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Mitteilung vom 13.03.01

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Neue Hilfe für alte Menschen in der LWL-Klinik Hemer Memory-Termin gegen nachlassendes Gedächtnis

Bewertung:

Neue Köpfe, neues Konzept an der Hans-Prinzhorn-Klinik Hemer/ Iserlohn des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL): Facharzt Volker Wippermann (43, seit Anfang des Monats Leiter der geronto[neuro]psychiatrischen Abteilung) und Diplom-Psychologin Adelheid Schulz (38) bieten eine neuartige "Memory"-Sprechstunde an. Darin gewinnen gedächtnisgestörte alte Menschen und ihre Angehörigen dank einer treffsicheren Testreihe Aufschluss und therapeutische Wegweisung: Ist es Alzheimer ? Oder ist `nur' eine Altersdepression die Ursache nachlassender Erinnerung ? Die Gedächtnisstörung infolge Altersdepression ist vielfach heilbar. "Aber auch der gefürchteten Alzheimer-Erkrankung steht man heute nicht mehr gänzlich hilflos gegenüber", so
Wippermann, "neuere medikamentöse und verhaltenstherapeutische Ansätze können das Fortschreiten der Krankheit verzögern."


Der halb-bis dreiviertelstündige "Memory"-Test spricht die einzelnen Gedächtnis-Sektoren an, etwa das so genannte Arbeitsgedächtnis, das Kurz- oder das Langzeitgedächtnis. Die Probanden sprechen zum Beispiel vorwärts und rückwärts unterschiedlich schwierige Zahlenkombinationen nach, zeichnen so vollständig und detailliert wie möglich Gebrauchsgeräte wie eine Wanduhr samt Ziffern und Zeigern, werden zwischendurch wie zufällig nach einer zu Sprechstundenbeginn vorgestellten Merkliste von Alltagsgegenständen ("Apfel. Tisch, Jacke...") gefragt oder erstellen einen imaginären Einkaufszettel, der jeden gewünschten Supermarkt-Artikel nur einmal enthalten darf.

Die Testreihe ist speziell für diese neuartige "Memory"-Sprechstunde entwickelt worden - "aus der noch recht jungen Verzahnung von neuropsychiatrischer Forschung und klinisch-diagnostischer Praxis", so die Protagonisten Schulz und Wippermann. Ihre Trefferquote gibt Fingerzeige auf Ausmass, Ursache und Behandlungsmöglichkeiten des Gedächtnisschwundes. Dabei gilt: "Je früher die Diagnose, umso besser die Behandlungschancen zur Vermeidung oder Linderung schlimmer Demenzerkrankungen".

Der neue Hemeraner Klinik-Abteilungsleiter Volker Wippermann absolvierte nach dem Medizinstudium in Bochum eine Weiterbildung in der Neurochirurgie, Neuroradiologie und Neurologie an den Kliniken der Universität Ulm sowie in Lüdenscheid. Anschließend praktizierte er als Psychiater in Dortmund, bevor er 1996 an die LWL-Klinik kam. Dort arbeitete der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie bislang als Oberarzt in der Abteilung für Psychotherapie.

Diplompsychologin Adelheid Schulz hat nach dem Studium in Düsseldorf als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhruniversität Bochum gearbeitet. Hier sammelte sie neben einer Lehrtätigkeit klinische Erfahrungen mit zahlreichen neuropsychologischen Störungsbildern. Ihr Forschungsschwerpunkt, der gleichzeitig auch ihr Dissertationsthema war, ist der Bereich der "Gedächtnistäuschungen". Seit einem Jahr ist sie an der LWL-Klinik in Hemer tätig. Dort baute sie die Testreihe auf, die jetzt im Rahmen der "Memory"-Spechstunde zum Einsatz kommt.

Neben der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen mit einhergehender Gedächtnisschwäche ist die Behandlung von psychischen Begleiterkrankungen bei neurologischen Krankheiten, wie z.B. bei der Parkinson´schen Erkrankung oder der Chorea Huntington, ein Arbeitsschwerpunkt der Hemeraner Abteilung Gerontopsychiatrie/Gerontoneuropsychiatrie.




Pressekontakt:
Karl G. Donath/ Alexander Solke, LWL-Pressestelle Tel.0251/ 591-235 Volker Wippermann/Adelheid Schulz, LWL-Hans-Prinzhorn-Klinik Hemer (02372) 861-156 oder -668
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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