LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 30.04.09

Presse-Infos | Kultur

Vorbereitungen in der Seestadthalle

Blick in die Kulissen der Varus-Ausstellung ¿Imperium¿

Bewertung:

Haltern (lwl). Noch fehlt ein großes Plakat am Parkplatz, auch an der Seestadthalle in Haltern am See selbst deutet äußerlich nichts auf die kommende Ausstellung hin. Doch in der Halle arbeiten seit vier Wochen knapp 20 Handwerker, damit das LWL-Römermuseum seine neue Varus-Schau ¿Imperium¿ pünktlich eröffnen kann.

Für die beiden Ausstellungsgestalter, die Geschwister Barbara Hähnel-Bökens und Jochen Hähnel, ist das Projekt eine ¿Riesenherausforderung¿. Sie haben bereits die Vorgängerausstellungen ¿Herculaneum¿ und ¿Luxuxs und Dekandenz¿ mit insgesamt 200.000 Besuchern für das LWL-Römermuseum gestaltet. Diesmal lautet ihr Auftrag: in nur einem Monat ein archäologisches Museum einzurichten, das mehr als 300 hochkarätige Exponate aus der ganzen Welt ansprechend präsentieren soll.

Exponate rollen an
¿Toll, einen so großen leeren Raum ausbauen zu dürfen¿, sagt Jochen Hähnel über die Aufgabe. Auf 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche gebe es einfach sehr viele Möglichkeiten. Zunächst kam es aber darauf an, die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Das bedeutete beispielsweise, eine spezielle Klimaanlage zu installieren, alle Fenster mit Sonnenschutzfolie zu bekleben und den Fußboden neu zu beschichten.

Ab Anfang Mai werden die Exponate angeliefert. ¿Dann herrscht hier eine enorme Sprachenvielfalt¿, sagt Jochen Hähnel und spielt auf die Kuriere an, die unter anderem von Italien, Bulgarien, Rumänien, der Türkei und Israel aus ihre Leihgaben nach Haltern begleiten. Knapp 60 freistehende Vitrinen und noch wesentlich mehr Wandschaukästen warten bereits auf die antiken Exponate.

Emotionale Darstellung
¿Wir wollen eine spannende Geschichte erzählen¿, nennt Barbara Hähnel-Bökens das Ziel der Ausstellungsgestalter. Die Exponate sollen von den Anfängen Roms berichten und vom Aufstieg der Stadt auf den sieben Hügeln am Tiber zur Weltmacht, die über den gesamten Mittelmeerraum herrscht, von der Herrschaft des Augustus und von der Blüte seines Goldenen Zeitalters. Und sie soll auch den Lebensweg des Varus nachzeichnen, der mit der Niederlage in der Varusschlacht im Jahr 9. n. Chr. endet.

Große Bilder an Lichtwänden wirken auf die Besucher. ¿Der Betrachter soll zum Beispiel das Goldene Zeitalter fühlen können, wenn er den hell erstrahlten, kreisförmigen Ausstellungsraum betritt, in dessen Mitte ihn Apollo, der Gott der schönen Künste, empfängt¿, erläutert Hähnel-Bökens.

Sternenhimmel 9 v. Chr.
Nach einer filmischen Einführung zur Varusschlacht schreitet der Besucher durch die Historie Roms, beginnend bei den mythologischen Wurzeln bis hin zur Schlacht von Actium im Jahr 31 v. Chr., durch die Octavian einen 100-jährigen Bürgerkrieg beendet und zum Herrscher Augustus aufsteigt. Nun bricht eine neue Epoche, das Goldene Zeitalter, an, in der die Römer das Leid des Krieges vergessen und sich den schönen Künsten zuwenden.

Im nächsten Raum lernt der Besucher die Außenpolitik des Augustus kennen, die einerseits durch Diplomatie, aber auch durch Kriege und Eroberungen gekennzeichnet ist. Über den Köpfen der Besucher kreist der römische Adler, der vor 2.000 Jahren auch die Legionen des Varus anführte. Unter dem Sternenhimmel Roms vom 9. Januar des Jahres 9 v. Chr. ¿ der Geburtstag von Augustus¿ Frau Livia ¿ bekommt der Betrachter einen Eindruck von der prachvollen Bauweise der römischen Antike. Gleich nebenan residiert die kaiserliche Familie und blickt auf die eigene Verherrlichung in der Architektur.

Protagonist Varus
Varus tritt im Verlauf der Ausstellung immer deutlicher hervor. Filmsequenzen stellen die einzelnen Stationen seines Lebens dar. Eine weite karge Landschaft symbolisiert die Provinz Syrien an der Ostgrenze des Reiches, wo Varus 7/6 v. Chr. Statthalter ist. Vor düsterem Hintergrund ist die Kreuzigung von 2.000 Aufständischen zu erahnen, die Varus nach einer Revolte in Judäa befiehlt.

Im Nebenraum fallen entlang der Lippe die Römer in Germanien ein. Den Feldzügen des Drusus folgt eine überwiegend friedliche Zeit, die mit der Varusschlacht ein abruptes Ende nimmt. Zum Schluss der Ausstellung befindet sich der Besucher direkt am Rhein. Auf der einen Seite die dichten dunklen Wälder Germaniens, auf der anderen das aufgehende Licht der römischen Kultur, die sich entwickelnde Zivilisation der linksrheinischen Gebiete.

Achtung Redaktionen:
Termin für die Eröffnungspressekonferenz des Ausstellungsprojektes ¿Imperium Konflikt Mythos¿ ist der 14. Mai, 11 Uhr, in der Seestadthalle in Haltern am See.

Seestadthalle
Lippspieker 25
45721 Haltern am See

LWL-Römermuseum
Weseler Straße 100
45721 Haltern am See

Öffnungszeiten (ab 17. Mai)
Dienstag bis Freitag: 9 bis 18 Uhr
Samstag: 10 bis 20 Uhr
Sonntag: 10 bis 18 Uhr
Bis zur Eröffnung der Ausstellung ist das LWL-Römermuseum geschlossen.

Eintrittspreise
Erwachsene: 9 Euro
Familien: 20 Euro
Schüler: 2 Euro
Ermäßigungsberechtigte: 6 Euro
Gruppen: 7 Euro pro Person (zzgl. Führungsgebühr)

http://www.imperium-konflikt-mythos.de



Pressekontakt:
Martin Holzhause, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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