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Mitteilung vom 02.03.22

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Mit Kamera und Schreibmaschine durch Europa

Fotografien von Erich Grisar und Arbeit aus der Nordstadt auf der Zeche Zollern

Bewertung:

Dortmund (lwl). "Mit Kamera und Schreibmaschine durch Europa" lautet der Titel einer neuen Sonderausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Samstag (5.3.) in seinem Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund zeigt. In der Schau sind rund 250 Aufnahmen zu sehen, darunter viele bislang unveröffentlichte Motive des Fotografen Erich Grisar aus dem Stadtarchiv Dortmund, die in den Jahren 1928 bis1933 entstanden sind.

Grisar fotografierte auf seinen Reisen durch Spanien, England, Holland und Polen nicht nur die landestypischen Sehenswürdigkeiten. Vor allem die Menschen in ihrer jeweiligen Lebens- und Arbeitssituation waren ihm wichtig. Seine Fotos wirken durch das Spannungsverhältnis von vertraut und fremd auf den Betrachter. Neben Szenen vom Stierkampf in Spanien stehen Fotos von Wohnquartieren in Marseille, die sich auch im Ruhr-gebiet befinden könnten. Der Markusplatz in Venedig steht im Kontrast zu Fotos von Marktfrauen in Polen, die an Grisars Aufnahmen am Dortmunder Nordmarkt erinnern.

Ende der 1920er Jahre reiste der Dortmunder Fotograf und Schriftsteller Erich Grisar durch Europa, hielt seine Eindrücke in Form von Bildern und Texten fest und veröffentlichte sie schließlich als Buch. Seine Motive fand er unter anderem in Warschau, Amsterdam oder Paris. Im Vordergrund stehen dabei Porträts von Menschen in Alltagssituationen und aus Elendsvierteln. Neben 255 Fotografien laden Hörstationen mit professionell eingesprochenen Originaltexten aus dem Buch von Grisar Besucher:innen dazu ein, dessen Reiseerlebnisse auch mit den Ohren zu nachzuvollziehen. Teil der Ausstellung ist außerdem das vom Fritz-Hüser-Institut initiierte Projekt "To Cross all Frontiers". In Anlehnung an Grisar wurden fünf Notizbücher durch verschiedene europäische Länder geschickt, die nun gefüllt mit Anekdoten ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind.

Am Samstag (5.3.) um 14 Uhr findet eine Führung mit der Kuratorin durch die Ausstellung statt. An diesem Tag gilt für die gesamte Zeche Zollern freier Eintritt.

Mein Europa - Mit Erich Grisar unterwegs in Europa - Zuhause in der Nordstadt
Ein generationsübergreifendes Partizipationsprojekt mit Bildungspartnern aus der Dortmunder Nordstadt zum Thema Europa ergänzt die Ausstellung. Sechs Projektpartner mit 58 Menschen aus 23 Ländern im Alter von acht bis 85 Jahren nahmen daran teil. Während Erich Grisar von der Nordstadt aus durch Europa reiste, kamen die Beteiligten und ihre Familien aus anderen Ländern in den Dortmunder Norden. In unterschiedlichen kreativen Arbeiten - von Interviews über Fotografien bis hin zu kunstvollen Textilbildern - beschäftigten sie sich mit verschiedenen Fragestellungen rund um Europa, ihren eigenen Reiseerlebnissen sowie der Nordstadt als neue Heimat. Entstanden sind 36 Exponate, die die individuellen Erlebnisse der Protagonist:innen widerspiegeln. Beteiligt waren die folgenden Projektpartner: die Kielhornschule, das Projekt "Raum vor Ort", die Näherei "Amen Juvlja Mundial", die Mädchengruppe des Nordtreffs "Arakasamen", das "Jugendforum Nord-stadt" und der "Italienverein. Zentrum für Sprach- und Kulturvermittlung e.V.". Die Nordstadtexpertin Annette Kritzler hat das Projekt museumspädagogisch begleitet.

Erich Grisar - Mit Kamera und Schreibmaschine durch Europa
5. März - 16. Oktober 2022

LWL-Industriemuseum Zeche Zollern
Grubenweg 5 | 44388 Dortmund
Geöffnet Di-So 10-18 Uhr
zeche-zollern.lwl.org



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
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