LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 23.04.09

Presse-Infos | Psychiatrie

Wenn die Mutter ihr Baby nicht lieben kann...

Landesweit einzigartige Mutter-Kind-Station in LWL-Klinik Herten hilft

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Münster/Herten (lwl). Es ist Stigma und Tabu zugleich: ¿Rabenmütter!¿ ¿ Volkes Stimme bis hin zum Hausarzt reagiert verständnislos. Es wirbelt Familienglück heillos durcheinander: Partner, Verwandte ¿ überfordert, ratlos. Es gefährdet im schlimmsten Fall Leib und Leben der beiden Hauptbetroffenen: Wenn die frischgebackene Mutter ihr Baby nicht lieben kann, tut zügige Hilfe Not, damit tiefe Depressionen sich nicht zu einer irreparablen Bindungsstörung oder gar einer wahnhaften Psychose auswachsen, bei der die Betroffene sich oder ihrem Kind etwas antut.

Postpartale, zu deutsch: nachgeburtliche Depressionen erleiden nach Expertenschätzungen etwa 80.000 Mütter in Deutschland. Erschöpfung, Gleichgültigkeit, Selbstzweifel; Schuldgefühle: Von all dem Leid ein Lied singen kann die 39jährige Heidi mit Töchterchen Hanna ¿ aber auch von der Lösung ihres Problems. Im Kurzfilm ¿Postpartale Depressionen¿ des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) [http://www.lwl.org/tvaudio] erzählt sie, wie sie auf der in Nordrhein-Westfalen einzigartigen Mutter-Kind-Station der LWL-Klinik Herten eine gesunde Beziehung zu ihrem Baby gewonnen hat.

¿Die gemeinsam mit ihrem Kind in unserer Acht-Betten-Mutter-Kind-Einheit behandelten Frauen überwinden ihre ernste Krise, lernen ihr Kind zu lieben, es zu versorgen, ihre Mutterrolle zu definieren¿, verspricht Dr. Luc Turmes, Ärztlicher Direktor der psychiatrischen Klinik Herten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Turmes kann als ¿Vater¿ eines Behandlungskonzeptes gelten, das erfolgreich gegen psychische Probleme von, so schätzt er, ¿zehn bis 20 Prozent aller Mütter nach der Geburt ihres Kindes¿ angeht.

Dem Bedarf an Behandlung durch Ärzte, Psycho- und Ergotherapeuten steht nach Turmes Angaben ein viel zu geringes Angebot an Plätzen gegenüber. Und auch die wenigen bestehenden Einrichtungen wie etwa die in Herten sehen sich einem chronischen Problem ausgesetzt: ¿Geldnot! Die Sozialleistungsträger zahlen nur für die Behandlung der Mütter, nicht für die mitversorgten Babys¿, beklagt Turmes.



Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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