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Mitteilung vom 17.04.01

Presse-Infos | Der LWL

LWL stellt Buch vor:

Bewertung:

1250 vor Chr. bis 400 nach Christus: In Nordost-Westfalen werden die Menschen, wie in weiten Teilen Europas üblich, nach ihrem Tod verbrannt und ihre Reste mit Keramik- und anderen Beigaben bestattet. Mehr als 1.100 Gräber aus dieser Zeit haben die Archäologen im Laufe der Zeit ausgegraben. Dr. Daniel Bérenger, Bodendenkmalpfleger des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Ost-westfalen, hat Funde aus solchen Gräbern, aber auch aus Siedlungen und viele Einzelbeobachtungen von über 150 Fundstellen aus der Stadt Bielefeld, den Kreisen Gütersloh, Herford und Minden-Lübbecke zusammengetra-
gen und ausführlich untersucht. Die Ergebnisse sind nun in einem Buch
veröffentlicht worden.
"Zum Glück blieben die Bestattungssitten während dieses langen Zeitraumes nicht konstant" so Bérenger. Es gelang ihm, anhand der Entwicklung der materiellen Güter insgesamt acht Zeitstufen unterschiedlicher Dauer herauszu arbeiten, von der jüngeren Bronzezeit über die vorrömische Eisenzeit bis in die römische Kaiserzeit. Vor allem Keramikgefäße, von denen meistens nur Scherben erhalten sind und die dem Laien unansehnlich und nutzlos erscheinen, haben einen hohen Informationsgehalt, da sie schnell Veränderungen unterworfen waren.

Neben dieser, an die Fachleute gerichteten Feinchronologie beschreibt der Autor das jeweilige kulturelle Geschehen in den einzelnen Zeitstufen. Besonders interessant sind die Beziehungen zu benachbarten Kulturräumen, die Ostwestfalen als Durchgangs- und Kontaktraum schon in dieser frühen Zeit charakterisieren.

Eine große Rolle spielen dabei Orte wie Quelle, Jöllenbeck und Sieker (Bielefeld), Barnhausen und Halle (Kr. Gütersloh), Eilshausen und Obernbeck (Kr. Herford) sowie Dehme, Döhren, Frotheim und Lahde (Kr. Minden-Lübbecke). Hier erinnert sich wohl noch manch einer an die Archäologen, die ein Grab als "Urnengrab" oder "Leichenbrandnest", Brandgrubengrab"
oder "Brandschüttungsgrab" benannten und Gegenstände wie Gewandnadeln und -spangen (sogenannte Fibeln), Rasiermesser und Pinzetten, Waffen und Schmuck bargen.

Daniel Bérenger: Zur Chronologie der Vorrömischen Eisenzeit
und Römischen Kaiserzeit in Nordost-Westfalen.
Bodenaltertümer Westfalens 38 (Mainz: von Zabern, 2000) ISBN 3-8053-2717-X.

Die im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe erschienene Publikation ist im Westfälischen Museum für Archäologie in Münster, im Historischen Museum in Bielefeld sowie in jeder Buchhandlung erhältlich und kostet 49 Mark.

Das Buch wird der Öffentlichkeit am Freitag, 27. April 2001, um 16.00 Uhr im Historischen Museum der Stadt Bielefeld, 33607 Bielefeld, Ravensberger Park 2, vorgestellt. Interessierte sind herzlich willkommen.


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