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Mitteilung vom 14.05.08

Presse-Infos | Soziales

Mehr eigene Wohnungen für Menschen ohne Wohnung

LWL und Freie Wohlfahrtspflege unterzeichnen Vereinbarung

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Münster (lwl). Menschen ohne Wohnung sollen in Zukunft noch stärker ambulant und weniger in Heimeinrichtungen betreut werden. Das haben die westfälischen Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Münster vereinbart.

¿Die Rahmenzielvereinbarung soll den Weg frei machen, dass wir weniger Menschen stationär helfen müssen und sie stattdessen betreut in einer eigenen Wohnung leben können ¿ ein Stück mehr Normalität in ihrem Leben¿, so LWL-Sozialdezernent Matthias Münning am Mittwoch (14.5.). Der LWL finanziert zur Zeit in Westfalen-Lippe rund 1.400 Plätze für Wohnungslose in 35 Einrichtungen mit zirka 20 Millionen Euro jährlich. Knapp 400 Plätze stehen westfalenweit im Betreuten Wohnen zur Verfügung.

¿Wir hoffen, die Hürde der unterschiedlichen leistungsrechtlichen Zuständigkeiten zu überwinden¿, sagte Wolfgang Altenbernd, Sprecher der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. Ziel der Vereinbarung sei auch, finanziell und fachlich tragfähige Leistungspakete zu schnüren, damit Menschen ohne Wohnung ortsnah geholfen werde, so Altenbernd. Bis Mitte 2009 wollen die Vertragspartner Zielgrößen festgelegt haben.

Für teilstationäre und ambulante Unterstützung Wohnungsloser gibt der LWL jährlich etwa 17 Millionen Euro jährlich aus. Ein Platz im Betreuten Wohnen kostet täglich knapp 18 Euro, ein Platz in einem Heim dagegen durchschnittlich 66 Euro.

Gleichzeitig eröffneten die Vertreter der Freien Wohlfahrt und des LWL im Perthes-Werk in Münster eine Fotoausstellung zum Thema. Die Fotoausstellung ¿Not, Armut, Wohnungslosigkeit¿ hat die Sozialarbeiterin Petra Schmidt¿Wulle in Zusammenarbeit mit wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Menschen von 2005 bis 2008 zusammengestellt.

¿Die Fotoausstellung dokumentiert eindrücklich, dass Not, Armut und Wohnungslosigkeit auch in Westfalen real sind¿, so Pfarrer Dr. Werner M. Ruschke, Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Perthes-Werks. Nicht so sichtbar sei die verdeckte Armut, die alte Frau zum Beispiel, die Haselnüsse sammle und nur über eine unzureichende Witwenrente verfüge, ebenso wie das kleine Kind, dessen Eltern es nur versorgen können, indem sie auf Lebensmittelspenden aus der Tafel zurückgreifen. Ruschke: ¿Wer in der Öffentlichkeit kennt die bedrückende Stimmung in der Übernachtungsstelle, die Gesichter der Menschen, die in der Sozialberatungsstelle sich Hilfe und Rat holen?¿



Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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