LWL-Newsroom
Mitteilung vom 25.04.01
Presse-Infos | Der LWL
Jugendliche und Kommunalpolitiker kommen ins Gespräch
Mit 100.000 Mark und einer Beratungskraft startet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein Programm gegen Rechtsextremismus unter Jugendlichen. LWL-Jugenddezernent Prof. Dr. Wolfgang Gernert stellte die neun Projekte, die das LWL-Landesjugendamt unter 17 Bewerbern ausgewählt hat, am Mittwoch (25.04.) den LWL-Politikern vor. "Jugendliche und Kommunalpolitiker sollen ins Gespräch kommen und die Jugendlichen sollen erfahren, dass sie Möglichkeiten haben, ihr Leben und ihre Zukunft zu gestalten. Denn dann sind sie nicht so anfällig für rechtsextreme Gedanken", sagte Gernert.
So sollen in Arnsberg Jugendliche den Politikern, die zu Aktionstagen in die Schule kommen, die Jugendprobleme aus ihrer Sicht darstellen. Dabei suchen die Jugendlichen nach Lösungen und setzen sie mit einem eigenen Budget von 4000 Mark um.Auch in Bochum sollen sich Jugendliche und Politiker treffen.
In Dorsten (Kreis Recklinghausen) tritt das Jugendamt als Vermittler bei Gesprächsrunden auf, an denen Kommunalpolitiker und Schüler verschiedener Nationalitäten teilnehmen. Dabei können Jugendliche und Politiker die gegenseitigen Vorurteile abbauen und die jeweils andere Lebenswelt kennen lernen. Ein weiteres Ziel ist es, dass die Jugendlichen lernen, wie demokratische Entscheidungen zustande kommen. Dabei geht es auch darum, dass sie abweichende Meinungen von Minderheiten berücksichtigen und Kompromisse finden.
In Dortmund wollen Kommunalpolitiker mit Jugendlichen in offenen Diskussionen konkrete Probleme der Jugendlichen finden, benennen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Auf diese Weise soll den Jugendlichen öffentliche Anerkennung vermittelt werden. Somit können sie hier Demokratie konkret erfahren.
In Everswinkel (Kreis Warendorf) überlegen Jugendliche und Politiker gemeinsam, wie sie mit den Problemen Alltagsgewalt, Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und ethnischen Konflikten im Alltag umgehen können. In mehreren Treffen suchen sie gemeinsam nach Strategien, wie diese Konflikte vor Ort gelöst werden können.
Ein Theaterstück soll im Kreis Gütersloh die Diskussion zwischen Jugendlichen und Politikern in Gang bringen. Außerdem soll es hier einen Jugendtag und ein Planspiel geben. Auf diese Weise soll die Politik die Probleme, Interessen und Konflikte von Jugendlichen kennen lernen. Auf der anderen Seite sollen die Jugendlichen sehen wie Kommunalpolitik funktioniert und die Gelegenheit bekommen, sich vor Ort zu beteiligen.
Im Kreis Herford sollen Informationsveranstaltungen mit Staatsschützern und Gespräche mit Zeitzeugen die Jugendlichen für die Themen Rechtsextremismus, Rassismus und Toleranz sensilibisieren. Danach treffen sich Jugendliche und Politiker regelmäßig, um gemeinsam zu überlegen, was sie vor Ort gegen den alltäglichen Rechtsextremismus aus der Mitte der Gesellschaft tun können.
Bei den Treffen von Jugendlichen und Politikern im Kreis Siegen-Wittgenstein geht es darum, den Jugendlichen die Chancen zu verdeutlichen, die ihnen offenstehen, wenn sie sich politisch engagieren. Gleichzeitig sollen die Kommunalpolitiker an ihre Vorbildrolle erinnert werden.
In der Gemeinde Wickede (Kreis Soest) soll sich aus Gesprächskreisen mit Jugendlichen, Politikern und ausländischen Mitbürgern eine Plattform entwickeln, deren Beteiligte gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, wie man Rechtsextremismus, ethnischen Konflikten und Gewaltbereitschaft entgegenwirken kann.
Die Projektarbeit vor Ort ist nach den Osterferien angelaufen, bei einem Treffen am 10. Mai werden die Projekte bei einem ersten Fachtag im LWL-Landesjugendamt konkret mit den LWL-Fachberatern besprochen. Ab September sollen ausgewählte Projekte im Internet vorgestellt werden.
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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