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Mitteilung vom 24.08.04

Presse-Infos | Der LWL

Erlebnisführung mit Vortrag
Von Florenz bis nach Andorra - Eine Reise auf der Europäischen Eisenstraße mit Dr. Peter Fink

Bewertung:

Hattingen (lwl). Florenz, Barcelona, Andorra - kurz vor Ende der Sommerferien lädt das Westfälische Industriemuseum Henrichshütte Hattingen zu einer Bilderreise auf der Europäischen Eisenstraße ein. Dr. Peter Fink stellt am Freitag, 27. August, um 20.00 Uhr im Hattinger Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) interessierten Gästen industriegeschichtlich spannende Reiseziele vor.

Die Bilderreise beginnt in Hattingen auf der Henrichshütte. Von dort aus führt Peter Fink sei-ne Zuhörerinnen und Zuhörer zunächst in die Frühgeschichte Italiens: Über Florenz führt die Reise in die Toskana, wo man die Metallverarbeitung der Etrusker kennen lernen kann. Von der "Metall tragenden Region" rund um Populonia, Piombino und Folloncia aus geht es weiter auf die Insel Elba mit ihrem Erzausfuhrhafen Portoferraio.

Eine zweite Reiseroute schlägt den Bogen in die frühe Neuzeit. Sie beginnt in Barcelona und nimmt den Weg über die Pyrenäen ins spanische Katalonien, nach Frankreich und Andorra. Nur hier - im Osten der Pyrenäen - findet man so zahlreich spannende Zeugnisse eines frühen Stahlgewinnungsverfahrens: die Katalan-Schmieden. Sie enstanden bereits im 15. Jahrhundert und waren in der Lage, im so genannten "Direktreduktionsverfahren" Stahl direkt aus den Erzen zu gewinnen. Das Geheimnis dieser regionalen Produk-tionsmethode lag in der Reinheit des dortigen Eisenerzes. Ohne Schwefel- und Phosphor-Anteil ließ sich das Erz leicht zu schmiedbarem Eisen, also Stahl verhütten. Zudem wussten die Katalan-Schmieden die Wasserenergie für die Gebläse und Hämmer hervorragend zu nutzen. In den produktivsten Schmieden arbeiteten in der Blütezeit im 17. Jahrhundert bis zu acht hochspezialisierte Schmiede durchschnittlich zehn Monate im Jahr und erzeugten pro Tag 600 Kilo schmiedbares Eisen. Das Verfahren hielt sich fast 500 Jahre lang in der Region. Erst 1891 schloss in Andorra die letzte Anlage.

Die Rückreise führt dann über die "Fugger-Straße" ins österreichische Kärnten. Dort finden sich vor allem interessante montangeschichtliche Relikte zum Bergbau der Fugger im 15. Jahrhundert, aber auch Spuren frühgeschichtlicher und antiker Metallgewinnung der Kelten und Römer.

Der Vortrag findet im Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte Hattingen statt und ist kostenlos. Im Vorfeld können die Museumsgäste bei einer Führung die Hochofenanlage kennen lernen (Erwachsene 3,50 ¿, ermäßigt 2 ¿). Treffpunkt ist um 19 Uhr das
Foyer.




Pressekontakt:
Anja Kuhn, Tel. 0231 6961-139, anja.kuhn@lwl.org
presse@lwl.org




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