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Mitteilung vom 07.01.10

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¿Die antike Wasserleitung von Sonsbeck zur Colonia Ulpia Traiana in Xanten¿

Vortrag zur römischen Wasserversorung des Rheinlandes im LWL-Industriemuseum

Bewertung:

Waltrop (lwl). Zu einem Vortrag über die Wasserversorgung im Rheinland zur Römerzeit lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe in sein LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg ein. Am Dienstag, 12. Januar, um 19.30 Uhr referiert Dr. Christoph Ohlig von der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft (DWhG) über ein groß angelegtes Forschungsprojekt.

Nachdem die großen Thermen der Colonia Ulpia Traiana endgültig ausgegraben und restauriert waren, stellte sich dem Forscher die Frage, woher und auf welchem Weg die großen Wassermengen, die dort benötigt wurden, in die Thermen gekommen sein könnten. Die bisher bekannten Quellen (Hasenacker in Labeck) hätten dafür mit großer Wahrscheinlichkeit nicht ausgereicht. Man ging also davon aus, dass die Römer weitere Quellen erschlossen haben müssen.

Ausgehend von einem ergiebigen Quellgebiet in Sonsbeck (Hartogshof an der Reichswaldstraße) haben bisher unbekannte Leitungen viel Wasser um die ¿Sonsbecker Schweiz¿ herum zu einem Sammelpunkt geführt und von dort mit Hilfe einer langen Wasserleitungsbrücke (Aquädukt) über die sogenannte ¿Fuhrt¿ bis zur Colonia Ulpia Traiana geleitet. Im Frühjahr 2007 sind diese bisher unbekannten Stellen durch Befliegungen luftbildarchäologisch an mehreren Stellen nachgewiesen worden.

Dr. Christoph Ohlig von der DWhG und Dr. B. Song von der Ruhr-Universität Bochum haben mit ihren Luftbildern nachgewiesen, dass diese Wasserleitungsbrücke (Aquädukt) existiert hat. Bestätigt wurden sie durch das Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, das vier Pfeiler des Aquäduktes in einer Ausgrabung untersucht hat. Gegenstand des Vortrages ist dieser industriearchäologische Entwicklungsprozess, aber auch die bisher völlig verkannte ungewöhnliche Bauweise dieser antiken Wasserleitung am Niederrhein. Nach heutiger Kenntnis ist die Sonsbeck-Xantener-Leitung ein absolutes Unikat römischer Wasserbautechnik.
Der Eintritt ist frei.



Pressekontakt:
Herbert Niewerth, LWL-Industriemuseum, Telefon: 02363 9707-0 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
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