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Mitteilung vom 08.05.09

Presse-Infos | Kultur

Eröffnung der ¿Südwestfälischen Galerie¿ im Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen

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Schmallenberg (lwl). Das Westfälische Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen hat am Freitag (08.05.) nach einjähriger Bauzeit die ¿Südwestfälische Galerie¿ eröffnet. Auf etwa 330 Quadratmetern neuer Dauerausstellungsfläche zeigt das Museum Kunstwerke aus seiner mehrere tausend Gemälde, Grafiken und Skulpturen umfassenden Sammlung. Außerdem besitzt das Museum noch Nachlässe von Künstlern, die aus dem Sauerland stammen oder über ihre künstlerische Arbeit mit dieser Landschaft verbunden sind. Zeitlich liegt der Sammlungsschwerpunkt im 20. Jahrhundert. Neben dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) haben auch der Hochsauerlandkreis die Stadt Schmallenberg und private Sponsoren wie die RWE Westfalen Weser-Ems AG und der Westfälisch Lippische Sparkassen- und Giroverband das 450.000 Euro teure Projekt finanziell unterstützt.

Die Südwestfälische Galerie setzt vier thematische Schwerpunkte: Sauerländische Landschaften, Bilder von Menschen, Künstler-Reisen und Bilder aus der Lebens- und Arbeitswelt. Neben Paul Hermann Schoedder, Hinrich Grauenhorst und Carl Siebert gehören zu den in der Sammlung vertretenen Künstlern unter anderen auch Eberhard Viegener, Reinhold Bicher, Josef und Gebhard Schwermer, Jochen Geilen, Hermann Springborn, Heinrich Poertgen, Johannes Dröge, Josef Voss, Hermann Falke. Ein besonderes Verhältnis zum Material Schiefer hatte der Bildhauer Eugen Senge-Platten, dem ein eigener Raum gewidmet ist.

¿Die Südwestfälische Galerie, deren maßgeblicher Ideen- und Taktgeber Rötger Belke-Grobe war, ohne den die neue Dauerausstellung nie Wirklichkeit geworden wäre, ist das einzige Museum, das sich dezidiert mit der Kunst des Sauerlandes befasst und diese als einen bedeutenden Faktor der regionalen Kulturgeschichte vermittelt¿, sagte Bürgermeister Bernhard Halbe bei der Eröffnung der ¿Südwestfälischen Galerie¿.

¿Seit seiner Gründung vor 35 Jahren zeigt das Museum, was aktive sauerländische Kulturarbeit leisten kann. Mit dem Anbau der Südwestfälischen Galerie verbindet sich ein bedeutender Erweiterungs- und Entwicklungsschritt des Museums. Ab heute werden seine künstlerischen Sammlungen erstmals durch eine gesonderte Präsentation, die der LWL mit 90.000 Euro unterstützt und die mit Hilfe des LWL-Museumsamtes konzipiert wurde, ins rechte Licht gerückt¿, sagte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch, der betonte, dass der LWL das Museum insgesamt bereits mit etwa einer halben Million Euro gefördert hat.

Parallel zur Eröffnung erscheint eine vom Museum in Auftrag gegebene wissenschaftliche Dokumentation, die von der Kunsthistorikerin Birgit Gropp erarbeitet wurde. Weitere Autoren sind Siegfried Kessemeier, Ulrich Schäfer und Kathrin Ueberholz. Die Dokumentation stellt das Kunstschaffen in diesem Teil Westfalens erstmals systematisch dar und setzt es in den Kontext der künstlerischen Strömungen der europäischen Moderne. Nach einem kurzen kunstgeschichtlichen Überblick geht sie unter anderem den Fragen nach, wie und wo sauerländische Künstler ausgebildet wurden, welche Rolle das Sauerland als Motiv in der Kunst spielt oder welche Auswirkungen der Nationalsozialismus auf das künstlerische Schaffen hatte. Dazu wird mit ca. 170 Abbildungen und rund 150 Künstlerbiografien das Thema ¿Kunst im Sauerland¿ erstmals zusammenhängend dargestellt.

Hintergrund
Anfang dieses Jahrtausends mündeten die langjährige Sammlungstätigkeit von Rötger Belke-Grobe (1940¿ 2007, ehemaliger Bürgermeister von Schmallenberg und Mitglied der Landschaftsversammlung) in die Vision, am Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen ein neues Haus für die Kunst in der Region zu errichten. Die Idee einer ¿Südwestfälischen Galerie¿ war geboren. Rötger Belke-Grobe und dem gesamten Museumsverein gelang es, die beteiligten Partner für die Idee zu gewinnen sowie Förderer und Sponsoren für das Thema zu begeistern. Neben dem LWL und dessen LWL-Kulturstiftung, dem Hochsauerlandkreis und der Stadt Schmallenberg haben auch private Sponsoren wie die RWE Westfalen Weser-Ems AG und der Westfälisch Lippische Sparkassen- und Giroverband nennenswerte finanzielle Beiträge geleistet. Zusätzlich hat der Museumsverein selbst durch finanzielle Eigenleistungen und großes ehrenamtliches Engagement seiner Mitglieder eine Realisierung des Projektes erst ermöglicht. ¿Mit über 1000 Stunden Eigenleistung haben alle Vereinsmitglieder diesen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Museums entstehen lassen¿, so Ferdi Hennemann, 1. Vorsitzender des Museumsvereins.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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