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Mitteilung vom 09.09.22

Presse-Infos | Psychiatrie

Pflegekräfte wissen ihre Kinder in guten Händen

LWL-Klinik Dortmund: Randzeitenbetreuung ermöglicht Eltern das Arbeiten im Schichtdienst

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Dortmund (lwl). Das Mütterzentrum Dortmund, die LWL-Klinik Dortmund und die St.-Johannes Gesellschaft GmbH haben das von der EU geförderte Projekt "Randzeitenbetreuung - Ergänzende Kinderbetreuung im elterlichen Haushalt" in Dortmund etabliert. Seit dem 1. Oktober 2021 können Mitarbeitende aus den Pflegeberufen eine Kinderbetreuung bekommen, wenn Kitas, Horte und Schulkinderbetreuung noch oder schon geschlossen sind.

Melanie Schulz ist Pflegefachkraft im Dortmunder Pflegezentrum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Sie arbeitet im Schichtdienst. Immer, wenn sie Frühschicht hatte, musste sie früher die Betreuung ihrer Tochter Sherene organisieren, was sehr aufwendig war. Jetzt kommen im wöchentlichen Wechsel zwei Betreuerinnen in ihren Haushalt, die die Sechsjährige morgens verlässlich versorgen und zur Schule bringen. "Die Randzeitenbetreuung ist eine tolle Sache", sagt Melanie Schulz. "Ich kann beruhigt zur Arbeit fahren und Sherene mag sowohl Gabi als auch Sabine sehr gerne und freut sich auf sie."

Betreuerin Sabine Bialetzki war Krankenschwester und ist jetzt in Rente. Sie wohnt in der Nähe und kommt morgens um 20 nach 5. Ihrer Aufgabe erfüllt sie ehrenamtlich und bekommt dafür eine Aufwandsentschädigung. "Sherene ist dann oft schon wach", berichtet Sabine Bialetzki, und die Mutter bestätigt, dass die Grundschülerin schon immer eine extreme Frühaufsteherin war. Sherene und Sabine Bialetzki nutzen also die Morgende, um Kinderbücher zu lesen oder ein Spiel zu spielen. Sie frühstücken gemeinsam, und dann bringt Sabine Bialetzki Sherene zur Grundschule, bzw. zum "Offenen Ganztag". "Sabine putzt auch mit mir zusammen Zähne", sagt Sherene. "Wir haben immer gute Laune!"

Sabine Bialetzki ist eine sog. "Lerche", denn die Randzeitenbetreuung trägt den Titel "Eulen und Lerchen". Die Lerchen sind die "Frühaufsteher". Die Eulen begleiten die Kinder beim Ausklang des Tages und bringen sie ins Bett, wenn Mutter oder Vater Spätschicht haben. Für jede Familie wird ein Betreuungs-Tandem aus zwei Personen gebildet, um verschiedene Zeitfenster der Versorgung gut abdecken zu können und um Urlaube und Krankheitsfälle aufzufangen. So soll sichergestellt werden, dass jedes Kind zwei feste Bezugspersonen hat.

Für die LWL-Klinik Dortmund und deren Partnerklinik in Hemer, die dortigen Wohnverbünde und das Pflegezentrum Dortmund haben Angelika Lichte, Vertreterin des LWL-Referats für Chancengleichheit, und Diana Becker, Ansprechpartnerin Beruf und Familie, die Randzeitenbetreuung auf den Weg gebracht. Sie sind stolz darauf, dass immer mehr Alleinerziehende das Angebot nutzen. Inzwischen sind es sieben Beschäftigte, und es gibt schon neue Anfragen. "Das ist ein hoch flexibler Baustein in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie", sagt Lichte. "Oft geht es dabei nur um die Überbrückung von ein bis zwei Stunden vor oder nach der Schule, damit die Eltern ihre Berufstätigkeit ausüben können. Wir freuen uns sehr, mit diesem Projekt eine Randzeitenbetreuung realisieren zu können."

Prof. Dr. Jens Bothe, der Kaufmännische Direktor der LWL-Klinik Dortmund, freut sich ebenfalls: "Wir brauchen solche hervorragenden Ideen wie die Randzeitenbetreuung. Das kommt allen, die im Schichtdienst arbeiten, besonders in der Pflege, zugute."

Melanie Schulz, die Mutter von Sherene, kann das nur bestätigen: "Ich habe großes Glück gehabt. Wie viele Kinder werden morgens oder abends im Schlafanzug durch die Gegend gefahren. Bei uns ist das nicht nötig und Sherene ist in ihrem vertrauten Umfeld. Dank der Lerchen. Wir sind ein super Team."



Pressekontakt:
Angelika Herstell, LWL-Klinik Dortmund, Telefon: 0231 4503-3855 und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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44287 Dortmund
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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