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Mitteilung vom 08.06.01

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Kulturgut kreist am westfälischen Himmel über Oerlinghausen: LWL kührt bundesweit erstes denkmalgesc

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Denkmäler, das sind doch nur alte Häuser, Fabriken, Schlösser oder Kirchen. Oft stimmt dieses Vorurteil - aber nicht immer: In Oerlinghausen (Kreis Lippe) gibt es sogar ein fliegendes Denkmal: Als bundesweit erstes Segelflugzeug trug die Gemeinde Oerlinghausen auf Vorschlag der Denkmalpfleger beim Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ein Segelflugzeug vom Typ Weihe 50 als bewegliches Denkmal in die Denkmalliste ein. Deshalb kürte der LWL die Weihe jetzt zum Denkmal des Monats Juni.

"Von diesem Typ sind bundesweit nur noch acht Segelflug-
zeuge beim Luftfahrtzeugbundesamt gemeldet. Außerdem
dokumentiert es die Entwicklung des Segelflugzeugbaues in ganz besondere Weise", erklärt LWL-Denkmalpfleger
Christian Hoebel, warum die Weihe zum fliegenden Denkmal wurde. Hans Jacobs konstruierte 1937/38 die erste Weihe. Die Thermiknutzung hatte sich unter den Segelfliegern zu dieser Zeit gerade erst gegen die Nutzung von Hangaufwinden durchgesetzt. Deshalb waren nun streckenflugtaugliche Flugzeuge mit großer Spannweite und hoher Fluggeschwindigkeit gefragt. Diese Wünsche erfüllte die Weihe mit ihren 18 Metern Flügelspannweite und einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 210 Stundenkilometern. Der aus Sperrholz gebaute Hochdecker war das erste Segelflugzeug mit Bremsklappen in den Flügeln. So konnten die Weihe-Piloten die Sturzfluggeschwindig
keit begrenzen.

"Bis in die 1960er-Jahre hinein erzielte die Weihe viele Wettbewerbserfolge. Das zeigt den hohen Entwicklungs- und Leistungsstand dieses Flugzeugtyps. Erst als im Segelflugzeugbau moderne Materialien wie Glasfaserkohlenstoff eingesetzt wurden, waren weitere Leistungssteigerungen möglich", so Hoebel.
Dieser Entwicklungsschub bedeutete das Aus für die Weihe. Zuvor legte der bekannte Bremer Flugzeugbauer Focke Wulf 1952 die Weihe in kleiner Serie noch einmal neu auf. Ein Exemplar dieser Serie kaufte ein Bielefelder Fabrikant. Über Schleswig-Holstein kehrte dieses Flugzeug 1997 nach Westfalen zurück. Seit seiner Restaurierung 1999 wird es wieder auf dem Segelflugplatz in Oerlinghausen geflogen.

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