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Mitteilung vom 20.10.11

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Suchthilfe: Mehr Beachtung für Mütter und Väter

LWL-Jugenddezernent: ¿Mit Eltern gegen jugendliches Komasaufen angehen¿

Bewertung:

Münster (lwl). Professionelle Suchthelfer sollten die Eltern minderjähriger, oft noch pubertierender Kinder ¿viel konsequenter¿ in ihre Hilfeangebote einbeziehen. Das fordert Jugenddezernent Hans Meyer vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Sucht- und Jugendhilfe hätten den positiven Einfluss von Eltern bisher ¿wenig beachtet¿, sagte Meyer am Donnerstag (20.10.11) in Münster zum Abschluss des zweijährigen Projekts ¿Eltern.aktiv ¿ Proaktive Elternarbeit in der ambulanten Suchthilfe¿. Die LWL-Koordinationsstelle Sucht und die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen ermittelten dabei unter anderem, dass Eltern sich mehr Unterstützung wünschen. Von den bundesweit rund 1000 anerkannten Suchtberatungsstellen hatten zu Projektbeginn aber lediglich 18 ein Konzept zur Arbeit mit Eltern.

Über die frühzeitige Ansprache von Vätern und Müttern etwa durch Info-Abende, Homeparties und vertrauliche Gesprächskreise könnten überzeugende Präventionsbotschaften transportiert werden, noch bevor das Probierverhalten von Teenies in riskanten Rauschmittelkonsum wie Flatrate-Parties oder Komasaufen umschlägt, so Meyer weiter. Dabei sei der ¿familiäre Alltag mit seinen Normen, Werten und Beziehungsgestaltungen ebenso wichtig wie das Vorbildverhalten der Eltern beim Konsum von Alkohol, Tabak und anderen Rauschmitteln.¿ Das hätten die im ¿Eltern.aktiv¿-Projekt entwickelten Angebote unter anderem mit Jugendämtern an den westfälischen Standorten Dortmund, Paderborn, Rheine und Märkischer Kreis gezeigt.

Zur Bedeutung von Eltern und Familie aus der Sicht junger Menschen zitierte Meyer ¿klare Ergebnisse¿ der Shell-Jugendstudie 2010. Danach sprechen 90 Prozent der Jugendlichen von einem guten Verhältnis zu ihren Eltern. Dort fänden sie Rückhalt und emotionale Unterstützung. Drei Viertel der jungen Befragten würde ihre eigenen Kinder so erziehen, wie sie es selbst bisher erlebt haben. Und 76 Prozent stellten laut Studie fest, dass man eine Familie braucht, um wirklich glücklich leben zu können.

Hintergrund:
Das Einstiegsalter beim Alkoholkonsum Jugendlicher liegt bei 13,2 Jahren, das des ersten Alkoholrausches bei 13,9 Jahren. Die Anzahl der mit einer Alkoholvergiftung in Krankenhäusern behandelten Jugendlichen stieg ab 2001 bis Ende des Jahrzehnts um 170 Prozent. Das Einstiegsalter beim Tabakrauchen beträgt aktuell 13,6 Jahre. Knapp jedes fünfte Kind hat bereits vor dem 14. Lebensjahr mindestens einmal Cannabis geraucht. Drogen gehören ¿ ob legal oder illegal ¿ zum Alltag vieler junger Menschen. Kompakte Kurzinfos im Eltern.aktiv-Flyer unter http://www.dhs.de oder http://www.lwl-ks.de.



Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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