LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 09.10.07

Presse-Infos | Kultur

Kunstwerke des Monats Oktober

Gartenverschönerung nach exotischem Vorbild

Bewertung:

Münster (lwl). Als Kunstwerke des Monats Oktober präsentiert der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster zwei farbige Kupferstiche aus Johann Gottfried Grohmanns ¿Ideenmagazin¿.

Der Leipziger Philosophieprofessor Grohmann publizierte um 1800 insgesamt 60 ¿Ideensammlungen¿, in denen er Gartenfreunden kunstvolle Anregungen für die Verschönerung ihrer Gärten nach modernen englischen, so genannten gothischen¿ und orientalischen Vorbildern lieferte. Ohne genauere Sortierung bündeln Grohmanns Musterhefte die unterschiedlichsten Stilvorschläge und Gestaltungstipps aus verschiedenen Erdteilen und Epochen. Das LWL-Landesmuseum wählt zwei Abbildungen aus Grohmanns Sammlungen zum Kunstwerk des Monats Oktober. Ein in Kupfer gestochenes ¿Persianisches Zimmer¿ (1797) und eine ¿Zimmerverzierung in Aegyptischen (!) Styl¿ (1796) galten in Grohmanns Magazinen als Inneneinrichtungsvorschlag für besonders zahlungskräftige Gartenhausbesitzer.


¿Die orientalisch anmutenden Zimmergestaltungen dokumentieren die Sehnsüchte der wohlhabenden Zeitgenossen nach üppigen Traumorten im Orient wie Ägypten und Persien, aber auch nach den um 1800 neuentdeckten Südseeparadiesen¿, berichtet Dr. Jürgen Krause, Kurator am LWL-Landesmuseum. Dank der von Grohmann vorgefertigten Stilideen konnten die Liebhaber exotischer Gartenhäuschen ihre Wunschbilder aus der Ferne bequem vor die eigene Haustür holen, ohne dass sie die beschwerliche und oft gefährliche Reise an die Sehnsuchtsorte selbst auf sich nehmen mussten.

Grohmanns Stilpalette orientierte sich an zeitgenössischen Londoner Gartenkunst-Magazinen. Er kopierte die unterschiedlichsten Gestaltungsrichtungen und fasste sie zu einer Art Kaufgalerie zusammen, die in der Zeit um 1800 schnell zum Bestseller wurde. ¿Sein Vorgehen kann als Schwanken zwischen liberaler Weltoffenheit und provinzieller Nachäfferei beschrieben werden¿, so Krause.

Insgesamt befinden sich in der Bibliothek des Museums 18 Musterhefte mit Hunderten ¿Ideen¿ des Leipziger Professors.



Pressekontakt:
Birthe Schumacher, Telefon 0251 5907-209, und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos