Bagger, Kollergang, Strangpresse

LWL-Industriemuseum produziert zwei Wochen lang Ziegel wie vor 100 Jahren

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Lage (lwl). Die Ziegelei Lage produziert wieder. In den ersten beiden Juliwochen ist die 100 Jahre alte Maschinenziegelei in Betrieb und formt Ziegel im Sekundentakt. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt Besucher:innen dazu ein, die Produktion mitzuerleben.

Die Ziegelproduktion erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst baut der große Eimerkettenbagger Lehm ab. Am Mittwoch (14.7.) können Gäste zusehen, wie der "mechanische Spaten" jeweils von 11 bis 17 Uhr eine Tonne Lehm in nur 15 Minuten in die Loren schaufelt. Die Ziegelproduktion findet an den beiden darauffolgenden Wochenenden (Freitag - Sonntag, 9.-11.7. und 16.-18.7.) statt. Jeweils von 10 bis 11 Uhr und von 14 bis 15 Uhr werden die mit Ton gefüllten Waggons über den Schrägaufzug zum Maschinenhaus hochgezogen. Danach beginnen die Räder des tonnenschweren Kollergangs den Lehm so fein wie möglich zu mahlen. Über Förderbänder gelangt das Gemenge in die Strangpresse. Sie formt einen kontinuierlichen Strang aus Ton, von dem stündlich mehrere hundert Ziegel abgeschnitten werden. Die Maschinenziegelei ist jeweils von 11 bis 13 Uhr und 15 bis 17 Uhr in Betrieb.

Insgesamt werden in dieser Produktionswoche rund 50.000 Ziegel hergestellt. "Zwar arbeiten wir mit alten Maschinen, doch können die bei uns produzierten Ziegel tatsächlich verbaut werden", betont LWL-Museumsleiter Willi Kulke. Aus einigen der Rohlinge werden in Kinder- und Erwachsenenprogrammen Kunstwerke entstehen, aber der Großteil der Produktion wird über das kommende Jahr getrocknet und zum nächsten Museumsfest im Mai 2022 im Ringofen gebrannt. Die gebrannten Ziegel werden anschließend an Museen und Privatleute für die Restaurierung historischer Gebäude verkauft.

In den Räumen des Museums gilt die Pflicht zum Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes. Der Außenbereich ist davon ausgenommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.