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Mitteilung vom 31.01.02

Presse-Infos | Der LWL

'Henry van de Velde & Co.': LWL zeigt im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Objekte des Jugendstils aus der Sammlung SAM

Bewertung:

Münster (lwl). Eine Ausstellung, die selbst Kennern der Epoche überraschende Entdeckungen verspricht, präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Gezeigt wird eine der wohl umfangreichsten deutschen Privatsammlungen von Objekten des Jugendstils.

Mit der Präsentation dieser im Verborgenen gewachsenen Kollektion von Porzellanen, Silber, Me-tallarbeiten und Möbeln entfaltet sich ein reiches Panorama der Stilreform um 1900. Wenn auch Systematik, Sachverstand und Detailkenntnisse dieser Sammlung zugrunde liegen, so bleibt Leitmotiv doch die ¿barocke¿ Lust zu Opulenz. Meist sieht man Exponate dieser Qualität nur als Einzelstücke in Museumsvitrinen, präsentiert als Ikonen des Jugendstils. Die jetzt ausgestellte Privatsammlung erlaubt eine Zeitreise zurück in die großbürgerlichen Lebenswelten von Enthusiasten und Mäzenen der Moderne - und an ihre frühen Sammelpunkte wie Weimar, Berlin, Darmstadt und München.

Der Titel ¿Henry van de Velde & Co.¿ betont die Schlüsselrolle des kosmopolitischen Stilerneuerers und spiegelt zugleich dessen überragende Präsenz innerhalb der Sammelkonzeption. Andererseits fehlt kein Name von Klang aus der breiten Phalanx seiner Generation in Deutschland. Hier trifft die linearstrenge Formensprache eines Peter Behrens, Joseph Maria Olbrich oder Albin Müller auf den ¿floralen¿ Jugendstil eines Otto Eckmann oder Heinrich Vogeler. Neben den frühen Kleinplastiken des Westfalen Bernhard Hoetger treten entsprechende Arbeiten von Raoul Larche oder George Minne aus Frankreich und Belgien, den frühen Ausgangsorten von van de Veldes Reformtätigkeit. Europäische Verwandtschaften, aber auch die Konfrontation von kantigen Individualisten der Kunstszene werden die Präsentation durchziehen.

Um am Ende des 20. Jahrhunderts - aus dem Abstand mehrerer Generationen zu den angewandten Künsten um 1900 - eine kompromißlos museale Kollektion aufzubauen, bedarf es einer optimalen Mischung von Enthusiasmus, Beharrlichkeit und detektivischem Spürsinn. Alle diese drei Eigenschaften kennzeichnen sowohl das Sammlerehepaar selbst als auch Antje Gössling, die seit mehr als fünfzehn Jahren diese Sammlung betreut und gemeinsam mit Klaus-Jürgen Sembach und dem designbegeisterten Kustos des Landesmuseums, Jürgen Krause, dieses ehrgeizige Ausstellungsprojekt realisierte. In der Person von Klaus-Jürgen Sembach ist es gelungen, den international ausgewiesensten Kenner insbesondere auch des Gesamtwerkes von Henry van de Velde für das Projekt zu gewinnen.

Entsprechend dem besonderen Rang der Sammlung zielt Sembachs Ausstellungskonzeption auch auf eine aufsehenerregende Präsentationsform: Eine begehbare, fast zehn Meter hohe Pyramide. Eine Form, mit der der individuellen Sammellust eine Schatzkammer errichtet wird. Augenzwinkernd integriert er souverän Pathos und Selbstironie der Architektur der Unvergänglichkeit. Der imposante Lichthof des Landesmuseums, entstanden kurz nach 1900, bietet der Pyramidenkonstruktion ein adäquates Ambiente auf Zeit. Die Idee der Pyramide hat das Sammlerehepaar als Mäzen der Ausstellung spontan überzeugt, die ansonsten mit dem Ende der Schau untergehende Inszenierung als wiederverwendbare Konstruktion in verzinktem Stahl errichten zu lassen. Dieser außergewöhnlichen Großzügigkeit gilt der besondere Dank des LWL-Museums.

»Henry van de Velde & Co.
Objekte des Jugendstils aus der Sammlung SAM«
Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte

2. Februar ¿ 21. April 2002
Öffnungszeiten: Täglich außer Montag 10 - 18 Uhr
Eintrittspreis: 2,60 ¿. Ermäßigungen bitte erfragen




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