LWL-Newsroom

Mitteilung vom 23.03.01

Presse-Infos | Der LWL

"Gotha und Westfalen": Überraschende Ost-West Verbindungen

Bewertung:

Was haben Gotha und Westfalen gemeinsam? Die Ausstellung "Gotha und Westfalen" im Westfälischen Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gibt vom 23. März bis zum 20. April viele überraschende Antworten auf diese Frage. Bei seinen Archiv-Recherchen hat Dr. Uwe Jens Wandel, Leiter des Thüringischen Staatsarchivs in Gotha, trotz der großen Entfernung und der sehr unterschiedlichen historisch-politischen Zugehörigkeiten und Entwicklungen viele Ost-West Verbindungen entdeckt.

Erstaunlich ist zum Beispiel, dass die Herzöge, die in Gotha residierten, auch den Titel eines "Herzogs von Engern und Westfalen" trugen. Von 1821 bis 1918 führten sie sogar das Westfalenross in ihrem Wappen. Die ersten Verbindungen zwischen Gotha und Westfalen sind aber viel älter:
Schon 1143, im hohen Mittelalter, gründeten Mönche aus West-
falen das Kloster Georgenthal. Es gab allerdings auch weniger
erfreuliche Anlässe der Begegnung: Aus dem 15. Jahrhundert ist
eine Reihe von Femegerichtsverhandlungen überliefert, in die
Parteien aus Westfalen und Thüringen verwickelt waren.

Der Westfälische Friede hatte natürlich auch für die thüringischen Staaten große Bedeutung. Die Ausstellung zeigt Materialien aus der Tätigkeit des gothaischen Gesandten, der zum Friedenskongress nach Westfalen geschickt worden war. Zu diesen Materialien gehört nicht nur die zeitgenössische Abschrift des Friedensvertrages, sondern auch die viel beeindruckendere Beschreibung des
recht bescheidenen Quartiers, das man dem Gesandten des Kleinstaates 1645 zumutete: "...da ich mit zimmern dieser Zeit zimblich, aber besorglich gegen den Winther schlecht versehen, weiln mein Zimmer nur halbe Fenster und im überigen Läden, aber keine Ofen, noch unden und oben andere alß anstatt deß Bodens und der Decke einfache bretter hatt, also ich mich frisch genug werde hallten können, andere Zimmer seind allhier nicht zu bekommen."

Weitere Gemeinsamkeiten zwischen Gotha und Westfalen zeichnet die Ausstellung an Hand von Urkunden, Akten, Zeichnungen und Druckstücken nach und erläutert die Hintergründe.

"Gotha und Westfalen"

23. März bis 20. April 2001

Westfälisches Archivamt, Jahnstraße 26, Münster

täglich von 8.00 bis 18 Uhr.

1591 Anschläge



Pressekontakt:
Markus Fischer
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos