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Mitteilung vom 22.02.11

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Weißer Hai in Münster

Erstes Exponat für Bionik-Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde

Bewertung:

Münster (lwl). Das Präparat eines Weißen Hais ist jetzt im LWL-Museum für Naturkunde in Münster angekommen. Der über 2,70 Meter lange Hai ist das erste Exponat für die kommende Sonderausstellung ¿Bionik ¿ Patente der Natur¿ (ab 1. Juli). Die beiden Ausstellungsmacherinnen Friederike Ehn und Dr. Anika Seyfferth nahmen den Tierkörper, der mit echter Haihaut überzogen ist, in Empfang.

¿Das ursprünglich lebend 200 Kilo schwere Männchen wurde 2003 an der Küste Südafrikas tot in einem Strandschutznetz gefunden¿, erklärt Ehn. Ihre Kollegin ergänzt: ¿Präparate von Weißen Haien mit echter Haut sind sehr selten.¿ Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hat den Hai von dem österreichischen Präparator Ernst Hofinger aus Steyrermühl gekauft.
Das Hai-Präparat ist in dynamischer Schwimmbewegung dargestellt. In der neuen Ausstellung wird es im Bereich ¿Bewegung unter Wasser¿ zu sehen sein. Aufgrund seiner besonderen Hautoberfläche, die in jeder einzelnen Schuppe rillenartige Vertiefungen und Erhebungen (Placoidschuppen) besitzt, werden Wasserströme in geordnete Bahnen geleitet und der Strömungswiderstand reduziert. Dies macht den Weißen Hai zu einem überaus effizienten Schwimmer.

Rau statt glatt
Bis in die siebziger Jahre hinein herrschte die Meinung, dass glatte Oberflächen stets strömungsgünstiger sind als raue. Die schnellsten unter den Haien aber haben eine Hautoberfläche, die so rau ist wie Schmirgelpapier. Der Haiforscher Dr. Wolf-Ernst Reif schaute sich die Haischuppen genauer an. Er entdeckte viele kleine Rillen, Vertiefungen und Gräben auf den Schuppen, die parallel zur Wasserströmung bzw. in Strömungsrichtung verlaufen.

Flugzeuge mit ¿Haihaut¿
Welchen Nutzen hat diese Erkenntnis für den Menschen? Die Rillen (auch ¿Riblets¿ genannt) auf den Schuppen der Haihaut wurden als Vorbild für eine so genannte Ribletfolie gewählt. Wie die Haihaut-schuppen hat auch die Ribletfolie viele kleine Vertiefungen. In den neunziger Jahren wurde die Folie auf Flugzeugen angebracht und getestet. Drch die Vertiefungen in der Folie strömt die Luft geordnet an der Flugzeugoberseite entlang. Es entstehen Treibstoffeinsparungen von bis zu vier Prozent.

Der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) ist der größte Raubfisch der Welt. Seinen Namen verdankt er der auffällig hellen Bauchfärbung. Mit seinen starken Zähnen kann er auch Menschen gefährlich werden, weshalb er auch als ¿Menschenhai¿ bezeichnet wird. Der Weiße Hai gehört zur Familie der Makrelenhaie (Lamnidae). Seine Art kommt fast weltweit vor und besiedelt bevorzugt gemäßigte Küstengewässer.

Die Ausstellung zu den zahlreichen Naturpatenten und deren Umsetzung für innovative technische Anwendungen wird ab 1. Juli im LWL-Museum für Naturkunde in Münster gezeigt.



Pressekontakt:
Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Naturkunde
Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Sentruper Str. 285
48161 Münster
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