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Mitteilung vom 10.12.10

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Der LWL verleiht seinen Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis 2010 an Jürgen Banscherus

Bewertung:

Oelde (lwl). Der Kinder- und Jugendbuchautor Jürgen Banscherus hat am Sonntag (12.12.) aus den Händen von LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis entgegen genommen. ¿Banscherus ist ein wunderbarer und überaus erfolgreicher Kinder- und Jugend-buchautor. Seine Werke sind in 21 Sprachen erschienen. Anspruchsvoll und einfallsreich für Kinder und Jugendliche zu schreiben, ist eine ganz eigene literarische Kunst¿, lobte Kirsch, bevor er Banscherus den mit 12.800 Euro dotierten Preis im Museum für Westfälische Literatur in Oelde (Kreis Warendorf) überreichte. Den ¿Westfälischen Literaturpreis¿ verleiht der LWL alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Konrad-von-Soest-Preis für bildende Kunst.

¿Jürgen Banscherus wird aufgrund seiner herausragenden Leistungen für die deutschsprachige Kinder- und Jugendbuchliteratur mit dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis ausgezeichnet. In dieses Genre führte er eine Vielzahl neuer und anspruchsvoller Themen ein oder griff sie in seinem umfang-reichen Werk in ganz eigener Weise auf. Trotz häufig schwieriger Stoffe lässt seine einfache und direkte Sprache dem jugendlichen Leser stets Raum für die eigene Phantasie¿, zitierte Jury-Vorsitzender Kirsch die Begründung. Immer wieder verleihe Banscherus seinen Geschichten auch mit kindgerechtem Witz und Humor eine große Leichtigkeit. Nicht zuletzt deshalb habe er in der ganzen Welt eine große Leserschaft gefunden, so Kirsch weiter. Die Jury habe den LWL-Literaturpreis an einen Kinder- und Jugendbuchautor verliehen, um deutlich zu machen, dass diese literarische Sparte, ¿keinesfalls hinter anderen literarischen Leistungen hinterherhinkt.¿

¿Jürgen Banscherus liebt Kinder und seine vordringlichste Aufgabe sieht er darin, Kinder und Ju-gendliche für das Buch zu begeistern¿, urteilte der Buchhändler Andreas Wallentin in der Laudatio. Er hat ein hohes Einfühlungsvermögen in das Denken seiner jungen Leser. Seine Bücher zeichnen parodistische Züge und sehr viel Sprachwitz aus. Seine Romane und Erzählungen sind eine Zumutung. Er mutet seinen Lesern nämlich zu, mit gesundem Menschenverstand zu urteilen, ihren Verstand zu gebrauchen. Laut Wallentin wollte Banscherus eigentlich gar keine Jugend-Krimis schreiben. Doch dann beschwerte sich seine Tochter über eine Krimireihe für Kinder, bei der sie immer schon nach wenigen Seiten den Täter kannte. Das war Ansporn für Banscherus, es besser zu machen. So entstand die Reihe mit Detektiv Kwiatkowski, in der schon 20 Bände erschienen sind. ¿Obwohl dieser Kwiatkowski sich an Erstleser richtet, ist er alles andere als kindertümelnd. Die Bücher sind gewaltfrei, sie sind fesselnd, obwohl kein Blut fließt¿, so Wallentin.

Die älteren Leser haben bei Banscherus weniger zu lachen: Seine Jugendkrimis sparen auch nicht mit Härte, sie widmen sich vor allem aktuellen Themen wie Freundschaften zwischen deutschen und ausländischen Kindern. ¿Brisante und sozialkritische Themen wie Vorurteile, Diskriminierung und Jugendkriminalität geht Banscherus nicht mit dem berühmten erhobenen Zeigefinger an. Er präsentiert den jungen Lesern auch nicht unbedingt die Lösung, sondern konfrontiert sie mit unter-schiedlichen Meinungen und will sie dazu bewegen, Wege zur Lösung von Problemen zu finden. Dabei traut er seinen Lesern zu, damit fertig zu werden, dass es häufig kein ¿Happy End¿ gibt¿, so Wallentin weiter.

Zur Person:
Banscherus ist am 13. März 1949 in Remscheid geborgen. Er studierte Geistes- und Sozialwissenschaften in Münster und Bonn. Er arbeitete zunächst als Journalist, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschung und als Lehrer in der Erwachsenenbildung. 1983 veröffentlichte er erste Lyrik, 1985 sein erstes Kinderbuch. Seit 1989 arbeitet er als freier Schriftsteller. Der verheiratete Vater zweier Kinder lebt seit Jahrzehnten in Witten. Bekannt geworden ist Banscherus vor allem mit seiner Krimiserie ¿Kwiatkowski¿. Banscherus¿ Bücher sind in 21 Sprachen erschienen - unter anderem in Thailändisch, Türkisch, Hebräisch, Japanisch und in Blindenschrift.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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