LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 14.09.16

Presse-Infos | Kultur

Meister des Kleinformats

Studio-Ausstellung ¿Heinrich Aldegrever¿ im Kloster

Bewertung:

Lichtenau-Dalheim (lwl). Der Renaissance-Künstler Heinrich Aldegrever ist einer der berühmtesten Söhne der Stadt Paderborn. Unter den ¿Kleinmeistern¿ ¿ jenen Kupferstechern des 16. Jahrhunderts, die auf besonders kleinem Format arbeiteten ¿ gilt er als einer der ganz Großen. Das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim, zeigt vom 18. September bis zum 6. November 38 Kupferstiche des 16. Jahrhunderts sowie eine originale Druckplatte des lange Zeit in Soest beheimateten Künstlers Heinrich Aldegrever.

Die Studio-Ausstellung ¿Heinrich Aldegrever ¿ Meister des Kleinformats¿ in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn) ist eine Kooperation des Museums mit dem Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe, Universität Paderborn, und dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e.V.

Spiegel westfälischer Kulturgeschichte
1502 an der Pader geboren, verbringt Aldegrever die längste Zeit seines Lebens im benachbarten Soest. Nach Anfängen als Maler spezialisiert er sich auf den Kupferstich. In der Zeit von 1527 bis 1555 fertigt er etwa 290 kunstvolle Stiche an, die Geschichten aus der Bibel, allegorische Figuren sowie antike Götter- und Sagengestalten aus der römischen Mythologie darstellen.

Aldegrever lebt in einer Zeit der künstlerischen (neues Selbstbewusstsein der Künstlerpersönlichkeit) und religiösen Umbrüche (Reformation), und das spiegeln seine Werke wider. Aldegrevers Stiche enthalten gesellschaftskritische Anspielungen und moralische Andeutungen. Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Vorstandsvorsitzende der Stiftung Kloster Dalheim: ¿Das Werk Heinrich Aldegrevers ist nicht nur äußerst detailreich und fantasievoll. Es ist auch ein Spiegel der westfälischen Kulturgeschichte.¿

Kooperationsprojekt: Bündeln regionaler Kompetenzen
Die Ausstellung der Stiftung und der Universität Paderborn wird gemeinsam realisiert mit dem Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e.V., und dem Stadt- und Residenzmuseum Paderborn/Schloß Neuhaus, die den Wissenschaftlern ihre Sammlungen zugängig machten. ¿In diesem Projekt bündeln sich die regionalen Kompetenzen des Forschens, Bewahrens und Vermittelns¿, freute sich der Landrat des Kreises Paderborn und Vorstandsmitglied der Stiftung Kloster Dalheim, Manfred Müller, über die Zusammenarbeit. Unter Leitung von Matthias Dämmig, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Paderborn, und Dr. Helga Fabritius, wissenschaftliche Referentin am LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, erarbeiteten zwölf Studierende die Inhalte der Ausstellung. Rüschoff-Thale: ¿Die Ausstellung zeugt von der bereichernden Wirkung von Kooperationen im Kulturbereich. Sie öffnen das Museum nach außen und geben allen Beteiligten neue Impulse.¿

Regionale Kulturgeschichte und Identität
Die in Dalheim gezeigten Stiche gehören zu einer Aldegrever-Sammlung, die der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens bereits im 19. Jahrhundert begründete. Über die Jahre entstand so eine Sammlung, die die Dalheimer Ausstellung nun ausschnitthaft präsentiert. Dr. Andreas Neuwöhner, Vorsitzender des Vereins, schätzt die Gelegenheit, ¿seine¿ Werke zu präsentieren: ¿Als Paderborner ist Heinrich Aldegrever Teil unserer regionalen Identität. Seine Werke geben Aufschluss über unsere Vergangenheit. In der Auseinandersetzung mit den Werken können sie uns aber auch etwas darüber sagen, wer wir heute sind.¿ Er hoffe, dass die Dalheimer Ausstellung die bislang noch weitgehend unbeachteten Bestände aus Paderborn in der Region bekannt mache und sich so weitere Impulse für deren Erforschung ergeben.

Freude an der Vermittlung
Im Rahmen des Seminars ¿Heinrich Aldegrever und die Druckgrafik des 16. Jahrhunderts¿ am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe der Universität Paderborn, entschlüsselten die Studierenden Julianna Geng, Larissa Amelie Gierse, Georg Graf, Willi Graf, Lisa Maria Horstmann, Sabrina Jaime, Ute Müller, Viktoria Peters, Alicia Riss, Selcuk Saltan, Sabine Elisabeth Tomas und Pia Wegmann im vergangenen Sommersemester ein halbes Jahr lang die detailreichen Bilderwelten Aldegrevers, darunter Motive und Figuren wie der tugendhafte Held Herkules, der Höllenhund Cerberus oder der arme Lazarus und der reiche Prasser. ¿Die Zusammenarbeit mit dem Museum und dem Altertumsverein hat es den Studentinnen und Studenten ermöglicht, mit ,echter Kunst` in Berührung zu kommen und dieses Erlebnis durch die Ausstellung mit anderen zu teilen¿, so Matthias Dämmig, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe, Universität Paderborn. ¿So nehmen die Studentinnen und Studenten nicht nur viele kunstgeschichtliche Erkenntnisse mit in das Berufsleben ¿ viele von ihnen werden Lehrerinnen und Lehrer ¿, sondern auch die Erfahrung, wie viel Freude die Vermittlung machen kann.¿

Erzählende Bilder
Dr. Helga Fabritius war verantwortlich für die Zusammenschau der Werke: Gezeigt werden in Dalheim u.a. zwei Selbstporträts Aldegrevers, ein 13-teiliger Zyklus zur antiken Mythologie, eine Folge zum biblischen Gleichnis des Lazarus, Lehrstücke vom ¿richtigen und falschen Handeln¿ (Tugend und Laster-Folge), Repräsentationsbilder der Gesellschaft seiner Zeit und auch eine originale Druckplatte des Künstlers. ¿Aldegrevers Stiche spiegeln und interpretieren sowohl die religiösen Entwicklungen als auch die sozialen Verhältnisse seiner Zeit¿, erläuterte Fabritius. Die Stiche seien voller Bezüge und Anspielungen auf Motive aus Politik und Geschichte, Religion und antiker Mythologie sowie der Kunst: ¿Das sind Bilder für Kenner, die die Kennerschaft des Künstlers zeigen¿, sagte Fabritius: ¿Die Ausstellung will ihre Besuchern auch zu solchen Kennern machen.¿

Förderer
¿Das Kooperationsprojekt wurde vom Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e.V., der Universitätsgesellschaft Paderborn, dem Verein ,Paderborn überzeugt e.V.` und der Druckerei der Universität Paderborn gefördert.


Eröffnung am 18. September
Die Ausstellung wird am 18. September um 11.30 Uhr eröffnet. Die Eröffnungsansprache hält die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, Monika Schnieders-Pförtzsch.

Laufzeit der Studio-Ausstellung
18.09. bis 06.11.2016

Öffnungszeiten
dienstags bis sonntags sowie feiertags
10 bis 18 Uhr ¿ montags geschlossen

Eintrittspreise bis 30.10.
Erwachsene 6,00 Euro
Gruppen ab 16 Personen je Person 4,80 Euro
Kinder/Jugendliche (6 - 17 Jahre),
Schüler/innen
2,20 Euro
Schüler/innen bei Teilnahme an
einem museumspädagogischen
Angebot (2 Begleitpersonen frei)

1,60 Euro
Ermäßigte* 3,50 Euro
Familientageskarte 13,00 Euro
LWL-MuseumsCard (gilt auch für LVR-Museumskarte) gültig



Eintrittspreise ab 31.10. (Eröffnung Sonderausstellung ¿Luther. 1917 bis heute¿)
Erwachsene 9,00 Euro
Gruppen ab 16 Personen je Person 7,00 Euro
Kinder/Jugendliche (6 - 17 Jahre),
Schüler/innen
Eintritt frei
Schüler/innen bei Teilnahme an
einem museumspädagogischen
Angebot (2 Begleitpersonen frei)

Eintritt frei
Ermäßigte* 4,50 Euro
LWL-MuseumsCard (gilt auch für LVR-Museumskarte) Eintritt frei


Stiftung Kloster Dalheim
LWL-Landesmuseum für Klosterkultur

Am Kloster 9
33165 Lichtenau
Telefon: (05292) 9319-0
Fax: (05292) 9319-119
E-Mail: kloster-dalheim@lwl.org


Hintergrund
Die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur ist eines der 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Deutschlands einziges Landesmuseum für klösterliche Kulturgeschichte. Es wird gemeinsam vom LWL und der Stiftung Kloster Dalheim getragen und ist beheimatet in dem rund 800 Jahre alten ehemaligen Kloster Dalheim. Ausgehend von der eindrucksvollen eigenen Geschichte lädt das Haus ein, die Welt der europäischen Klosterkultur zu entdecken.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Maria Tillmann, Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Tel.: 05292/9319-114
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
Stiftung Kloster Dalheim
LWL-Landesmuseum
Am Kloster 9
33165 Lichtenau-Dalheim
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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