LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 22.12.15

Presse-Infos | Kultur

Von Kunst über Klo bis zu Luther, Vietnam und ¿Reif für die Insel¿

LWL stellt Sonderausstellungen für das Jahr 2016 vor

Bewertung:

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) plant für 2016 Sonderausstellungen in seinen 17 Museen. Darunter sind Kunstausstellungen (Henry Moore), ebenso wie archäologische Schauen (Vietnam) und Ausstellungen zu historischen oder natur- und sozialwissenschaftlichen Themen (Ausstellungen über Thema Wasser oder Martin Luther).

LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster
Mit der Sonderausstellung ¿Henry Moore. Impuls für Europa¿ (11.11.2016 bis 19.3.2017) holt das LWL-Museum für Kunst und Kultur die Arbeiten eines der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts nach Münster. Zentrales Thema der Ausstellung ist die Frage, warum Moore, der bereits zu Lebzeiten als ¿Picasso der Skulptur¿ gefeiert wurde, sowohl national als auch international als Inspiration für eine Vielzahl von Künstlern galt. Neben Werken von Moore selbst sind Arbeiten von Pablo Picasso, Joseph Beuys und anderen Künstlern Teil der Ausstellung, die in Kooperation mit der Tate London stattfindet.

Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2016 ist die Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ (13.5. bis 4.9.), die ein Thema aufgreift, das, genau wie alternative Geschlechteridentitäten, noch heute als Tabu gilt. Die umfassende Darstellung dieses selbst in aufgeklärten Gesellschaften kontrovers diskutierten Themas begreift Homosexualität als integralen Diskurs der Gesellschaft. Durch historische, kulturgeschichtliche und künstlerische Exponate werden Geschichte und Gegenwart der ¿queeren¿ Emanzipationsbewegungen im LWL-Museum veranschaulicht. Dabei verfolgt das Museum auch das Ziel, Vorurteile abzubauen. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Schwulen Museum in Berlin.

Auch der Lichthof im LWL-Museum für Kunst und Kultur wird im Jahr 2016 neu bestückt. Die Wahrnehmung von Dingen, ihrer Umgebung und dem Menschen macht der Schweizer Künstler Yves Netzhammer mit seiner Rauminstallation ¿Selbstgespräche nähern sich wie scheue Rehe¿ (4.3.2016 bis 23.4.2017) zu einer spezifischen Erfahrung von Zeit und Dasein in der Welt. Mittels Videoprojektionen, zeichnerischen sowie bildhauerischen Elementen schafft er ein Gefüge, das den Innenhof des LWL-Museums und seine umlaufenden Gänge in einer Erfahrungsebene zusammenführt.

Ebenfalls der zeitgenössischen Kunst widmet sich die Ausstellung Retired (29.1. bis 5.6.). Sie ist Teil des Cremer-Preises, der seit 2005 von der Stiftung Cremer an junge Künstler verliehen wird, die im Geiste von Fluxus und Nouveaux Réalisme arbeiten. Preisträger ist dieses Mal das Künstlerduo ¿Fort¿, bestehend aus Alberta Niemann und Jenny Kropp. Auch die Ausstellungsreihe ¿Radar¿, die in Kooperation mit dem Westfälischen Kunstverein stattfindet, zeigt neue Kunstpositionen jüngerer und teilweise weniger bekannter Künstler. Für die zweite Ausstellung (6.2. bis 1.5.) entwickelt Effrosyni Kontogeorgou ein raumgreifendes Projekt in der Galerie der Gegenwart.

Im Gegensatz zur Gegenwartskunst steht die Studioausstellung ¿Monetissimo! Aus den Tresoren des Münzkabinetts¿ (7.10.2016 bis 19.2.2017). Zum ersten Mal öffnet das Museum in diesem Zusammenhang einen der ältesten, umfangreichsten aber auch unbekanntesten Sammlungsbereiche für die Öffentlichkeit. In 27 Themen, angelehnt an die 27 Jahrhunderte seit Erfindung der Goldmünze, werden Spitzenstücke und Skurriles ebenso wie Alltägliches rund um Münzen und Medaillen präsentiert.


LWL-Museum für Naturkunde in Münster
Wasser ist auf der Erde ein häufiger, jedoch ungleich verteilter Stoff. Der Mensch staunt über seine Schönheit und seine gewaltige Kraft. In der etwa 1.200 Quadratmeter großen Ausstellung ¿Wasser bewegt¿ erfahren die Besucher von September 2016 bis zum Oktober 2017 im LWL-Museum für Naturkunde in Münster, dass Wasser alles andere als gewöhnlich und selbstverständlich ist. In der Ausstellung werden unter anderem Lebewesen vorgestellt, die sich auf diesen Lebensraum spezialisiert haben - aber auch wahre Wasserabstinenzler, die selbst in den trockensten Regionen dieser Erde überleben können. Besucher aller Altersgruppen erleben die Schönheit, Vielfalt und die Bedeutung des Wassers für den gesamten Planeten Erde.

¿Von Plaggenstechern, Venntüten und Krammetsvogelfängern¿ lautet der Arbeitstitel zur Wanderausstellung, die vom 18.11.2016 bis zum 29.1.2017 im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen ist. Die etwa 300 Quadratmeter große Ausstellung beschreibt in Bildern von alten Glasplattenfotografien die Menschen, die Natur und die Landschaft in Westfalen vor 100 Jahren. Die Fotosammlung des Naturfotografen und Naturschutzpioniers Dr. Herrmann Reichling ist ein Zeitdokument von besonderer Bedeutung. Auf über 10.000 Glasplattenfotografien hat Reichling zwischen 1912 und 1948 das Leben und die Natur Westfalens und des angrenzenden Nordwestdeutschlands dokumentiert. Einige ausgewählte Aufnahmen sind in der Wanderausstellung zu sehen, die ein Gemeinschaftsprojekt des LWL-Museums für Naturkunde, des LWL-Medienzentrums für Westfalen, des LWL-Museumsamtes für Westfalen und des Westfälischen Heimatbundes ist.


LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe)
Im Themenjahr 2016 beschäftigt sich das LWL-Freilichtmuseum in Detmold (Kreis Lippe) unter dem Titel ¿Scheiße sagt man nicht! Eine Ausstellung über/für Groß und Klein¿ mit der Kultur rund um die Toilette. In einer Sonderausstellung, an zahlreichen Geländestationen und anhand der historischen Gebäude erzählt das Freilichtmuseum ab dem 25. März Interessantes aus der Geschichte der Hygiene. An verschiedenen Installationen im Gelände und in einer Sonderausstellung im Paderborner Dorf erfahren die Besucher auch mancherlei Unausgesprochenes über das Klo. Erstmals wird es dazu einen Blog aus dem Museum geben.
Außerdem wird die Kabinettausstellung zum Thema ¿Der Erste Weltkrieg in privaten Fotografien¿ im Haus Schwenger/Fotoatelier Kuper bis zum Ende der Saison am 30. Oktober verlängert.


LWL-Freilichtmuseum Hagen
Im LWL-Freilichtmuseum in Hagen können die Besucher mitspielen. Denn die Ausstellung ¿Früh übt sich ... Handwerk zum Spielen¿ wird bis zum 31. Oktober verlängert. Zu sehen sind im Ausstellungsgebäude im oberen Museumsbereich alte Spielsachen, die alle etwas mit Handwerksberufen zu tun haben ¿ Überraschungseffekte garantiert. Zur Ausstellung gehören verschiedene Mitspielstationen.

Eine Brücke in das moderne Handwerk schlägt die Präsentation "Ringe reden!?" (3.4. bis 3.7.) im Goldschmiedehaus. Sie ist das Ergebnis des internationalen Wettbewerbs, der alle zwei Jahre vom Zentralverband der Deutschen Goldschmiede, Silberschmiede und Juweliere ausgeschrieben wird. Rund 80 Arbeiten von Auszubildenden sowie jungen Goldschmieden zeigen, wie das Thema des Rings als Zeichen und Schmuck in die Gegenwart übersetzt wird.

¿Häuser, Hütten und Hammerwerke auf alten Fotografien¿ heißt die Ausstellung, die das LWL-Freilichtmuseum vom 24. April bis zum 31. Oktober zeigt. Die dokumentarischen Aufnahmen von Wilhelm Claas (1885¿1966) führen in die Zeit zwischen 1920 und 1960. Die Fotos werden an verschiedenen Stationen im Museumsgelände gezeigt und eröffnen neue Perspektiven auf die Häuser und Werkstätten des Museums, aber auch auf viele Gebäude und Häuser in der Region.


LWL-Museum für Archäologie in Herne
Die Sonderausstellung ¿Aus dem Land des aufsteigenden Drachen¿ eröffnet erstmalig in Europa Einblicke in Vietnams nahezu unbekannte Kulturschätze. Anhand der bedeutendsten archäologischen Entdeckungen der vergangenen 50 Jahre begibt sich der Ausstellungsbesucher auf eine Reise durch mehr als zehn Jahrtausende Kulturgeschichte dieses Landes ¿ von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Präsentiert werden spektakuläre Funde, die noch nie außerhalb Vietnams zu sehen waren. Die Ausstellung versammelt Exponate historisch bedeutsamer Fundplätze, wie aus der hinduistischen Tempelstadt My Son und dem Kaiserpalast Thang Long (¿Aufsteigender Drache") in Hanoi, die den Rang von UNESCO Weltkulturerbe-Stätten besitzen.
Die Schirmherrschaft über das Ausstellungsprojekt hat der deutsche Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier übernommen. Die Premiere findet ab Ende September 2016 im LWL-Museum für Archäologie in Herne statt, anschließend ist die Ausstellung im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz und in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen.


Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn
Die Sonderausstellung ¿1.000 Jahre Abdinghof¿ (3.7. bis 23.10.) ist ein Kooperationsprojekt des Museums in der Kaiserpfalz (LWL) in Paderborn, der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Paderborn Abdinghof und des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens (Abt. Paderborn). Sie beleuchtet die 1000-jährige Geschichte des Benediktinerklosters Abdinghof von der Gründung 1016 über die Nutzung nach der Säkularisierung als Kaserne bis hin zur Übergabe an die evangelische Gemeinde 1866. Die Ausstellungseinheit im Museum thematisiert die wechselvolle Geschichte des Klosters. In der Abdinghofkirche selbst werden die Zeit der Nutzung durch das preußische Militär aufgezeigt und gleichzeitig die vergangenen 150 Jahre als Pfarrkirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde Paderborns dargestellt.


LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim
in Lichtenau (Kreis Paderborn)

Wer war Martin Luther? Und wer ist Luther heute? Zum Auftakt des 500. Reformationsgedenkens zeigt die Stiftung Kloster Dalheim im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur (Kreis Paderborn) von November 2016 bis November 2017 die Sonderausstellung ¿Luther. 1917 bis heute¿. Beginnend mit der 400-Jahrfeier des Thesenanschlags im Kriegsjahr 1917 folgt die Ausstellung der Auslegung und Wahrnehmung der Lehren Martin Luthers durch 100 Jahre deutsche Geschichte bis in die Gegenwart. Sie zeigt die Indienstnahme Luthers durch den Nationalsozialismus ebenso wie die zwiespältige Haltung des SED-Regimes in der DDR.
Welches Verhältnis hatten Bürger und Politik in der Bundesrepublik Deutschland vor und nach der Wende zu dem Reformator? Und welches heute, 500 Jahre nach den Thesen von Wittenberg? Ausgehend vom Martin Luther des 16. Jahrhunderts zeigt die Schau auf rund 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Entwicklung einer historischen Person zu einer Schicksalsfigur der Deutschen.


LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
in Waltrop (Kreis Recklinghausen)

Auf der einen treffen sich die Reichen und die Schönen, die andere gilt als Refugium für Individualisten und Naturliebhaber, die dritte schließlich lockt die Massen und Stars an ¿ das Image von Sylt, Hiddensee und Mallorca könnte unterschiedlicher kaum sein. Und doch haben die drei Inseln eines gemeinsam: Sie gehören seit vielen Jahrzehnten zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Stimmen die Klischees? In der Ausstellung ¿Reif für die Insel¿ (25.5.2016 bis 12.3.2017) hinterfragt das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) die gängigen Bilder von Edelbar und Ballermann. Objekte und Fotos, Urlaubskataloge, Postkarten und Fotoalben zeigen, wie sich der Fremdenverkehr auf den drei ¿deutschen Inseln¿ im Norden, Osten und Süden verändert hat. Bademode, Musik, Filme und Souvenirs wecken Urlaubsgefühle und nehmen die Besucher mit auf eine Zeitreise an Promenade und Strand.


LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund
Die Ausstellung ¿Kumpel Anton, St. Barbara und die Beatles¿ im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund (26.2. bis 16.10.) beleuchtet die Epoche der Nachkriegszeit als Zeit der Neuorientierung und lässt ein Stück vergessener Kulturgeschichte des Reviers wieder lebendig werden. Zu sehen sind über 250 Exponate, darunter Gemälde und Skulpturen von Laienkünstlern und Mitgliedern des ¿jungen westen¿, Werke der Dortmunder Gruppe 61, Plakate der Ruhrfestspiele, alte Filmzeitschriften, historische Fotos, Schallplatten und Filme.

Zeugen alter Industrieanlagen fotografisch zu entdecken war das Ziel eines Projekts der Fotogruppe Concept. Besonderen Fokus haben Anneli Hegerfeld-Reckert, Michael Bücker, Dirk Grasse und Leon Uppena dabei auf die liebevoll gestalteten, filigranen, zum Teil sogar künstlerisch anmutenden Details der alten Maschinen gelegt. Die Ergebnisse sind in der Ausstellung ¿Von der Schönheit der Maschinen - Industrieästhetik in Schwarz-Weiß¿ (11.3. bis 8.5.) zu sehen. Egal ob es sich um eine Dampfmaschine für die Kohleförderung oder eine Webmaschine in der Textilindustrie handelte, überall fanden die Fotografen Beispiele für den Stolz der Unternehmer und Ingenieure. Die Schönheit dieser Details hat die Fotogruppe in ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Bildern herausgearbeitet.

Die Ausstellung ¿Glückauf in Deutschland¿ (20.5. bis 14.8.) ist eine Spurensuche mit Fotos von Cornelia Suhan, Texten von Viktoria Waltz und dokumentarischen Bildern aus fünf Jahrzehnten. Erzählt wird die Geschichte von neun Jugendlichen, die mit 76 anderen im November 1964 aus der Türkei nach Essen kamen. Ihre Geschichte ist ein Zeugnis für gelebte Integration dank betrieblicher Förderung, öffentlicher Anteilnahme und medialer Begleitung. Jeder hat seine eigene Strategie gefunden, mit den Schwierigkeiten des Anfangs klarzukommen.


LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum
Unter dem Titel ¿Zwischen Ungewissheit und Zuversicht¿ zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum von 17. Juni bis zum 30. Oktober eine Sonderausstellung zu polnischen ¿Displaced Persons¿ in Deutschland 1945¿1955. Mit der Befreiung aus Zwangsarbeit und Gefangenschaft am Ende des Zweiten Weltkriegs verknüpften die meisten Menschen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Vielen Polen, die seit 1939 unter Zwang nach Deutschland gebracht worden waren, blieb die Rückkehr in die Heimat jedoch verwehrt. Bis in die Mitte der 1950er Jahre mussten sie als sogenannte ¿Displaced Persons¿ und ¿heimatlose Ausländer¿ in Lagern und Sammelunterkünften in Deutschland leben. Ungeachtet der herrschenden Knappheit entwickelten die Menschen dort ein vielfältiges Kulturleben: Orchester und Theatergruppen gestalteten den Alltag, Künstler organisierten Ausstellungen in Lagern und Städten, polnische Schulen und Universitäten sorgten für Bildung und Studium. Die Ausstellung gibt erstmals einen Überblick über das Kulturschaffen und den Alltag der polnischen Displaced Persons in Deutschland. Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit des LWL-Industriemuseums mit der ¿Porta Polonica¿, Dokumentationsstelle zur Kultur und Geschichte der Polen in Deutschland.


LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis)
1977 endete der Einsatz von Dampflokomotiven bei der Deutschen Bundesbahn. Die Faszination für die majestätischen Schienenfahrzeuge ist bis heute geblieben. In der Ausstellung ¿Dampfzeit ¿ Als die Loks noch rauchten¿ (2.9.2016 bis 1.10.2017) im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis) lassen die Schwarz-Weiß-Fotografien von Thomas Pflaum und Gerd Lübbering den Dampflok-Betrieb des vergangen Jahrhunderts wieder lebendig werden. Auf ihren Reisen durch Deutschland und Österreich entstanden Aufnahmen aus den letzten Betriebsjahren der rauchenden Lokomotiven.


LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Bier für das Ruhrgebiet, Schnaps für Westfalen? Die Ausstellung ¿Zum Wohl!¿ (1.5.2016 bis 26.3.2017) im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)zeigt die Entwicklung der Trinkkultur und Kultgetränke in Westfalen-Lippe im Industriezeitalter. Sie beleuchtet Produktion, Konsum und Image der Getränke und fragt nach regionalen Besonderheiten. Das Begleitprogramm bietet Aktionen und Informationen rund um Wasser, Schnaps, Bier, Limonade, Milch, Tee und Kaffee.

Anlässlich der Eröffnung der historischen Gebläsehalle präsentiert das LWL-Industriemuseum in der Ausstellung ¿Technophilia¿ (ab 9.8.) Objekte aus Keramik und Eisen des Ingenieurs und Künstlers Gerhard Hahn. Seine Arbeiten verknüpfen die in aller Regel getrennten Ebenen menschlichen Schaffens: hier das anonym erzeugte Industrieprodukt, dort das authentische Kunstwerk.


LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum Lage (Kreis Lippe)
Zwischen 1820 und 1918 sind über 100.000 Menschen aus Westfalen nach Amerika ausgewandert. Damit beschäftigt sich die Ausstellung ¿Aus Westfalen in die Neue Welt. Die Auswanderung nach Amerika seit 1800¿ (11.4. bis 25.9.) im LWL-Industriemuseum Ziegeleimuseum Lage (Kreis Lippe). Die Gründe für die Auswanderung waren vielfältig: Bis zum Ersten Weltkrieg suchten die Auswanderer in erster Linie eine neue Perspektive in Amerika. Mitte des 19. Jahrhunderts grassierten in Deutschland Hungersnöte wegen Missernten und der Kartoffelfäule. Gleichzeitig sorgten seit 1830 der Bevölkerungsanstieg und das Erbrecht für ein großes Landproletariat, das in Deutschland keine Perspektive sah.
Die jüngeren Söhne der Ackerbauern hatten keine Chance auf einen eigenen Hof, und den Schwestern bot sich nur die Möglichkeit, einen Hoferben zu heiraten oder als Dienstmädchen eine Anstellung zu finden. Die Situation in Westfalen verschärfte sich zusätzlich durch die Krise im Leinengewerbe. Die heimgewerblichen Spinner und Weber verloren ihren Broterwerb durch die billigere Maschinenproduktion und das Aufkommen der Baumwolle. Die Ausstellung beleuchtet die Gründe der Auswanderung, zeigt Reisewege und das Leben der Auswanderer in den neuen Siedlungsgebieten Nordamerikas.


LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke)
Die Glashütte Gernheim in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) zeigt in der Ausstellung ¿Parfüm: Kostbare Düfte in edlen Verpackungen. Vom erlesenen Luxusartikel zum populären Lifestyle-Produkt¿ (5.6. bis 11.9.) einen Ausschnitt aus der Vielfalt der Parfümflakons seit der Antike. Darüber hinaus behandelt die Schau Duftstoffe und Parfüms, ihre Herstellung, ihre Wirkungsweise und ihre kulturgeschichtliche Bedeutung. In museumspädagogischen Veranstaltungen können große und kleine Besucher ihr eigenes Parfümöl oder eine Duftsalbe kreieren.

Die Ausstellung ¿Der Glasgestalter Josef Welzel. Skulptur, Gravur, römisches Glas¿ (9.8.2016 bis Januar 2017) gibt Einblicke in das Schaffen des international renommierten Künstlers und experimentellen Archäologen, der vor allem auf dem Gebiet der Gravur tätig war. Im Mittelpunkt der Schau stehen seine Rekonstruktionen antiker Luxusgläser, darunter viele sogenannte Diatrete ¿ prunkvolle Gefäße mit durchbrochenem Glas, deren Herstellungsverfahren bis heute diskutiert werden.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos