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Mitteilung vom 27.11.07

Presse-Infos | Kultur

¿Im Auftrag Seiner Majestät¿:

Ausstellung im LWL-Industriemuseum beleuchtet Reise des Oberbergrats von Reden ins Ruhrtal

Bewertung:

Witten (lwl). Der Auftrag kam von oberster Stelle: Preußen-König Friedrich II. schickte Oberbergrat Friedrich Wilhelm von Reden im Jahr 1782 von Oberschlesien ins Ruhrtal. Er sollte seinem Dienstherrn eingehend über den Steinkohlenbergbau Bericht erstatten. Diese Reise ist Ausgangspunkt der Ausstellung ¿Im Auftrag seiner Majestät¿, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Sonntag, 2. Dezember, in seinem Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten zeigt.

Ende des 18. Jahrhunderts befand sich der Bergbau im Ruhrtal noch in den Anfängen. In den Berg getriebene Stollen erschlossen die Kohlenlagerstätten. Auf den zahlreichen kleinen Zechen arbeiteten nur eine Hand voll Bergleute. Der Weg zum industriellen Ruhrgebiet war noch weit. Von Reden schilderte als genauer Beobachter den Betrieb in den kleinen Zechen und vergaß auch nicht, auf bestehende Missstände hinzuweisen. ¿Auf diese Weise vermittelt sein Bericht einen anschaulichen Eindruck vom Ruhrbergbau vor 220 Jahren¿, erklärt Dr. Olaf Schmidt-Rutsch vom LWL-Industriemuseum. Zahlreiche Bilder, Pläne, Dokumente und Modelle hat er für die Ausstellung zusammengetragen.

Der Bericht des Oberbergrats blieb nicht ohne Folgen: Wenige Monate später wurde der Freiherr vom Stein zum Leiter des Bergamts in Wetter berufen. Auf diese Weise wurde nicht nur die Grundlage für die bemerkenswerte Karriere des bedeutenden preußischen Reformers gelegt, auch der Bergbau an der Ruhr erhielt unter der neuen Leitung wichtige Impulse für eine stetige industrielle Entwicklung.

Im schlesischen Montanrevier setzte unter der Leitung Friedrich Wilhelm von Redens gleichzeitig eine kraftvolle Entwicklung ein: Auf den staatlichen Bergwerken arbeiteten schon bald die neuen Dampfmaschinen. Auf den neuen Hüttenwerken in Gleiwitz und Königshütte wurden die ersten Koks-Hochöfen auf dem europäischen Festland errichtet. Schmidt-Rutsch: ¿Oberschlesien entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einem Musterland der Frühindustrialisierung.¿

Die Ausstellung im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall ruft die Persönlichkeit Friedrich Wilhelm von Redens in Erinnerung und stellt mit dem Ruhrgebiet und Schlesien zwei wichtige europäische Montanregionen an der Schwelle zur Hochindustrialisierung vor.

Vorträge zur Ausstellung
Beginn jeweils 19 Uhr, ab 18 Uhr Möglichkeit zur Ausstellungsbesichtung, Eintritt frei

23.01.2008
Der märkische Steinkohlenbergbau im 17. und 18. Jahrhundert
Vortrag von Dr. Michael Fessner (Deutsches Bergbau-Museum, Bochum)

06.02.2008
Bergbauhistorische Kartenwerke der Grafschaft Mark
Vortrag von Dr. Klaus Eichholz, Bochum

27.02.2008
¿Hier bin ich also in Westphalen angekommen..." Das Leben des Freiherrn Karl vom und zum Stein. Vortrag und Filmvorführung von Dr. Volker Jakob, LWL-Medienzentrum für Westfalen, Münster

05.03.2008
Dreimaliger Denkmalbau, doppelter Denkmalsturz - Das Nachleben Friedrich Wilhelm von Redens im deutsch-polnischen Spannungsfeld
Vortrag von Dr. Thomas Parent, LWL-Industriemuseum, Dortmund

19.03.2007
Friedrich Wilhelm von Reden und der schlesische Eisenkunstguss
Vortrag von Dr. Idis B. Hartmann, Oldenburg

Im Auftrag Seiner Majestät
Die Reise des Oberbergrats Friedrich Wilhelm von Reden von Oberschlesien ins Ruhrtal

2.12.2007 ¿ 30.3.2008, Eröffnung: So, 2.12., 11 Uhr
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35, 58452 Witten
Geöffnet Di ¿ So 10 ¿ 18 Uhr



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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