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Mitteilung vom 14.06.13

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Zuwanderung als Glaubenssache: Religiöse Vielfalt im Ruhrgebiet

Vortrag der Marler Historikerin Angelika Müller im LWL-Industriemuseum

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Bochum (lwl). Das Ruhrgebiet ist schon seit mehr als 150 Jahren eine Zuwanderungsregion. Kulturelle und religiöse Vielfalt prägt heute in hohem Maße das Revier. Welche Rolle dabei die Religion für das Zusammenleben der Menschen spielt, zeigt die Marler Historikerin Angelika Müller auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag, 20. Juni, ab 19 Uhr im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum. Im Vordergrund steht dabei der Blick auf persönliche Familiengeschichten im Kontext der historischen Entwicklung.

Im Rahmen eines Projektes der Geschichtswerkstatt Marl zu Zuwanderung und Religion hat die Historikerin Angelika Müller die Geschichte von fünf Marler Familien über drei Generationen erforscht und sie zur Bedeutung der Religion im Alltag befragt. Dabei hat sie erstaunliche Parallelitäten in der Geschichte festgestellt: ¿Die ersten evangelischen Zuwanderer waren um 1900 den Menschen im katholischen Marl so fremd wie später die ersten Muslime¿, berichtet die Historikerin aus ihrer Studie.

Die Integration der streng gläubigen protestantischen Masuren ist nach Müller dann ein Prozess gewesen, der sich über mehrere Generationen erstreckt habe. Die Familienmitglieder haben der Studie zufolge im Zusammenleben mit der neuen Gesellschaft in der Regel im Laufe der Zeit ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz entwickelt ¿ die Bedeutung der Religion habe sich dabei jedoch verändert. ¿Am Beispiel der Familien lässt sich erkennen, dass die Religion für die erste Generation der Zuwanderer eine wichtige Orientierung und Lebenshilfe gibt. Für die Nachkommen wird Religion dann eher zur Privatsache, der berufliche Erfolg tritt in den Vordergrund¿, hat Angelika Müller festgestellt.

Der Vortrag ist ein Beitrag zur Foto-Ausstellung ¿Im Guten Glauben. Religiöse Vielfalt im Ruhrgebiet¿, die noch bis zum 30. Juni im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover zu sehen ist. Die Ausstellung ist bis zum Beginn des Vortrags geöffnet. Zum Vortrag bietet das LWL-Industriemuseum eine kleine Stärkung und Getränke an.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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44793 Bochum
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