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Mitteilung vom 02.05.01

Presse-Infos | Der LWL

Presse-Einladung

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Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen,

was würden unsere Nachfahren vom Ruhrgebiet wissen, wenn sich Dieter Hoffmann-Axthelm mit seinem heiß diskutierten Gutachten zur Denkmalpflege durchsetzen würde? Vermutlich nicht viel. Denn er postulierte den Verzicht auf Bauten, die nach 1840 entstanden sind. Im Ruhrgebiet blieben allenfalls ein paar mittelalterliche Dorf- und Stadtkirchen sowie einige Herrenhäuser des 16. bis 18. Jahrhunderts Denkmäler. Bergarbeitersiedlungen und Industriebauten würden verschwinden, die Region würde ihr Gesicht verlieren. Ähnlich erginge es der Baumeisterarchitektur, den Technik- und Verkehrsdenkmälern, Schulen, Bädern, Krankenhäusern sowie den Bauten des Nazi-Terrors, wenn man nur "schöne Sonntagsdenkmäler" wie Schlösser und Kirchen erhielte.

Dagegen steht der gesetzlich verankerte Denkmalbegriff wie ihn die Denkmalämter des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) vertreten: Danach transportieren Denkmäler Informationen aus der Vergangenheit, die sonst nicht mehr erschließbar sind. Es geht also nicht um vordergründige Schönheit, sondern um Geschichte, um die Bedeutung für die Menschen. Deshalb kann auch ein "hässlicher" NS-Bau ein Denkmal sein.

Seit 20 Jahren sorgt das NRW-Denkmalschutzgesetz dafür, dass Fachleute unabhängig von politischen und privaten Interessen festlegen, welche Gebäude und Objekte den hohen Ansprüchen dieses Denkmalbegriffes genügen. Vor dem Hintergrund der heftigen Denkmalpflege-Debatte ist es nun an der

Zeit, eine kritische Standortbestimmung vorzunehmen. Gemeinsam mit vielen Experten diskutieren die Fachleute des LWL beim Forum "Kultur im Dialog" die Perspektiven der Denkmalpflege.

Wir möchten Ihnen einen Überblick verschaffen beim

Pressegespräch "Kultur im Dialog ¿ Quo vadis Denkmalpflege?"

am Dienstag, 8. Mai 2001, um 13.15 Uhr

im Seminarraum des Magazins im Westfälisches Industriemuseum Zeche Zollern II/IV,
Grubenweg 5, Dortmund-Bövinghausen

LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe, Rainer Haubrich (Feuilletonist bei der WELT, Mitglied im Landesdenkmalrat Berlin), Dr. Gabriele Isenberg (Leiterin des Westfälischen Amtes für Bodendenkmalpflege) und Prof. Dr. Eberhard Grunsky (Leiter des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege) werden mit Ihnen Aspekte der Denkmalpflege-Debatte diskutieren. Während des Pressegesprächs sollen anhand von Fotos die Bandbreite und Bedeutung "schöner" und "hässlicher" Westfälischer Denkmäler illustriert werden.

Auf Ihr Kommen freut sich



presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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