LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 24.04.08

Presse-Infos | Psychiatrie

LWL-Direktor zu Krankenpflege:

¿Ökonomie und Ethik in Einklang bringen¿

Bewertung:

Münster (lwl). LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch nahm das aktuelle Beispiel. ¿Die neuesten Tarifsteigerungen werden auch im LWL-Krankenhausbereich unweigerlich eine weitere Arbeitsverdichtung bewirken. Kann man auch dann noch professionell pflegen?¿ fragte der Chef des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Für den LWL als größten psychiatrischen Leistungsanbieter in der Region sei Wirtschaftlichkeit wichtig. ¿Aber Ökonomie und Ethik dürfen nicht auseinanderdriften¿, forderte Kirsch. Vor rd. 250 Fachleuten beim LWL-Symposium ¿Pflege in psychiatrischen Arbeitsfeldern¿ mahnte er am Donnerstag (24.4.08) in Münster ¿eine neue Intensität der Diskussion¿ an.

Ökonomisierung stehe vielerorts im Vordergrund, monierte der LWL-Direktor. Eine fachlich und ethisch begründete Krankenpflege drohe im Mahlwerk von Gesundheitsreform, Ärztestreik, Lohnforderungen und ¿anderen Kostentreibern¿ zerrieben zu werden. Zudem werfe die Alterung der Gesellschaft weitere Fragen zur Finanzierbarkeit von Pflegeleistungen auf.

Im Kontrast dazu habe sich in den vergangenen Jahrzehnten die Versorgung psychiatrisch behandlungsbedürftiger Menschen ¿strukturell grundlegend verbessert¿, so Kirsch. An die Stelle früherer Großanstalten seien gemeindenahe Einrichtungen mit Tageskliniken und Ambulanzen getreten. Statt früher manchmal jahrelanger Unterbringung verlassen etwa psychosekranke Patienten nach wenigen Wochen die Klinik. Das Selbstbewusstsein psychisch Kranker und ihrer Vertrauten wachse.

Bei dem Pflegesymposium des LWL-Psychiatrieverbundes befassten sich Teilnehmer aus ganz Deutschland einen Tag lang in Vorträgen und Arbeitsgruppen zum Beispiel mit ¿Risiken und Nebenwirkungen des Gesundheitswesens¿, Qualitätsmanagement, Behandlungsvereinbarungen oder der Zusammenarbeit von Pflegeprofis mit Angehörigen psychisch Erkrankter.



Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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