Bienenstark!

Botschafter für die Insekten beim Freilichtgenuss im LWL-Freilichtmuseum Detmold

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Detmold (lwl). Kinder werden Bienenbotschafter: in einem gemeinsamen, einjährigen Projekt des LWL-Freilichtmuseums Detmold und "Art at Work", einer Bielefelder Künstlerinneninitiative und gemeinnützigem Verein, wird jeweils eine dritte Klasse der Bachschule und des Bildungshauses Weerth-Schule in Detmold zu Fürsprechern der Insekten ausgebildet. Für den Freilichtgenuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am kommenden Wochenende (7. und 8.9.) haben die Kinder einen Bienentanz einstudiert, den sie beim Wochenmarkt am Dienstag (3.9.) in der Innenstadt schon einmal ausprobiert haben. Als Bienen, Blumen, Schmetterlinge und Marienkäfer verkleidet, schwirrten die Kinder anschließend aus, um Passantinnen zu aktivieren, sich für die Insekten stark zu machen.

Annabelle Mayntz und Pip Cozens von "Art at Work"setzen sich schon lange für Umweltschutz und Menschenrechte ein. Sie entwickelten die Projektidee "Bienenstark", die sie gemeinsam mit dem LWL-Freilichtmuseum umgesetzt haben und die von den "Freunden des LWL-Freilichtmuseums Detmold" und der Stiftung für die Natur Ravensberg unterstützt wird. "Angesichts des dramatischen Insektenrückgangs um mehr als 75 Prozent in den vergangenen 30 Jahren ist es uns ein großes Anliegen, uns für die Erhaltung der wichtigen Bestäuber einzusetzen", erklärt Anna Stein, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Referat Kulturvermittlung im LWL-Freilichtmuseum Detmold. "Daher haben wir im vergangenen Jahr unser Bienenzentrum im Museum eröffnet, das auch am kommenden Wochenende beim Freilichtgenuss eine zentrale Rolle spielen wird." Jeweils um die Mittagszeit treten am Samstag die Kinder der Bachschule und am Sonntag die Kinder des Bildungshauses Weerth-Schule im Paderborner Dorf des Freilichtmuseums mit ihren "bienenstarken" Tanz auf.

Bei der Ausbildung zu Bienenbotschafter behandeln die Kinder in kleinen Workshops in der Schule und im Freilichtmuseum die Themen Insekten-, Arten- und Bienensterben, wobei der Schwerpunkt auf den Bienen liegt. Die Kinder werden zu Botschafterinnen ausgebildet, die an ihren Schulen, in ihren Wohnorten und bei Veranstaltungen über Insekten, deren Bedeutung für das Öko- und Nahrungssystem und die von Menschen verursachten Probleme sprechen.

Die Herangehensweise ist spielerisch und interaktiv. Das Projekt vermittelt den Kindern die Schönheit, Wichtigkeit und der Nutzen von Insekten, damit sie ihren eigenen Weg zum Umweltschutz entdecken und die Zusammenhänge verstehen: Ohne Insekten ist das Ökosystem in Gefahr, aber sie selber können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Erwachsenen zu motivieren, das eigene Handeln zu überdenken.

"Die Kinder sind engagiert und arbeiten mit Eifer und Spaß an einem ernsthaften Thema. Diese Begeisterung strahlen die Bienenbotschafter aus und liefern damit eine wichtige Arbeit für mehr Insektenschutz", erklärt Annabelle Mayntz von "Art at Work". Mit dem Übergang in die vierte Klasse soll das Projekt nicht zu Ende sein. Geplant ist, dass die Kinder ihr Wissen im kommenden Jahr an die nächsten dritten Klassen weitergeben und die Zahl der Bienenbotschafter somit stetig wächst.