LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 22.06.10 (Abgelaufen)

Presse-Infos | Der LWL

LWL-Preis 2010

Bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet

Bewertung:

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Dienstag (22. Juni) sechs Vereine und Bürger mit dem LWL-Preis für ihren besonderen ehrenamtlichen Einsatz ausgezeichnet. ¿Alle zwei Jahre ehren wir Menschen, die sich für eine Idee begeistern und sich dabei für andere außergewöhnlich einsetzen¿, so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch bei der festlichen Verleihung im münsterischen Erbdrostenhof. Den LWL-Kulturpreis erhielt die Tanzformation ku:llj e.V. aus Saerbeck (Kreis Steinfurt). Die Selbsthilfegruppe ¿Kein Konsum¿ aus Hagen bekam den LWL-Gesundheitspreis, und Franz Fahnenbruck aus Bottrop nahm im Bereich Soziales eine Auszeichnung entgegen. Die Beschwerdestelle für Psychiatrie in Bielefeld wurde mit dem LWL-Psychiatriepreis gewürdigt. Den LWL-Jugendpreis teilten sich Manuel Storkebaum aus Unna und der KOLIBRI - Förderverein für die offene Kinder- und Jugendarbeit Schwalenberg e.V. aus Schieder-Schwalenberg (Kreis Lippe). Die Preise für die überdurchschnittlichen und innovativen Leistungen sind mit einem Preisgeld von jeweils 2000 Euro dotiert.

Der LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch und Dieter Gebhard, Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung, überreichten die Preise in den unterschiedlichen Kategorien und würdigten die Preisträger für ihr ehrenamtliches Engagement. ¿Die Arbeit der Ehrenamtlichen in allen Bereichen der Gesellschaft sorgt für ein wärmeres Klima in unserer Gesellschaft. Ohne Ehrenamt ist kein Staat zu machen oder auch nur zu bewahren. Ehrenamt ist für uns alle unbezahlbar¿, betonte Kirsch bei seiner Begrüßung.

Die Tanzformation ku:llj ¿ dance for a chance e.V. aus Saerbeck besteht aus sechs Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft und wurde mit dem LWL-Kulturpreis für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Stellvertretend für das Team nahm die Vorsitzende Heike Harrison den Preis entgegen. In den vergangenen fünf Jahren hat die Hip-Hop-Tanzgruppe mehr als 350 Auftritte zugunsten verschiedener Hilfsorganisationen für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Dabei verzichten sie auf ihre Gage und sammeln bei den Auftritten Spenden, die beispielsweise Organisationen wie ¿Herzenswünsche e.V.¿ oder der Kindernothilfe zu Gute kommen. ¿Diese sechs jungen Menschen tragen durch ihr Vorbild zur Integration bei und vermitteln anderen Jugendlichen die Botschaft, durch eigenes Handeln helfen zu können¿, lobte Dieter Gebhard.

Uwe Haber, der Leiter der Rehabilitationsfachklink Therapiezentrum Vorhalle, deren Träger die Stadt Hagen ist, nahm stellvertretend für die Selbsthilfegruppe ¿Kein Konsum¿ den LWL-Gesundheitspreis entgegen. Die Gruppe gründete sich im Januar 2007 durch Jan Thies und Eugen Doline und unterstützt seitdem suchterkrankte Menschen, die dauerhaft auf Alkohol und Methadon verzichten wollen. Die etwa 25 aktiven Mitglieder sind ehemalige Rauschmittelkonsumenten, die nach der Erfahrung professioneller therapeutischer Hilfen nunmehr selbst helfen und sich gegenseitig unterstützen. Angebunden an das Therapiezentrum Vorhalle der Stadt Hagen finden wöchentlich Treffen zum Erfahrungs- und Informationsaustausch statt. Darüber hinaus organisieren die Mitarbeiter Freizeitaktivitäten für Betroffene. ¿Mit der Abkehr vom Drogenkonsum droht häufig die Einsamkeit. Durch gemeinsam organisierte Freizeitaktivitäten wird dem entgegengewirkt und die ehemaligen Konsumenten erfahren, wie lebenswert ein Leben ohne Drogen ist¿, sagte Kirsch. Besonders wertvoll sei die Mitarbeit von ehemaligen Drogenabhängigen, die ihre persönlichen Erfahrungen in die Selbsthilfegruppe einbringen.

Den LWL-Sozialpreis konnte Franz Fahnenbruck für sein Engagement entgegennehmen. Seit drei Jahren unterstützt der selbstständige Fliesenlegermeister aus Bottrop die LWL-Förderschule in Gelsenkirchen und den Integrationsfachdienst bei ihren Bemühungen, den Übergang von der Schule in den Beruf für junge Menschen mit Behinderung zu verbessern. Er nimmt an Praxistagen in der Schule teil, lädt die Schüler in seinen Betrieb ein, um ihnen das Fliesenlegerhandwerk zu vermitteln und bietet Praktikums- und Ausbildungsplätze für Jugendliche mit Handicap an. Darüber hinaus vermittelt er ehemalige Praktikanten an andere Ausbildungsbetriebe in der Umgebung und wirbt dafür in den Zeitschriften der Innung und der Kreishandwerkerschaft. ¿Dadurch, dass ein Handwerksmeister, der seit 20 Jahren selbstständig arbeitet, bei anderen Betrieben für die Ausbildung schwerbehinderter junger Menschen eintritt, lassen sich Vermittlungserfolge erzielen, die ohne Franz Fahnenbruck nicht zu erreichen wären¿, so Gebhard.

Der LWL-Direktor überreichte den LWL-Psychiatriepreis an die Beschwerdestelle für Psychiatrie Bielefeld, den stellvertretend die Vorsitzende Karin Schrader entgegennahm. ¿Damit würdigt der LWL das kontinuierliche Engagement der ehrenamtlichen Mitglieder, die sich nachhaltig um die Beschwerden von psychisch erkrankten oder suchterkrankten Menschen, sowie deren Angehörige kümmert¿, so Kirsch. Die Beschwerdestelle, die seit 1998 besteht, hilft bei der Lösung von Konflikten, die in Zusammenhang mit der Betreuung, Behandlung und Pflege von psychisch- oder suchterkrankten Menschen auftreten. Die Erfahrung der Mitglieder gewährleistet eine konstruktive Kon-fliktlösung und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Qualität in der psychiatrischen Versorgung der Patienten. Der Mitgliederstamm der Beschwerdestelle setzt sich aus verschiedenen Interessengruppen zusammen: Psychiatrieerfahrene, deren Angehörige und die in der Psychiatrie Tätigen. Sie arbeiten dabei vollständig ehrenamtlich, ohne öffentliche Mittel und unabhängig von jedweder Trägerschaft.

Den LWL-Jugendpreis teilen sich Manuel Storkebaum aus Unna und der KOLIBRI - Förderverein aus Schieder-Schwalenberg.
Manuel Storkebaum wurde dabei für sein kontinuierlich gewachsenes Engagement, das von der ehrenamtlichen Tätigkeit in der kirchlichen Jugendarbeit bis hin zum Vorsitz im Stadtjugendring reicht, ausgezeichnet. ¿Er hat sich nicht nur innerhalb der evangelischen Jugendarbeit sondern auch während seiner fünfjährigen Tätigkeit im Kinder- und Jugendrat der Stadt Unna überdurchschnittlich eingesetzt¿, würdigte Dieter Gebhard. Der 25-jährige Preisträger war unter anderem bei der Erstellung des ersten kommunalen Kinder- und Jugendförderplans der Stadt Unna involviert und bei der aufwendigen Organisation und Durchführung einer Gedenkstätten-Jugendfahrt nach Krakau.

Stellvertretend für den Förderverein KOLIBRI nahm der Vorsitzende Ingo Gierschner den Preis im Bereich Jugend entgegen. Seit Mai 2004 setzt sich der Verein dafür ein, Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Schieder-Schwalenberg zu erhalten und zu fördern, um Kindern und Jugendlichen eine attraktive und sinnvoll begleitete Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Ausgezeichnet wurde der Verein dabei nicht nur für die Unterstützung bestehender Einrichtungen, sondern auch für den Aufbau eigener Angebote für Kinder und Jugendliche. ¿Der Förderverein hat es sich zum Ziel gesetzt, die offene Kinder- und Jugendarbeit in Schieder-Schwalenberg auf einem hohen Niveau zu erhalten und weiterzuentwickeln¿, lobte Kirsch. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels entwickelte der Verein auch Projekte mit integrativem Ansatz, die von den verschiedenen Generationen getragen und gelebt werden. Unter dem Titel ¿ZeitRÄUME ¿ Generationen für Generationen¿ wurde eine Plattform zum ehrenamtlichen Engagement von jungen Menschen und Senioren eingerichtet und erste Planungen eines Mehrgenerationenhauses auf den Weg gebracht. ¿KOLIBRI hat nicht nur Kinder und Jugendliche im Blick, sondern tut auch etwas für die Verantwortung, für Rücksicht und Toleranz zwischen den Generationen¿, ergänzte der LWL-Direktor. Der Verein hat inzwischen rund 100 Mitglieder und finanziert sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Einnahmen aus Aktionen.

Die Preisverleihung findet am Dienstag, 22. Juni, um 19 Uhr im Erbdrostenhof, Salzstraße 38 in Münster statt.



Pressekontakt:
Verena Rösler, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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