Mitteilung vom 02.04.02
Presse-Infos | Der LWL
Dieter Grabenmeier hat sich durch alle Epochen der Menschheit gegraben
Bielefeld (lwl). Westfalens dienst-ältester Ausgräber Dieter Grabenmeier feiert am 4. April in Bielefeld sein 40jähriges Dienstjubiläum. Der 62-jährige hat in allen Epochen der Menschheit und überall in Westfalen nach archäologischen Funden gegraben.
So arbeitete der ¿Grabungstechniker¿ im Dienste des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auf den altsteinzeitlichen Plätzen von Westerkappeln (Kreis Steinfurt) und Salzkotten-Thüle (Kreis Paderborn), in Siedlungen der ersten Bauern von Westfalen in Bochum-Harpen, in den Großsteingräbern von Recke-Espeln bei Steinfurt und auf der Paderborner Hochfläche. Auch die großen Friedhöfe der Bronze- und Eisenzeit (1900 v. Chr. bis Chr. Geburt) von Emsdetten (Kreis Steinfurt) bis Petershagen-Lahde (Kreis Minden-Lübbecke) hat er in guter Erinnerung. ¿Besonders haben mich die Bronzefibeln von Lahde begeistert¿, so Grabenmeier.
Fündig wurde der gebürtige Schlesier auch in den römischen Militäranlagen entlang der Lippe. Ob in Haltern (Kreis Recklinghausen), in Oberaden (Kreis Unna), in Anreppen (Kreis Paderborn) oder in Bielefeld auf der Sparrenberger Egge, überall wurde er fündig. Seine größte Ausbeute: in Haltern an einem einzigen Tag 30 römische Münzen. Und einen Bleibarren mit dem Stempel der 17. Legion, die später in der Varusschlacht unterging.
Auch die berühmtesten Fundstellen aus dem Mittelalter hat Grabenmeier untersucht, nämlich die Domburgen von Münster und Minden, die Kaiserpfalz von Paderborn, die Kilianikirche in Höxter und das Wohnquartier an der Welle in Bielefeld.
Als Dieter Grabenmeier im Jahre 1962 seinen Dienst beim LWL antrat, ahnte er nicht, dass er vierzig Jahre lang das archäologische Geschehen in ganz Westfalen mitgestalten würde. Den damals 23jährigen hatte ein Freund seines Vaters ermutigt, sich an den laufenden Ausgrabungen in seinem Heimatort Beckum zu beteiligen. Dort hatten die LWL-Archäologen das Grab eines sächsischen Fürsten entdeckt. Der junge Grabenmeier lernte Fundstücke behutsam zu bergen, Bodenverfärbungen zu erkennen und zu untersuchen, Befunde zu dokumentieren und geschichtsträchtige Altertümer zu restaurieren. ¿Seine Sorgfalt fiel bald auf und er wurde ein anerkannter Grabungstechniker¿ so Dr. Gabriele Isenberg, die LWL-Chefarchäologin.
Von seinem anfänglichen Dienstort Münster wechselte Dieter Grabenmeier 1977 zur Außenstelle Bielefeld des Westfälischen Museums für Archäologie und LWL-Amtes für Bodendenkmalpflege. Dort leitet er das Fund- und Planarchiv, zeichnet druckfertige Grabungspläne. Berühmt ist er für die Qualität seiner Gefäßrestaurierungen. Der Jubilar, der in seiner Freizeit Fossilien- und Mineralien sammelt, geht 2003 in den Ruhestand.
Er hat für diese Zeit zwei Wünsche: bei guter Gesundheit bleiben und im entstehenden Westfäli-schen Museum für Archäologie in Herne etwas von seiner 40jährigen Tätigkeit wiederfinden - vielleicht den kleinen Faustkeil, den er in Bad Lippspringe fand. Über seinen kühnsten Traum aber schweigt er meist: eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn.
Zu seinem 40. Dienstjubiläum gratulierte ihm der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und bedankte sich bei ihm für das langjährige Engagement im Dienste des LWL.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalen-weit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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