zum Senf
Eine pikante Kulturgeschichte
Sonderausstellung im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen
1. Mai bis 31. Oktober
Öffnungszeiten: täglich außer montags 9 bis 18 Uhr











Pressekontakt:
Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235
Uta Wenning-Kuschel, Telefon: 02331-780713
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos