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Mitteilung vom 14.04.09

Presse-Infos | Kultur

Fortschritte bei der Präparation des fossilen Schwimmsauriers aus Westfalen

Bewertung:

Münster/Kreis Höxter (lwl). Gute Fortschritte machen die Präparationsarbeiten an dem versteinerten Schwimmsaurier aus Nieheim (Kreis Höxter). Den zirka 190 Millionen Jahre alten Plesiosaurier hatten Mitarbeiter des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) 2007 in einer Tongrube ausgegraben, im LWL-Museum für Naturkunde in Münster wird er zur Zeit restauriert.

Die Grabung hatte das wertvolle Fossil vor Verwitterung und der Zerstörung durch den Bagger bewahrt, so dass das Skelett weitgehend vollständig erhalten blieb. Bis jetzt ist etwa ein Drittel freipräpariert worden, die Schwanz- und Beckenregion sind mittlerweile sichtbar. Der bereits präparierte Teil des Schwimmsauriers ist ab Sommer 2009 für die Öffentlichkeit im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen. Die gesamte Fossilplatte wird mehr als vier Meter lang und knapp zwei Meter breit sein.

Geborgen wurde der Saurier in zehn Blöcken, die die Präparatoren mit einem Kunstharzlaminat stabilisierten. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, werden die einzelnen Bestandteile wieder zusam-mengefügt. Derzeit legt Präparator Manfred Schlösser den Schulterbereich des Ur-Tieres frei.

Die Aufarbeitung des Skeletts ist schwierig und zeitaufwändig, da das Gestein stark zerklüftet ist und unkontrolliert zerbrechen kann. Stellenweise ist das Material auch hart wie Beton. Dagegen sind einige Knochen weich wie Ton und müssen vor der Freilegung gehärtet werden.

Probleme bereitet es zudem, das Skelett zu konservieren. Auf der Oberfläche und in den Hohlräumen vieler Knochen befindet sich Pyrit. Das Mineral, das wie Gold aussieht, hat unter bestimmten Um-ständen die Eigenschaft, zu zerfallen, wenn Luftsauerstoff und Feuchtigkeit einwirken. Dabei können die Knochen zerstört werden.

Die zu den Reptilien gehörenden Plesiosaurier waren an das Leben im Wasser angepasst: perfekte Schwimmer mit bootförmigem Rumpf und vier paddelartigen Flossen. Der im Kreis Höxter geborgene Saurier gehört zu den ¿Schlangenhalspaddelechsen¿ mit langem Hals und kleinem Kopf. Sie lebten von der Trias- bis zur Kreidezeit im Erdmittelalter. Damals waren die Saurier die größten Landbewohner. Die Plesiosaurier starben noch vor den Dinosauriern während der oberen Kreidezeit aus.

Der für den norddeutschen Raum seltene Fund soll 2010 anlässlich der Landesausstellung der Bodendenkmalpflege in Köln gezeigt werden.



Pressekontakt:
Bianca Fialla, Telefon: 0251 591-6066, bianca.fialla@lwl.org und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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