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Mitteilung vom 18.02.09

Presse-Infos | Kultur

Der größte Schatz ist unsere Geschichte

Museum in der Kaiserpfalz zeigt Funde aus der Sammlung Lütkemeyer

Bewertung:

Paderborn (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zeigt in seinem Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn 50 ausgewählte archäologische Funde aus den untergegangenen Siedlungen Wietheim und Dedinghausen bei Bad Lippspringe (Kreis Paderborn). Reitersporne und Gewandschließen, verzierte Beschläge und Kruzifixe sind im Foyer des Museums bis zum 21. Juni 2009 zu sehen.
Die Funde aus den beiden ländlichen Siedlungen spiegeln direkt die großen politischen Ereignisse der alten Kaiser- und Bischofsstadt Paderborn wider: Im Zuge der vier Heeresversammlungen zwischen 776 und 804 verloren ranghohe Krieger aus dem Heer Karls des Großen Teile ihrer Ausrüstung oder tauschten sie mit den Bewohnern der umliegenden Dörfer. So gelangten auch ein Schwertgurtbeschlag und das Bruchstück eines vergoldeten Reitersporns nach Wietheim und Dedinghausen.
Begehrt waren auch Metallobjekte mit einem Kreuz. Die Bauern fertigten daraus Gewandschließen und zeigten so ihren neu angenommenen christlichen Glauben. Und als Bischof Badurad im Jahr 836 die Reliquien des Heiligen Liborius nach Paderborn bringen ließ, kamen Fibeln mit Heiligendarstellung in Mode. Aus späterer Zeit bezeugen Emailfibeln mit Kreuz und Kruzifixe von Halsketten die Frömmigkeit der Dorfbewohner.
Die Funde zusammengetragen hat Jens Lütkemeyer als ehrenamtlicher Mitarbeiter der LWL-Archäologie für Westfalen. Mehrere Jahre lang hat er das Gebiet der im 14. Jahrhundert untergegangenen Siedlungen systematisch abgesucht. ¿Dabei wollte er nicht Goldschätze finden, sondern unsere Geschichte erforschen. Neben dem für die Geschichte der Region wichtigen Arbeitsergebnis ist aber auch das Engagement von Herrn Lütkemeyer zu würdigen. Sein Einsatz zeigt, wie wichtig die ehrenamtliche Unterstützung für die LWL-Archäologie ist und wie erfolgreich sie sein kann¿, lobt Prof. Dr. Michael M. Rind, seit 1. Januar neuer Direktor der LWL-Archäologie für Westfalen, den erst 22-jährigen Sammler.
Die Funde, die den Alltag und die Geschichte der Menschen in unserer Region erhellen, sind bis zum 21. Juni täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr im Museum in der Kaiserpfalz zu sehen.

Termin und Kosten:
¿Der größte Schatz ist unsere Geschichte¿. Sonderausstellung bis 21.6.2009. Zu zahlen ist nur der Eintrittspreis.
Museum in der Kaiserpfalz, Am Ikenberg, 33098 Paderborn, Tel. 05251 105110, https://www.kaiserpfalz-paderborn.de. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 Uhr bis 18 Uhr, jeden ersten Mittwoch im Monat 10 Uhr bis 20 Uhr.



Pressekontakt:
Dr. Yasmine Freigang, LWL-Museum für Archäologie, Telefon: 0251 591-8920 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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