LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 04.06.13

Presse-Infos | Kultur

¿Freunde¿

Eine Ausstellung für Michael Funk im LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim

Bewertung:

Petershagen (lwl). Sieben mit Glas arbeitende Künstler zeigen in der Sonderausstellung ¿Freunde¿ ihre Verbundenheit mit Michael Funk, der das LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim von seiner Gründung 1996 bis 2012 leitete. LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch eröffnet die Ausstellung am Sonntag, 16. Juni, um 11 Uhr im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die Künstler zeigen ganz besondere Werke, die ihre Arbeit an dem Ofen des LWL-Industriemuseums, ihren durch Gernheim beeinflussten künstlerischen Weg und ihren Respekt vor dem prägenden Geist dieses Ortes ausdrücken.

Die Ausstellung läuft vom 16. Juni bis zum 29. September 2013.

Die Künstler

Karin Hubert widmete dem Freund eine Installation von 54 zart gravierten Flaschenobjekten, die rhythmisch durch den Raum klingen. Von ihr sind außerdem in Draht gesponnene Objekte voller Poesie zu sehen, die mit feinen Gravuren überzogen sind.

Einer der inzwischen bekanntesten mit Glas arbeitenden Künstler der Gegenwart ist Erwin Eisch. Er gilt als Gründer der modernen Studioglas-Bewegung, die für die Verarbeitung des Glases geradezu revolutionär wirkte. In Gernheim zeigt er u.a. einige seiner berühmten Köpfe, aber auch Zeichnungen.

Der US-Amerikaner Therman Statom gehört der Eisch nachfolgenden Künstlergeneration an. Seine für Gernheim geschaffenen Werke verwenden Floatglas, das mit Malereien im Stil des Expressionismus, mundgeblasenem Glas und Fundstücken zu Assemblagen kombiniert wird.

Ursula Huth dagegen widmet Funk vier Glasbilder, die Bezug nehmen auf die Vita des Freundes. Hier gestaltete sie farbig überfangene Glastafeln mit Malerei und Gravur. Zu sehen sind zudem Glasobjekte, die sie am Ofen des Museums gemeinsam mit den Glasmachern und dem Graveur des LWL-Industriemuseums entwickelte.

Veronika Beckh gehörte zum ersten Glasmacherteam der Hütte. Ihre makellosen Grundformen aus Kegeln und Halbkugeln stellt sie zu komplexen rhythmisch-geometrischen Installationen zusammen. Dabei stellt die Glasmacherin höchste Anforderungen an die perfekte Ausführung ihrer Werke.

Heikko Schulze Höing und Korbinian Stöckle arbeiten gegenwärtig am Ofen des LWL-Industriemuseums und in der Gravurwerkstatt. Schulze Höing blickt auf sehr persönliche und eindringliche Weise auf die gemeinsamen Jahre mit Funk zurück, der es trotz der Anteilnahme nicht an Ironie fehlt. Eine Erweiterung des üblichen Ausstellungsrahmens erfährt seine Arbeit durch den Einsatz der Neuen Medien.

Die Installationen Korbinian Stöckles gehen aus Reflexionen über den Zeitbegriff und die menschliche Wahrnehmung hervor. Beide hält der Künstler für irritierbar, was die Betrachtung seiner hier gezeigten Objekte zu einem intelligenten Verwirrspiel werden lässt. Die Einrichtung einer ¿Zwischenwelt` ¿ so der Titel einer Installation ¿ ist jedoch zugleich Allegorie einer langjährigen Freundschaft.

Das LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim
¿Die Ausstellung beweist, dass das LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim sich in den vergangenen Jahren zu einem international bekannten Zentrum von Glaskunst der Gegenwart entwickelt hat ¿ ein wesentliches Verdienst von Gründungsleiter Michael Funk¿, so seine Nachfolgerin Dr. Katrin Holthaus. 1812 von Bremer Kaufleuten gegründet und bis 1877 in Betrieb, ist die ehemalige Glasfabrik heute ein lebendiges Museum. Im Glasturm von 1826 arbeiten wieder Glasmacher und zeigen den Besuchern, wie sie im kunstvollen Umgang mit Pfeife, Holzform und Schere aus der glühenden Masse Gefäße herstellen. In der Schleiferei werden die fragilen Werke durch Gravur und Schliff veredelt. Das Herrenhaus und die ältesten erhaltenen Arbeiterhäuser Westfalens laden zur Zeitreise in die Welt der frühen Industrialisierung ein.

Mehr zu Produktion, Transport und Verwendung des vielseitigen Materials erfahren die Besucher in der einstigen Korbflechterei. Interessierte sehen alle Schritte der Glasherstellung vom Rohstoff über das Glasmachen bis hin zu Veredelung, Transport und Handel. Neben der Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte der Glasherstellung zeigt das LWL-Industriemuseum eine umfangreiche Sammlung von Alltags- und Gebrauchsglas. Darüber hinaus haben Künstler die Möglichkeit die einzigartige Struktur zu nutzen und ihre Entwürfe am Ofen eigenständig oder in Zusammenarbeit mit den Glasmachern umzusetzen.

Begleitprogramm
Zur Ausstellung ¿Freunde¿ bietet das LWL-Industriemuseum ein umfangreiches Begleitprogramm. Am Sonntag, 28. Juli, von 15 bis 17 Uhr räumen die Glasmacher ihren Arbeitsplatz am Ofen und gießen mit Kindern im Kreativkurs ihre Hand-und Fußabdrücke in Glas.

Nach dem Vorbild Installation von Therman Statoms gestalten Kinder am Sonntag, 11. August, von 15 bis17 Uhr ihr eigenes Buch zum Bewahren von Geheimnissen.

Im Kreativkurs für junge Teilnehmer entstehen, inspiriert von den filigranen Werken Karin Huberts, am Sonntag, 15. September, von 15 bis 17 Uhr farbige und klingende Windspiele aus Glas und Draht für den Garten oder das Fenster.

Die Teilnahme an den Kreativkursen ist begrenzt und richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Eine Anmeldung unter Tel. 05707 93110 ist erforderlich. Es wird Materialkostenbeitrag von 3 Euro erhoben.

An vier Sonntagen (am 30. Juni, 28. Juli, 11. August und 15. September) findet jeweils um 15 Uhr eine Sonderführung durch die Ausstellung statt.

Außerdem lädt die lange Tafel im Herrenhausgarten am Sonntag, 30. Juni, zum Austausch bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ein.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Svenja Laufhütte, LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim, Tel. 05707-9311-18
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Glashütte Gernheim
Gernheim 12
32469 Petershagen-Ovenstädt
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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