LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 19.11.21

Presse-Infos | Psychiatrie

Neue LWL-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Gütersloh

Haus mit 27 Betten wird auf dem Gelände des LWL-Klinikums errichtet / Baustart Anfang 2023

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Gütersloh (lwl). Auf dem Gelände des LWL-Klinikums Gütersloh baut der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine neue Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das Haus mit 27 Betten wird eine Außenstelle der LWL-Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sein.

Das Bauvorhaben, das auch eine Bewegungshalle, eine Klinikschule und eine Psychiatrische Institutsambulanz umfasst, wurde mit einem Kostenvolumen von rund 16,1 Mio. Euro vom Gesundheits- und Krankenhausausschuss des LWL einstimmig gebilligt. Abschließend wird der Landschaftsausschuss am 10. Dezember über die Maßnahme entscheiden, zuvor werden noch der Klima-, Bau- und Finanzausschuss darüber beraten.

Das Klinikneubauprojekt erfuhr jetzt auch den Zuschlag zur Förderung durch das NRW-Gesundheitsministerium. Das Land fördert das Bauprojekt mit 10,3 Mio. Euro aus dem Einzel-fördertopf des Krankenhausgestaltungsgesetzes NRW. Den Förderbescheid überreichte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Donnerstag (18.11.) dem LWL in der Bezirksregierung Detmold.

"Wir wollen mit dem Neubau die gemeindenahe kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung sowie die Behandlung von jungen Menschen in Ostwestfalen-Lippe stärken und verbessern", sagt LWL-Krankenhausdezernent Prof. Dr. Meinolf Noeker. Das neue Haus solle das bestehende tagesklinische sowie das Ambulanzangebot im Kreis Gütersloh ergänzen. Noeker weiter: "Damit schaffen wir Räume für eine wohnortnahe Behandlung vom Kindergarten- bis zum Jugendalter. Die neue Klinik für Kinder und Jugendliche aus dem Kreis Gütersloh reduziert die bisherigen Fahrzeiten zu einer Behandlung in der LWL-Universitätsklinik in Hamm."

Für die 27 stationären Betten wird ein neues Haus auf dem Gelände des LWL-Klinikums Gütersloh in der Nähe der bereits bestehenden Tagesklinik in Richtung der Straße "Im Füchtei" errichtet. Im Gebäude ist zusätzlich ein ambulantes psychiatrisches Behandlungsangebot eingeplant. Zur Beschulung der jungen Patienten:innen ist der Umbau des benachbarten, derzeit leerstehenden Hauses 60 zu einer Klinikschule geplant.

Abgerundet wird das therapeutische Angebot im Gebäudeensemble durch die Errichtung einer Bewegungshalle für die Psychomotorik. In Gütersloh wurde die Psychomotorik von Prof. Dr. Ernst Kiphard sowie Dr. Helmut Hünnekens entwickelt, bevor sie, weltweit anerkannt und renommiert, in der LWL-Universitätsklinik Hamm weiterentwickelt wurde. "Dieses Angebot für Kinder und Jugendliche mit eigenen Räumlichkeiten an den ursprünglichen Entstehungsort zurückzubringen, ist eine besondere Freude für die Betriebsleitung", sagt der Kaufmännische Direktor der LWL-Universitätsklinik Hamm, Dr. Daniel Napieralski-Rahn. Zur Sicherstellung des Sportangebotes ist somit nicht mehr die Herrichtung des denkmalgeschützten Festsaales des LWL-Klinikums Gütersloh geplant. Für den Festsaal ist mittlerweile eine vollständige Nutzung als sozial-kulturelles Veranstaltungshaus vorgesehen.

In dem zweigeschossigen Neubau sollen eine Kinderstation mit 12 Betten, eine Jugendstation mit 15 Betten, eine Eltern-Kind-Einheit mit Appartements sowie multifunktional nutzbare Räume für eine Psychiatrische Institutsambulanz untergebracht werden.

"Die künftige Klinik in Gütersloh wird insgesamt das bereits bestehende Netzwerk für Kinder und Jugendliche aus Familien mit multiprofessionellem Hilfe- und Behandlungsbedarf stärken", sagt Prof. Dr. Martin Holtmann, Ärztlicher Direktor der Klinik. Dadurch würden die an den einzelnen Patienten:innen ausgerichtete Zusammenarbeit von Familie, Klinik und Heimatschule, Jugendhilfe, schulpsychologischem Dienst und niedergelassenen Ärzten:innen und Therapeuten:innen erleichtert und nach den stationären Aufenthalten die Wiedereingliederung in den familiären, schulischen und sozialen Alltag verbessert, so Holtmann.

"Die geplante Gesamtmaßnahme von Klinikneubau, Schule für Kranke, Bewegungshalle und der bestehenden kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik in Haus 051 werden als optisch einheitliches Bau-Ensemble wirken und zu einem gemeinsamen Campus angeordnet", sagt Napieralski-Rahn. So könnten ambulante sowie stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Behandlungen in enger Kooperation mit der Erwachsenenpsychiatrie in einem "bedarfsgerechten, modernen Baukörper und Ambiente" angeboten werden. Die Gestaltung solle die Eigenständigkeit der neuen LWL-Klinik für Kinder und Jugendliche unterstützen und auf dem Gelände des LWL-Klinikums Gütersloh als neues Psychiatrieangebot mit hohem Wiedererkennungs-wert wirken.

"Die Baukörperanordnung der Planung respektiert die vorhandenen, erhaltenswerten Grünanlagen sowie prägende Einzelbäume auf dem historischen Klinikgelände in Gütersloh", ergänzt der Betriebsleiter des LWL-Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB), Matthias Gundler. Er betont, dass das Gebäudeensemble neben seiner klaren Architektursprache auch nachhaltig und unter Verwendung regenerativer Energien als Effizienzgebäude EG-40 EE errichtet werde; Unter anderem. habe sein Team zur Reduzierung der Energiebedarfe Geothermie und Photovoltaikanlage sowie zur vorübergehenden Regenwasserhaltung Dachbegrünungen vorgesehen.

"Mit ersten Vorarbeiten für den Neubau rechnen wir nicht vor Ende 2022", so Gundler, "weil Baugenehmigung, Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vergabe voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden". Baustart solle Anfang 2023 sein. Seine Projektleiter rechneten mit einer Bauzeit von rund 20 Monaten.

Hintergrund:
Die LWL-Universitätsklinik Hamm ist eine der größten Fachkliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland. Sie behandelt Kinder und Jugendliche mit psychiatrischen Problemen, starken Verhaltensauffälligkeiten oder psychosomatischen Symptomen im Alter von fünf bis 18 Jahren aus einem Einzugsgebiet von zirka 1,5 Millionen Menschen. Seit dem Frühjahr 2010 ist die Klinik kinderpsychiatrische Universitätsklinik für die Ruhr-Universität Bochum. Insgesamt verfügt die Fachklinik über 110 vollstationäre und 68 tagesklinische Behandlungsplätze in den sechs Tageskliniken Hamm, Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh, Bergkamen, Soest und Warendorf. Angegliedert an die Tageskliniken befinden sich die jeweiligen Institutsambulanzen.
Für Kinder und Jugendliche aus den Kreisen Gütersloh, Soest, Unna und Warendorf sowie der Stadt Hamm ist die Klinik auch für die Behandlung von Notfällen im Rahmen der Pflichtversorgung zuständig.



Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Hamm
Heithofer Allee 64
59071 Hamm
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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