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Mitteilung vom 14.11.01

Presse-Infos | Der LWL

Achtung Redaktionen'Text frei ab Mittwoch 14.11., 18.00 Uhr
'Mehr Zuständigkeit für Landschaftsverbände'
Doppeljubiläum (2): 175 Jahre LWL-Parlament, 100 Jahre Landeshaus

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Achtung Redaktionen: Text frei ab Mittwoch, 14.11.2001, 18.00 Uhr


Münster (lwl). Der starre Zuständigkeitskatalog des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), der bisher in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Jugend und Kultur engagiert ist, soll erweitert werden. Das hat der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Wolfgang Schäfer, vor 400 Gäs-ten auf einer Festveranstaltung zum 175jährigen Jubiläum des LWL-Parla-mentes am Mittwochabend (13.11.) in Münster angeregt.

Den Plänen des NRW-Verkehrsministeriums für drei statt neun Verkehrsverbünde im Land hielt der LWL-Direktor als großräumige Alternative einen "Verkehrsverbund Westfalen" als echten Fortschritt für die Bürger" entgegen. Durch eine Öffnungsklausel für die Zuständigkeiten des Land-schaftsverbandes ließe sich auch "der oder andere der 150 Zweckverbände" in NRW überflüssig machen.

In den kommenden zehn Jahren will der Landschaftsverband nach den Aussagen von Schäfer die Lebensbedingen von behinderten Menschen weiter verbessern: "Behinderte leben und arbeiten
dann nicht mehr - wie jetzt oft noch - in Großeinrichtungen, sondern sie sind bei uns in der Nach-barschaft." Die Werkstätten für Behinderte würden bis zum Jahr 2010 noch kleiner, der Zugang zu einem "normalen" Arbeitsplatz noch leichter.

Die "kommunale Selbstverwaltung" hob der Vorsitzende des LWL-Parlamentes, Dieter Wurm (Hochsauerlandkreis), als Grundidee in der 175jährigen Geschichte der Landschaftsverbände hervor. "Wichtige Beschlüsse sollten damals wie heute die Betroffenen fassen, um ihre Kenntnisse der Verhältnisse vor Ort zu nutzen", so der Vorsitzende der Landschaftsversammlung.

Auch der "Erfinder der kommunalen Selbstverwaltung", der preußische Reformer Freiherr vom Stein, wollte wichtige Entscheidungen nicht "landfremden Bürokraten" (vom Stein) überlassen. Wurm: "Was die Zukunft angeht, will ich den Historiker Professor Harm Klueting zitieren: In einem Europa, in dem sich zentralistische Nationalstaaten wie Großbritannien regionalisieren, können die Landschaftsverbände Modellcharakter gewinnen. In den Landschaftsverbänden schlummert das Potential für das 21. Jahrhundert."

NRW-Innenminister Dr. Fritz Behrens rief die Kommunen auf, der "regionalen Komponente in Europa mehr Geltung zu verschaffen". Behrens wörtlich: "Die Landesregierung hat ein großes Interesse daran, die Identität Westfalens zu erhalten und wo immer möglich zu stärken." Darum stehe das Angebot der Landesregierung, "einen Vertreter der kommunalen Spitzenverbände in der Vertretung in Brüssel" aufzunehmen.

Der westfälische Unternehmer Dr. August Oetker rief zu Optimismus des "starken Wirtschaftsstandortes Westfalen" in einem vereinten Europa auf, in dem die europäischen Regionen miteinander konkurrieren. "Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass eine dieser konkurrierenden Regionen Europas eher Westfalen als Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz oder Baden-Württemberg sein wird", sagte Oetker.


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Frank Tafertshofer, Telefon 0251 / 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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