Mehr als ein historisches Gebäude

Richtfest am Haus Remberg im LWL-Freilichtmuseum Detmold

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Detmold (lwl). Baustellen sind im LWL-Freilichtmuseum Detmold nichts Ungewöhnliches. Doch mit dem Haus, das derzeit von den Gebäuderestauratoren im Sauerländer Dorf im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) aufgebaut wird, betritt das Museumsteam Neuland. Denn mit dem Haus Remberg entsteht Stück für Stück ein Projekt mit dem Titel ¿Schüler wohnen und arbeiten im Museum¿. Am Donnerstag (3.7.) war Richtfest am zweiten Bauabschnitt des Hauses, dem sogenannten Ökonomietrakt.

¿Seit vielen Jahren haben wir immer wieder Anfragen von Schulklassen nach mehrtägigen Programmen mit Übernachtungsmöglichkeiten¿, berichtet Gefion Apel, Leiterin des Referates Landschaftsökologie und Kulturvermittlung im LWL-Freilichtmuseum Detmold. ¿Daher freuen wir uns sehr, dass wir dieser Nachfrage ab dem kommenden Sommer nachkommen können.¿ Ein paar Tage, ganz ohne Computer oder Fernsehen, für so manches Kind wird das sicherlich eine neue Erfahrung sein. Und auch die museumspädagogischen Programme, die die Kinder während der Woche durchlaufen, sollen den Schülern die Möglichkeit geben, neue Eindrücke zu sammeln und sich ganz praktisch dem Leben früherer Generationen anzunähern. ¿Bis zu 30 Schüler können sich aktiv an der Museumsarbeit in den verschiedenen Abteilungen beteiligen¿, so Apel. Erste Probeläufe mit Testklassen hat es bereits gegeben, allerdings noch ohne Übernachtung. ¿Diese Tage haben uns gezeigt, was wir an den Programmabläufen noch verbessern können und was bereits gut läuft.¿ Zunächst sollen die Programme für Schüler zwischen der 3. und der 8. Klasse angeboten werden. Später ist eine Erweiterung auf andere Altersgruppen oder auch Zielgruppen denkbar. ¿Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass Erwachsenengruppen Interesse hätten¿, so Apel.

Das repräsentative, spätklassizistisch gestaltete Wohnhaus von 1877 aus Finnentrop-Fretter im Kreis Olpe wurde 2003 in das LWL-Freilichtmuseum Detmold transloziert. 200 Tonnen Gewicht und ca. 2.000 Kubikmeter umbauter Raum wurden in neun Baublöcke aufgeteilt. Tieflader transportierten die Teile von Fretter nach Detmold. Mit dem Wiederaufbau im Museum wurde 2011 begonnen.

An das Wohnhaus schloss sich ehemals rechtwinklig ein Wirtschaftsflügel mit Querdiele, Stallungen und Heulager an, der bereits in den 1970er Jahren abgebrochen wurde. Im LWL-Freilichtmuseum werden beide Gebäudeteile wiedererrichtet. Im rekonstruierten Wirtschaftsflügel sollen für die neue museumspädagogische Nutzung vor allem Schlaf- und Aufenthaltsräume untergebracht werden, um so die originale Bausubstanz des ganzteiltranslozierten Haupthauses zu schonen.

Die Fertigstellung ist für Anfang 2015 geplant, so dass ab Sommer 2015 die ersten Schulklassen im Museum wohnen können. Interessierte Lehrer ¿ auch für weitere Probeläufe bis Oktober 2014 ¿ können sich schon jetzt an das Infobüro des Museums unter Tel. 05231 706 104 wenden.