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Mitteilung vom 12.07.13

Presse-Infos | Kultur

Zwischen Hoffen und Bangen

LWL-Medienzentrum zeigt Münster-Filme zum ¿4tel Fest¿ in Münster

Bewertung:

Münster (lwl). Zum ¿4tel Fest¿ am Samstag, 13. Juli, rund um die Warendorfer Straße in Münster präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) fünf kürzere Dokumentationen mit Münster-Bezug. Die Filme wurden in der Zeit des Nationalsozialismus gedreht oder beschäftigen sich mit dieser Epoche. Alle Filme zeigt das LWL-Medienzentrum für Westfalen im Cinema an der Warendorfer Straße 45 in Münster. Der Eintritt ist frei, Spenden für den ¿Förderverein Villa ten Hompel e. V.¿ werden gern entgegengenommen. Zwischen allen Filmen sind jeweils zehn Minuten Pause, so dass Interessierte auch nur einzelne Filme schauen können.

Das Programm im Einzelnen:

14.45 Uhr: Ausgebeutet für die Volksgemeinschaft ¿ Zwangsarbeit im Münsterland


Der 30-minütige Film greift ein lange ausgeblendetes Kapitel der Geschichte des ¿Dritten Reiches¿ auf: den zwangsweisen Arbeitseinsatz von Ausländern für die ¿Volksgemeinschaft¿. In 14 Sequenzen berichten vier von den Nationalsozialisten als Jugendliche ins Münsterland verschleppte Menschen über ihr Schicksal. Ihre Erinnerungen, gelesen von Schauspielern des Stadttheaters Münster, vermitteln ein vielschichtiges Bild der Zwangsarbeit unter dem NS-Herrschaftssystem.

15.25 Uhr: Zwischen Hoffen und Bangen.

Filmaufnahmen einer jüdischen Familie im Dritten Reich


Ausgangspunkt dieses 20-minütigen Films von Markus Schröder sind Amateurfilmaufnahmen aus den Jahren 1937 bis 1939. Gedreht hat sie der jüdische Münsteraner Siegfried Gumprich. Die Filmaufnahmen zeigen scheinbar unbeschwerte Momente des Familienlebens. Doch zum Zeitpunkt ihres Entstehens hatten die Gumprichs wie die übrigen Mitglieder der jüdischen Gemeinde schon mit schwersten Repressionen und Demütigungen zu kämpfen.

15.55 Uhr: Nicht Lob noch Furcht. Clemens August Graf von Galen

Das 35-minütige Filmporträt von Markus Schröder zeichnet auf der Basis zum Teil bislang unveröffentlichten historischen Filmmaterials ein facettenreiches Porträt des adligen Kirchenmannes, der 1933, im Jahr von Hitlers Machtübernahme, Bischof von Münster wurde und 1946, weniger als zwölf Monate nach dem Ende des "Dritten Reiches", überraschend starb. Neben seinem mutigen Eintreten gegen Klostersturm und Euthanasie, für Rechtsstaatlichkeit und die Unantastbarkeit der Würde des Menschen rückt der Film auch jene Aspekte seiner Biographie in den Blick, die heute kritisch betrachtet werden.

16.40 Uhr: Münsterland ¿ Heimatland. Ein stummer Farbfilm aus dem Jahr 1944

Elisabeth Wilms, eine aus Lengerich stammende Dortmunder Bäckersfrau, hat vom Beginn der 1940er Jahre bis zu ihrem Tod im August 1981 über 150 Filme realisiert. In einer ihrer ersten Dokumentationen, einem stummen, 25-minütigen Farbfilm, hat sie 1943/44 ihre münsterländische Geburtsheimat porträtiert. ¿Münsterland ¿ Heimatland¿ ist ein Potpourri ausdrucksstarker Bilder einer vom Kriege (nur scheinbar) unberührten Landschaft, darunter auch Aufnahmen der münsterischen Altstadt unmittelbar vor ihrer Zerstörung.

17.15 Uhr: Kurt Gerstein. Der Christ, das Gas und der Tod

Den Abschluss der Reihe bildet ein Film von Claus Bredenbrock und Pagonis Pagonakis über eine der ¿merkwürdigsten, widersprüchlichsten und auch unheimlichsten Figuren des Widerstands im Dritten Reich¿, wie ihn der Schauspieler Ulrich Tukur bezeichnete: ¿Kurt Gerstein. Der gebürtige Münsteraner und engagierte evangelische Christ und Kritiker der kirchenfeindlichen NS-Politik tritt 1941 freiwillig in die SS ein, um hinter die Kulissen des Terrorregimes, in die ¿Feueröfen des Bösen¿ zu schauen.

Veranstaltungsort:
Cinema & Kurbelkiste
Warendorfer Straße 45
48145 Münster
Telefon: 0251 30300

Weitere Infos:
http://www.cinema-muenster.de



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Medienzentrum für Westfalen
Fürstenbergstr. 14
48147 Münster
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