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Mitteilung vom 24.04.02

Presse-Infos | Der LWL

Mit Herz und Hund
Bianca Knoche konzipierte die größte deutsche Hundeausstellung

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Münster (lwl). Sie kennt jede präparierte Pfote, jedes Foto, jedes Komma in den Begleittexten: Bianca Knoche, wissenschaftliche Volontärin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), ist die Ausstellungsmacherin der größten deutschen Ausstellung "Auf den Hund gekommen?" zur Naturund Kulturgeschichte des Hundes in Münster. Seit Mitte November 2001 ist die Schau im Westfälischen Museum für Naturkunde ein Publikumsmagnet, 65.000 Besucher sahen bisher die Ausstellung, die noch bis zum 27. Oktober läuft.

"Es ist eine sehr persönliche Ausstellung", sagt die Diplom-Biologin Knoche und erzählt von den einzelnen Ausstellungsstücken, die sie von vielen privaten Hundeliebhabern aus ganz Deutschland entliehen hat. Da ist der Mops aus echtem Meissner Porzellan einer Münchner Sammlerin, ein japanisches Buch mit Grimmschen Märchen, das eine Kollegin aus Bad Oeynhausen zur Verfügung stellte, oder die golden verzierte Hundedecke für den siegreichen Windhund der Münsteraner Hunderennbahn.

Insgesamt wird auf 700 Quadratmetern Fläche mit knapp 400 Exponaten die Entwicklung der Freundschaft zwischen Wolf, Hund und Mensch gezeigt. Nachgestellte Szenen aus dem Hundeleben illustrieren, wie Wölfe die Nähe zu den Steinzeitmenschen suchten oder Hunde heute als Rettungshelfer in Trümmern nach Überlebenden schnüffeln.

Bianca Knoche kennt zu jedem Detail nicht nur die wissenschaftliche Seite. Viele persönliche Geschichten stecken hinter den 66 lebensecht präparierten Tieren der Ausstellung. Wie auch bei Bobby, dem großen schwarzen Labrador-Dobermann-Mischling, der im Museum auf der Hundehütte vor dem Bauernhof wacht. Die Volontärin hat ihn noch lebend gesehen, bevor der todkranke Hund eingeschläfert werden musste. Knoche war auch dabei, als man ihm das Fell abzog und in der hauseigenen Werkstatt als Präparation wieder aufleben ließ. "Das ist nicht immer angenehm, gehört aber zu einer Ausstellungsvorbereitung dazu", sagt die Wissenschaftlerin. "Hier will ich als Volontärin arbeiten", wusste Bianca Knoche schon, als sie das erste Mal das LWL-Naturkundemuseum besuchte. Dass sie ihr Ziel genau dann erreichte, als die 15-monatige Vorbereitung der Hundeausstellung auf dem Plan stand, passt nicht nur zum Nachnamen der Wissenschaftlerin. Die Biologin schrieb ihre Diplomarbeit über das Verhalten von Wölfen im Rudel und hat als Hundenärrin auch selbst einen Hund besessen. Bonny hieß ihre Boxerhündin. Wer aufmerksam durch die Ausstellung geht, findet den Namen auf dem ausgestellten Hundegrab am Ende des Rundgangs wieder: ein Nachbau des Tiergrabes, das Bianca Knoche auf dem Kleintierfriedhof in Handorf für ihren Hund einrichten ließ. "Wir haben zu Hause unsere Haustiere immer im Garten vergraben und konnten dort Abschied nehmen", erzählt sie. Als die Familie umzog, habe sie dann auf dem Tierfriedhof einen zentralen Platz gefunden, an dem sie um ihre Hündin trauern konnte. Ob sie wieder einen Hund haben möchte? Ihr Herz würde schon ja sagen, aber der Verstand nicht. "Ich persönlich hätte im Moment nicht genug Zeit, um auf den Hund zu kommen'", bedauert sie.





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