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Mitteilung vom 12.07.01

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Denkmal des Monats Juli 2001: Das ehemalige Kloster Bredelar

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Marsberg (lwl). Das ehemalige Kloster Bredelar im Hoppecketal bei Marsberg hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zum Denkmal des Monats Juli nominiert. Keine Spur ist mehr geblieben von dem 1170 durch Erzbischof Philipp von Heinsberg für Prämonstraten-
serinnen gestifteten Kloster. Bereits 1196 wurden Nonnen nach Rumbeck bei Arnsberg versetzt und Zisterziensermönche setzten sich für den wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung des Klosters ein. Aus dieser Epoche stammt die berühmte Bredelarer Bibel, die sich heute in der hessischen Landes- und Hochschulbibliothek in Darmstadt befindet.

Stets war das Kloster in den darauffolgenden Jahrhunderten von Fehden zwischen Kurköln und der Paderborner Diözese, zwischen
den Herren von Padberg und denen von Waldeck ausgesetzt, über die Auswirkungen auf die Klostergebäude ist jedoch nichts genaues bekannt. Erst im Jahr 1640 zu Zeiten des dreißigjährigen Krieges wird die Klosteranlage als völlig verfallen bezeichnet. Der Wiederaufbau geschieht unter Abt Absalon; der siebenjährige Krieg und ein verheerender Brand im Jahr 1787 sorgen wiederum für teilweise ruinöse Verhältnisse des Klosters.

Die heute erhaltenen Klostergebäude stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Portal des Ostflügels trägt das Datum 1766. Ein Schlußstein mit dem Datum 1800 bezeugt drei Jahre vor der Säkularisation den Wiederaufbauwillen der Mönche des ausgehenden 18. Jahrhunderts.

Die Klosteranlage selbst ist eine Dreiflügel-anlage mit vortretenden Pavillonbauten an den Ecken der Südseite. Für Zisterzienserklöster typisch ist der unterhalb des Gebäudekomplex durch den Innen-hof fließende Kanal, der aus den nordwestlich liegenden Klosterteichen gespeist wird. Wie in keinem
anderen Kloster Westfalens ist hier in Bredelar die industrielle Nachnutzung des 19. Jahrhunderts
durch eine der sauerländischen Gewerkefamilien ablesbar. Zunächst im nördlichen Klosterareal
separat angesiedelt, griff die Nutzung durch die Eisengießerei der Theodorhütte auch in die ehedem kirchlich und klösterlich genutzten Teile des Ostflügels baulich ein. 1884 brach in der als Magazin genutzten Kirche ein Brand aus, der auch auf andere Flügel der Anlage übergriff und zum Abbruch der aufgehenden Geschosse des Südflügels führte.

Die heutige Nutzung umfasst nur wenige Bereiche der südlichen Klosteranlage. Leerstand und Verfall bedrohen den Weiterbestand des Denkmals. Seit Jahrzehnten bemühen sich u. a. der Verein für Ortsgeschichte und die Stadt Marsberg um eine tragfähige Nutzung. Im Jahr 2000 gründete sich der Förderverein Kloster Bredelar, der die Bemühungen um eine Sicherung und Nutzung nochmals intensiviert hat.

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Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 / 591-235
presse@lwl.org




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