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Mitteilung vom 10.09.14

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Fußballausstellung geht in die Verlängerung

Ausstellung im Kloster Dalheim über Fußball und Religion läuft bis Jahresende

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Lichtenau-Dalheim (lwl). Die von mehreren zehntausend Menschen besuchte Studio-Ausstellung "Im Fußballhimmel und auf Erden. Was Religion und Fußball verbindet" im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur der Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn) wird bis zum 30. Dezember verlängert. Ursprünglich sollte sie Mitte September zu Ende gehen.

"Los Santos", die Heiligen - diesen Beinamen trägt der argentinischer Fußballverein, dessen größter und berühmtester Fan Papst Franziskus ist. "Der Fußball-Gott ist Ost-Westfale", mutmaßten die Medien gar im Mai dieses Jahres, als der SC Paderborn 07 in die 1. Fußballbundesliga aufstieg, und Mario Götzes entscheidendes Tor zum Gewinn des WM-Titels wurde mit "GÖTzLICH" bejubelt.

Die aktuellen Sportereignisse zeigen ebenso wie das "Wunder von Bern", "begnadete" Profi-Kicker oder der Ruf nach "Erlösung", wenn die Spannung eines Fußballspiels kaum mehr zu ertragen ist, wie stark der Fußball sich religiöser Begriffe bedient, wenn es um den Ausdruck und die Beschreibung höchster Emotionen geht.

Aber auch in den Ritualen rund um den Fußball zeigt sich dieses Phänomen: Das Einziehen der Mannschaften in das Stadion mit den Schiedsrichtern voran etwa ähnelt dem Einzug des Priesters und der Messdiener in den Gottesdienst. "Wir alle haben noch vor Augen, wie Philipp Lahm nach der gewonnen Weltmeisterschaft den Pokal zum Himmel emporreckt. Das ist ein durch und durch religiös anmutendes Ritual, das das Erheben des Kelches bei der Eucharistiefeier nachahmt", sagt Dr. Ingo Grabowsky, Leiter des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur in Dalheim und Kurator der Schau.

Auch ganz seriöse Zusammenhänge von Fußball, Glaube und Kirche lernen die Museumsbesucher kennen - wie im Fall der Dortmunder Borussia, die ihren Ursprung in einer katholischen Jugendgruppe hat. Viele Vereine haben darüber hinaus eigene Stadionkapellen bauen lassen, in denen Fußballanhänger beten und heiraten können.

Den meisten Besuchern, die die Ausstellung seit Mai gesehen haben, würden diese Zusammenhänge aber erst in der Ausstellung richtig bewusst, erläutert Grabowsky. Nicht nur die vielen jungen Museumsgäste seien überrascht, dass es so viele Verbindungen zwischen Fußball und Religion gebe. Darüber eine Ausstellung zu machen, sei eine "wunderbare Idee", ist im Gästebuch des Museums zu lesen. So oder so ähnlich klingen die meisten Kommentare der begeisterten Ausstellungsbesucher.

In Dalheim können sie Exponate aus mehr als 100 Jahren internationaler Fußballgeschichte und Fankultur sehen: Vereinskutten, Schals, Wimpel und Pokale muten wie religiöse Devotionalien an. Souvenirs berühmter Sportstätten wie z.B. ein Stück des Rasens, auf dem das WM-Finale 1990 gewonnen wurde, das Originalautogramm der "Hand Gottes" und der dazugehörige Maradona-Altar sowie der legendäre Glückspullover von Bundestrainer Jogi Löw oder Voodoo-Figuren aus Westafrika würden von vielen Fans wie "Reliquien" verehrt: "Uns hat die Sonderausstellung besonders gut gefallen, weil wir Riesen-Fußballfans sind", lautet das Fazit einer fünfköpfigen Familie.

Und nach dem Ausstellungsbesuch kann im Klostergarten mit großem Elan auf die Torwand geschossen werden: "Sogar die Ordensleute des kürzlich abgehaltenen Dalheimer Klostermarktes nahmen es durchaus ehrgeizig mit ihr auf", berichtet der Museumschef und freut sich darauf, dass Dalheim mit der Studio-Ausstellung auch in den Herbstmonaten für ebenso viele Menschen wie in der "ersten Halbzeit" ein attraktives Ausflugsziel sein wird - und das nicht nur für Fußballfans.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Elisabeth Fisch, Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Telefon: 05292 931-9113
presse@lwl.org



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