LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 28.04.08

Presse-Infos | Soziales

LWL-Chef ist Bundesvorsitzender der Höheren Kommunalverbände

Beratungen über Behindertenhilfe

Bewertung:

Dr. Wolfgang Kirsch, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster, ist zum Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft höherer Kommunalverbände gewählt worden. Er löst in dieser Funktion den bisherigen Vorsitzenden Udo Molsberger, Direktor des Landschaftsverbandes Rheinland, ab. Vertreter von 17 Höheren Kommunalverbänden aus dem ganzen Bundesgebiet waren in Speyer zu einer zweitägigen Plenartagung zusammengekommen, um dort zu sozialpolitischen Sachfragen zu beraten.

¿Sowohl bei den Angeboten für das Wohnen als auch bei der beruflichen Teilhabe für Menschen mit Behinderung wird der Bedarf in den kommenden Jahren weiter steigen¿, betonte der neue Vorsitzende, der auf vier Jahre gewählt wurde. Dies sei eine Folge des demografischen Wandels: Die Altersstruktur der Gruppe der Menschen mit Behinderung nähere sich der Gesamtbevölkerung an.

Im Jahr 2006 seien deutschlandweit 643.000 Menschen mit Behinderung von den Verbänden mit Sozialhilfe, der sogenannten Eingliederungshilfe unterstützt worden. Mit 11,8 Milliarden Euro jährlich mache die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen mittlerweile 58 Prozent der gesamten Sozialhilfe in Deutschland (20,5 Mrd. Euro) aus.

Die eingeleitete Umsteuerung von stationären Wohnformen hin zu ambulanten Angeboten wie dem Betreuten Wohnen sei ein unverzichtbares Instrument, um Wünschen nach mehr Selbstbestimmung nach zu kommen, aber auch, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen, so Kirsch. Dass sich der Bedarf nach Plätzen in Wohnheimen bereits seit einigen Jahren deutlich verlangsamt habe, führten die Sozialexperten auf die erfolgreiche Umsteuerung in ambulante Hilfeformen wie dem Betreuten Wohnen zurück. Die Umsteuerung sei dort effizienter gewesen, wo nur ein Kostenträger - wie in Nordrhein-Westfalen jeweils ein Landschaftsverband ¿ zuständig sei (¿Hilfen aus einer Hand¿).


Hintergrund: Höhere Kommunalverbände
Insgesamt 17 Körperschaften des öffentlichen Rechts bilden den Zusammenschluss der Höheren Kommunalverbände in der Bundesrepublik Deutschland. Sie haben hauptsächlich soziale, zum Teil auch kulturelle Aufgaben. Wichtigstes Aufgabenfeld ist die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen, die von den Höheren Kommunalverbänden geplant, organisiert und finanziert wird. Die Höheren Kommunalverbände sind auch Träger eigener Einrichtungen, hier ¿ zum Teil aus langer Tradition herrührend ¿ vor allem Kliniken und Zentren der psychiatrischen Versorgung sowie der Behinderten- und der Jugendhilfe.

Mitglieder:
Landschaftsverband Rheinland (LVR), Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), Regionalverband Ruhr, Landesverband Lippe, Bezirk Oberbayern, Bezirk Niederbayern, Bezirk Oberpfalz, Bezirk Oberfranken, Bezirk Mittelfranken, Bezirk Unterfranken, Bezirk Schwaben, Landeswohlfahrtsverband Hessen, Bezirksverband Pfalz, Ostfriesische Landschaft, Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Kommunaler Sozialverband Sachsen, Kommunaler Sozialverband Mecklenburg-Vorpommern.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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