LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 23.12.08

Presse-Infos | Soziales

Schnelle Behandlung von Schlaganfallpatienten erfordert hohes fachliches Wissen

900 Schlaganfallpatienten pro Jahr im Kreis Steinfurt

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Lengerich (lwl). Weniger als 25 Minuten dauert es vom Eintreffen eines Schlaganfall-Patienten in der Abteilung für Neurologie der LWL-Klinik Lengerich bis zur notwendigen Therapie. Schon am Einsatzort entnimmt der Notarzt dem Patienten eine Blutprobe. Sofort schickt er sie mit dem Notarztfahrzeug zur Untersuchung ins Krankenhaus. Der Arzt selbst begleitet den Patienten im Krankenwagen. Im Krankenhaus nimmt ein speziell ausgebildetes Team den Schlaganfallpatienten in seine Obhut. Eine Computer-Tomographie wird durchgeführt, weitere Untersuchungen folgen.

¿Zeit ist Leben!¿, sagt Dr. Florian Bethke eindringlich. Der Chefarzt der Abteilung für Neurologie weist die Bevölkerung immer wieder darauf hin, dass bei sofortigem Handeln das Leben eines Schlaganfallpatienten meistens gerettet und das Risiko von Folgeschäden deutlich gemindert werden kann. ¿Bitte wählen Sie beim Verdacht auf einen Schlaganfall sofort die Telefonnummer 112 des Notarztes!¿

Bei seinem Besuch der Abteilung für Neurologie zeigte sich Bürgermeister Friedrich Prigge am vergangenen Donnerstag beeindruckt von der Schlaganfall-Spezialstation, der sogenannten ¿stroke unit¿. Den beiden Gesundheits- und Krankenpflegerinnen Britta Meyer und Swetlana Ebauer gratulierte Prigge, denn sie hatten erfolgreich einen fünfwöchigen Qualifizierungskurs ¿stroke unit¿ absolviert. Aus ganz Deutschland waren Teilnehmer zu dem Kurs in der Johannes-Wessling-Klinik in Minden gekommen. Aufgrund der Schnelligkeit der Behandlung von Schlaganfallpatienten ist ein hohes fachliches Wissen erforderlich. Besondere Krankheitslehre bei Schlaganfall, Risikofaktoren, Symptome und Therapie sowie der Umgang mit speziellen Medizingeräten standen auf dem Programm. Am Ende hieß es eine Prüfung zu bestehen. ¿Das Besondere an der Arbeit auf der Schlaganfallspezialstation ist, dass wir wenige Patienten sehr intensiv betreuen¿, sagte Britta Meyer, und Swentlana Ebauer ergänzte: ¿Man sieht schnelle Effekte der Therapie und eine schnelle Besserung der Symptome.¿ Stephan Bögershausen, der stellvertretende Pflegedirektor in der LWL-Klinik Lengerich erklärte, dass Pflege eine wichtige Rolle bei der neurologischen Frührehabilitation spielt, die bereits auf der stroke unit beginnt. ¿Wir freuen uns, dass Frau Meyer und Frau Ebauer neue pflegerische Konzepte kennen gelernt haben und die Arbeit auf der stroke unit dadurch bereichern. Denn die stroke unit als multiprofessionelle Einheit erzielt einen maximalen Effekt aus der Summe aller Maßnahmen¿.

Das Team der stroke unit setzt sich aus Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen - teilweise mit weiteren Fachausbildungen (Reha-Fachpfleger/-innen und Intensivpfleger/-innen) - Ärzten sowie Logopäden, Krankengymnasten und Ergotherapeuten zusammen.
Vier Betten hat die Schlaganfallspezialstation, die 2006 eröffnet wurde. Die Zahl der behandelten Schlaganfallpatienten steigt jährlich. Durchschnittlich belegt ein Schlaganfallpatient drei Tage ein Bett auf der Schlaganfallspezialstation. ¿Bei rund 900 Schlaganfallpatienten pro Jahr im Kreis Steinfurt und weiteren 500 Patienten mit vorübergehenden Durchblutungsstörungen des Gehirns reichen die Kapazitäten von insgesamt zehn Spezialbetten im Kreis Steinfurt nicht¿, erläutert Dr. Bethke.

In Ibbenbüren sind zurzeit sechs Betten in der stroke unit; sowohl in Ibbenbüren wie in Lengerich sind alle Betten permanent belegt. Zurzeit läuft jedoch noch der Antrag der LWL-Klinik Lengerich auf Zertifizierung der stroke unit. ¿Die Bezirksregierung ist offenbar der Meinung, zwei Standorte im Kreis Steinfurt für Schlaganfallspezialstationen seien zu viel. Da Ibbenbüren im Kreis Steinfurt zentraler liegt, wird dieser Standort bevorzugt. Optimal wären jedoch beide Standorte, denn es kommt bei der Behandlung wirklich auf jede einzelne Minute an¿, so Dr. Bethke. Das ist auch Bürgermeister Prigge klar geworden, der die langen Wege im Kreis bestens kennt und sich deshalb für die Lengericher Schlaganfallspezialstation politisch einsetzen will.



Pressekontakt:
Jutta Keller, LWL-Klinik Lengerich, Telefon: 05481 12-6450 und Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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