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Mitteilung vom 16.09.19

Presse-Infos | Kultur

Stichtag 18.9.1819: Gründung der "Mechanischen Werkstätte" in Wetter

Ausstellung "Alles nur geklaut?" stellt Frierich Harkort als (S)Pionier vor

Bewertung:

Dortmund / Wetter (lwl). Friedrich Harkort gilt als Industriepionier an der Ruhr. Am 18. September 1819, also vor genau 200 Jahren, gründete er zusammen mit dem Elberfelder Kaufmann Heinrich Kamp und dem englischen Ingenieur Eduard Thomas die "Mechanischen Werkstätten Harkort & Co" in Wetter. Damit nahm das Zeitalter der Industrialisierung an Rhein und Ruhr seinen Anfang. Was die wenigsten wissen: Das Knowhow für den Bau seiner Dampfmaschinen verschaffte sich Harkort auf zwei Englandreisen. Diese Geschichte erzählt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in der aktuellen Ausstellung "Alles nur geklaut? Die abenteuerlichen Wege des Wissens" (bis 13.10.) im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern. Dort wird der westfälische Unternehmer augenzwinkernd als "(S)Pionier des Fortschritts" vorgestellt.

"Spionage und Wissenstransfer gehörten seit Beginn der Industrialisierung zum Repertoire der Unternehmen und der staatlichen Wirtschaftsförderung", erklärt Dr. Olaf Schmidt-Rutsch, Referent und Kurator im LWL-Industriemuseum. Harkort hatte das Ziel, den rheinisch-westfälischen Wirtschaftsraum durch den Nachbau und die Weiterentwicklung englischer Dampfmaschinen von den teuren Einfuhren aus England unabhängig zu machen. Auf zwei Englandreisen 1819 und 1826 studierte er Maschinen bei der Konkurrenz und warb fähige englische Arbeiter an. Bereits 1821 bot der Betrieb der Kundschaft zehn verschiedene Dampfmaschinen-Modelle an.

Drei Exponate stehen im Mittelpunkt der Ausstellungsabteilung auf Zeche Zollern: Eine englische Dampfmaschine, die etwa denjenigen Modellen entspricht, die Harkort bei seinen Englandreisen studiert hat, eine Büste Friedrich Harkorts, die dem Besucher den Industriepionier persönlich vor Augen führt und von Ansichten seiner Fabrikanlage auf der Burg Wetter flankiert wird. Und schließlich zeigt die Ausstellung einen Dienstvertrag mit einem Facharbeiter, den er aus England für seine Firma angeworben hatte. Hingucker sind außerdem verschiedenfarbige Harkort-Statuen aus der Serie "Mein Friedrich" des Künstlers Ottmar Hörl, die auf die heutige Bedeutung des Industriepioniers in der Region aufmerksam machen.

Alles nur geklaut? Die abenteuerlichen Wege des Wissens
23.3. - 13.10.2019 | LWL-Industriemuseum Zeche Zollern, Dortmund
http://www.allesnurgeklaut.lwl.org

Die Ausstellung "Alles nur geklaut?" zeigt an Beispielen aus Geschichte und Gegenwart, wie Wissen geschaffen, geteilt und geschützt wird. Sie veranschaulicht damit die Entstehung der modernen Wissens- und Informationsgesellschaft. Auf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche lernen Besucherinnen Götter, Erfinder, Spioninnen und Whistleblower kennen. 3D-Hologramme erwecken historische Personen zum Leben. Das Spektrum der Exponate reicht vom 4.000 Jahre alten Scheibenrad über eine BH-Minikamera und die Verschlüsselungsmaschine Enigma bis hin zur elektronischen Fußfessel. Abenteuer und Rätselspaß versprechen die sechs Escape-Rooms in der Ausstellung. Kleine Gruppen müssen gemeinsam Aufgaben lösen, damit sich die Tür zur nächsten geheimen Kammer des Wissens öffnet. Auch im Sachverständigenlabor für Original und Nachahmung ist Mitmachen gefragt. Und wer will, kann Selfies in eine Cloud schicken, die über den Köpfen der Gäste schwebt. Objekte zum Anfassen, Hörstationen und ein barrierefreier Zugang machen die Schau für alle Menschen zum Erlebnis.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



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Grubenweg 5
44388 Dortmund
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