LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 02.12.10

Presse-Infos | Der LWL

Achtung Redaktionen: Freigabe am Donnerstag 02.12.2010 um 18 Uhr

Rede von Herrn Gebhard, anlässlich der Ausstellungseröffnung und Preisverleihung "Westfalen entdecken!"

Bewertung:

Es gilt das gesprochene Wort

Grußwort des Vorsitzenden der Landschaftsversammlung im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Herrn Dieter Gebhard, anlässlich der Ausstellungseröffnung und Preisver-leihung ¿Westfalen entdecken!¿ am 02.12.2010, 17 Uhr, in der Bürgerhalle des LWL-Landeshauses


Meine sehr geehrten Damen und Herren,

was macht Westfalen eigentlich aus? Unsere Heimat zwischen Ruhr und Weser, Teutoburger Wald und Rothaargebirge gehört zu den vielfältigsten Regionen Deutschlands. Von den waldigen Berglandschaften des Sieger- und Sauerlandes über das lange Zeit von Kohle und Stahl geprägte Ruhrgebiet bis zu den Parklandschaften des Münsterlandes und den sanften Hügelketten des Weserberglandes reicht ihr Spektrum an Natur- und Kulturlandschaften.

Von dieser Vielfältigkeit nochmals überzeugen, können wir uns heute Abend im Rahmen der Preisverleihung und Eröffnung der Ausstellung ¿Westfalen entdecken!¿, zu der ich Sie recht herzlich begrüße.

Im Frühjahr 2010 hat das LWL-Medienzentrum für Westfalen unter diesem Motto einen Online-Fotowettbewerb ausgerufen. Ambitionierte Amateur- und auch Berufsfotografen wurden dazu aufgefordert, eine Entdeckungsreise durch ¿ihr¿ Westfalen anzutreten und ihren persönlichen Blick auf Land und Leute festzuhalten. Gefragt waren die Besonderheiten im eigenen Lebensumfeld genauso wie das Typische der gesamten Region: Wahrzeichen wie Westfalens mittelalterliche Kirchen, seine Rathäuser und Industriedenkmäler, seine Landschaften oder aber das moderne Westfalen mit seinen urbanen Einkaufsmeilen, den multikulturellen Stadtfesten und zeitgenössischen Städtebauprojekten.


In den sechs Kategorien »Dorf und Stadt«, »Kultur und Brauchtum«, »Alltag und Freizeit«, »Natur und Landschaft«, »Alte und neue Architektur« sowie »Menschen, Typen, Originale« konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs mit ihren Fotos messen.

Und die Resonanz war überwältigend. Mehr als 2600 Aufnahmen aus allen Teilen Westfalens gingen dem LWL-Medienzentrum zwischen dem 15. März und dem 31. Juli zu. Es war daher keine leichte Aufgabe, aus dieser Vielzahl durchweg guter und abwechslungsreicher Aufnahmen die besten Bilder auszuwählen.

Bestehend aus LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch, Dr. Markus Köster und Greta Schüttemeyer vom LWL-Medienzentrum, Dr. Helmut Knirim vom LWL-Museumsamt, Bodo Strototte und Ulrich Grabowsky vom Ardey-Verlag sowie Berthold Socha, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie, stellte sich eine siebenköpfige Jury dieser schwierigen Herausforderung.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Jurymitgliedern bedanken für ihre sehr engagierten und ¿ wie ich mir sagen lassen habe ¿ manchmal auch streitbaren Auswahldiskussionen sowie für ihre am Ende fachkundigen Entscheidungen.

Meine Damen und Herren,
Ziel des Fotowettbewerbs war es, Junge und Alte, Amateure und Profis, Alteingesessene und Neubürger zur fotografischen Entdeckung Westfalens anzuregen und diese Entdeckungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Letzteres geschieht auf gleich dreierlei Weise:
1.) Durch die heutige Ausstellung,
2.) Durch einen prächtigen Bildband
und
3.) Durch die Onlinestellung ausgewählter Fotografien im Internet-Bildarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen.


Die heutige Ausstellung, meine Damen und Herren, umfasst insgesamt 30 Fotografien und besteht aus den 21 heute zu prämierenden Bildern sowie 9 Arbeiten, die die Jury in die engere Wahl gezogen hatte.

Die kleine aber feine Auswahl aus den 2600 eingesendeten Wettbewerbsbeiträgen wird bis zum 22. Dezember hier in der Bürgerhalle unseres LWL-Landeshauses zu sehen sein. Anschließend wird sie als Wanderausstellung in Städten und Gemeinden Westfalen-Lippes gezeigt, um auch dort die immense Vielfalt widerzuspiegeln, mit der die Fotografinnen und Fotografen auf ¿ihr¿ Westfalen geschaut haben.

Gerade dieser besondere Blick findet sich auch in dem Bildband ¿Westfalen entdecken¿, den der Ardey-Verlag zur heutigen Ausstellungseröffnung herausgebracht hat und den ich Ihnen sehr empfehlen kann. Ein Großteil der Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind Amateurfotografen, die nur selten die Gelegenheit haben, eines ihrer Fotos in einer hochwertigen Publikation veröffentlicht zu sehen. Umso schöner ist es, dass neben den Preisträgern etwa 110 weitere Teilnehmerinnen und -teilnehmer sich über den Abdruck ihrer Arbeiten und ein Exemplar des Bildbandes freuen dürfen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich komme nunmehr zum wichtigsten Teil des heutigen Abends ¿ der Preisverleihung. Insgesamt gilt es 21 Fotos zu prämieren. Der Gesamtsieger wird ein Preisgeld von 500 Euro erhalten, die Sieger der sechs Kategorien dürfen sich über je 200 Euro freuen. Darüber hinaus werden 14 Beiträge Kategorieunabhängig mit einem Preisgeld von je 100 Euro ausgezeichnet.

Die Projektleiterin des Fotowettbewerbs, Frau Claudia Landwehr vom LWL-Medienzentrum, wird Ihnen nun diese 14 Fotografien kurz vorstellen. Danach präsentiert Ihnen Herr Grabowsky vom Ardey-Verlag die sechs Kategoriensieger bevor ich dann das Vergnügen habe, den Gesamtsieger des Wettbewerbs zu ehren.

Ich bitte nun Frau Landwehr an das Mikrofon


Laudatio zum Gesamtsieger, Volker Lenk ¿Dortmunder U¿ ¿

Meine Damen und Herren,
wir kommen nun zum Höhepunkt der heutigen Preisverleihung - der Ehrung des Gesamtsiegers des Wettbewerbs.

Die erste Wahl der Jury fiel auf ein Motiv der ehemaligen Dortmunder Union-Brauerei, das sogenannte »Dortmunder U«. Diese Entscheidung mag auf den ersten Blick überraschen, denn das Siegerbild ist nicht das, was man gemeinhin unter »typisch westfälisch« versteht. Es fehlen schließlich jegliche Anklänge an die westfälischen Landschaften, an Höfe, Wiesen, Wälder und Wasserburgen.

Dennoch ist das Foto von Herrn Volker Lenk in seiner Art ein typisch und eindeutig westfälisches Motiv. Dem Betrachter wird sofort klar, um welches Gebäude es sich handelt und wo dieses markante Bauwerk steht, nämlich in der größten Stadt Westfalens.

Neben der herausragenden fotografischen Qualität überzeugten die Jury die Symbolkraft und Ausstrahlung des Bildes sowie die Bekanntheit des Motivs auch über die Grenzen Westfalens hinaus.

Die besondere Spannung und der besondere Reiz des Fotos resultieren aus den Umständen, in denen es entstand. Zu sehen ist das »Dortmunder U« zu Beginn des Umbaus der stillgelegten Brauerei zu einem neuen Dortmunder Kulturzentrum. Obwohl nicht im klassischen Sinne ansehnlich, strahlt das Foto Ruhe und Zuversicht aus. Der Bau wirkt mit seinen zum Teil nackten, unverputzten Wänden einerseits verletzlich und zerbrechlich, erhebt sich aber trotzdem massiv, fast majestätisch in den blauen Himmel.

Es ist das Bild einer Umgestaltung. Aus Alten entsteht hier etwas Neues. Die vergangene, vom Dreiklang Kohle, Stahl und Bier geprägte Epoche wird abgestreift und macht der von Dienstleistung, kultureller Vielfalt und digitaler Wissensvermittlung dominierten neuen Zeit Platz. In diesem Sinne repräsentiert das Bild Westfalens Aufbruch ins moderne Informationszeitalter, ohne seine Vergangenheit zu verschweigen oder gar zu verleugnen. Dass dieser Wandel unter einem blauen Himmel stattfindet, den einige Wolkenfetzen und Kondensstreifen spielerisch beleben, verstärkt den freundlichen Gesamteindruck und bindet das Bild des Umbruchs in eine positive Grundstimmung ein.


Sehr geehrter Herr Lenk,
Ihr außergewöhnliches und herausragendes Foto würdigen wir heute Abend mit der Verleihung des Hauptpreises des Fotowettbewerbs. Ich bitte Sie nunmehr, zur Preisverleihung zu mir nach vorne zu kommen.

Herzlichen Glückwunsch!



Schlussworte

Meine Damen und Herren,


der LWL arbeitet als Vermittler westfälischer Tradition und Geschichte sowie als innovativer Dienstleister und Unterstützer der westfälischen Kulturarbeit. In dieser Funktion ist er auch eine gestaltende Kraft des permanenten Umbruchs und Aufbruchs, die gerade das Siegermotiv dieses Fotowettbewerbs symbolisiert. Es gehört zu den Aufgaben des LWL, Vergangenes zu bewahren und weiterzuentwickeln, Gegenwärtiges zu unterstützen und dem Zukünftigen einen Weg zu bahnen.

Als Ergebnis des Wettbewerbs zeigen die Ausstellung und der Bildband Westfalen aus einem besonderen Blickwinkel: dem seiner Bürgerinnen und Bürger. Sie sind es, die ihre Heimat fotografisch erkundet haben und durch ihre Fotos Dritten die Möglichkeit geben, Westfalen mal auf eine andere Weise zu entdecken.

Meine Damen und Herren,
zum Abschluss wünsche ich der Ausstellung sowie dem wunderschönen Bildband guten Zuspruch und uns allen nun viel Vergnügen bei der Betrachtung der Fotos. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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