Der LWL hat wertvolles Baegert-Tafelbild für sein Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte gekauft - Weltweites größte Sammlung

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Münster Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die Sammlung seines Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte um ein Spitzenexemplar spätmittelalterlicher Tafelmalerei bereichert: Das LWL-Museum hat in New York das Bild "Maria mit Kind, den Aposteln Andreas und Thomas und Stifterfamilie" von Derick Baegert für knapp 4,3 Millionen Mark gekauft. Das zwischen 1495 und 1500 entstandene Bild gehört zum zentralen Werk des Malers.

"Baegert ist ein bedeutender Maler des nordwestdeutschen und niederrheinischen Raumes, der sich auch zu den Niederlanden orientierte. So steht er als Künstlerpersönlichkeit sinnbildlich für die alte Kulturregion Westfalen mit ihren vielen vitalen Kon-takten zu den Nachbarregionen. Die Erweiterung der Baegert-Sammlung stärkt die Position unseres Hauses als zentrales Kunstmuseum für die Region und die Position des LWL als
anderer der regionalen Kulturlandschaft", sagte LWL-Direktor Wolfgang Schäfer am Montag (27.08.) bei der Übergabe des Bildes. Das LWL-Museum verfügt bereits über sieben Baegert-
Tafelbilder - als Dauerleihgabe des Westfälischen Kunstvereins. So ist in Münster die weltweit größte Baegert-Sammlung beheimatet, die auch qualitativ als die hochwertigste gilt.
Das Bild galt lange als verschollen, im letzten Jahr tauchte es überraschend aus mexikanischem Privatbesitz in New York auf. Als es in diesem Jahr bei Christies zum Verkauf angeboten wurde, griff Dr. Hermann Arnhold, Leiter der Mittelalterabteilung des LWL-Museums, zu. "Vergleichbare Tafelbilder sind auf dem Kunstmarkt äußerst selten. Das Baegert-Bild ist künstlerisch besonders gut ausgeführt und in hervorragendem Zustand", lobt LWL-Museumsdirektor Prof. Klaus Bußmann.

Um den Kaufpreis aufzubringen ist es dem LWL gelungen, die Kulturstiftung der Länder, die Stiftung Kunst und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen, den Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien sowie die Westdeutsche Landesbank Girozentrale (WestLB) als Stifter zu gewinnen.

Als Teil der intensiven Marienverehrung um 1500 zeigt das neuerworbene Tafelbild die Gottesmutter von einer Mondsichel getragen, mit dem Jesuskind auf dem Schoß. Das zentrale Paar wird von Engeln umgeben, die durch allegorische Attribute auf den Sündenfall, die Erlösung durch die Passion Christi sowie durch eine Krone auf die Stellung Marias als Königin der Engel und des Himmels verweisen. Das Zentrum der Darstellung mit Maria, Jesus und den Engeln wird durch die stattlichen Figuren der Apostel Andreas und Thomas ergänzt, während im Vordergrund das Stifterpaar der Tafel mit Sohn und Tochter die Komposition vervollständigt.

Bevor der LWL die bereits begonnenen Restaurierungsarbeiten am Tafelbild fortsetzt, zeigt er die Neuerwerbung einen Monat lang (vom 28. August bis zum 23. September) in der Mittelalter-Abteilung seines Museums für Kunst und Kulturgeschichte.
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