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Mitteilung vom 13.08.07

Presse-Infos | Kultur

Ausstellung "Luxus und Dekadenz"

LWL-Römermuseum zeigt Luxus und Dekadenz der Römer

Bewertung:

TEIL 1

Haltern (lwl).
Die Ausstellung "Luxus und Dekadenz¿ über das römische Leben am Golf von Neapel" bereitet mit 180 Exponaten - Wandmalereien, Kunstwerken aus Bronze und Marmor, exquisitem Goldschmuck, einem Privatbad mit raffinierter Technik - sowie großflächigen 3-D Animationen dem Luxus vor 2.000 Jahren eine Bühne. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert die Ausstellung auf knapp 1.000 Quadratmetern als erste Station vom 16. August bis 25. November im LWL-Römermuseum in Haltern. Die Kooperationspartner zeigen die Ausstellung danach in Bremen, Nijmegen und München.

Viele der hochkarätigen Schaustücke werden erstmals außerhalb Italiens zu sehen sein. Sie stammen überwiegend aus dem Archäologischen Nationalmuseum Neapel, einem der bedeutendsten archäologischen Museen der Welt. Komplettiert wird die 1,5 Millionen Euro teure Ausstellung durch Bestände aus Pompeji.

¿Wir spannen den Bogen von der schönen Venusstatue bis zum schlichten Tongefäß zur Mästung von Siebenschläfern und sparen das Thema Sklaven nicht aus, die den Superreichen der Antike ihren Lebenswandel erst ermöglichten¿, so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch am Montag (13.8.) in Haltern.

¿Was heute der Koi-Karpfen oder der Geländewagen ist , war damals die Moräne im eigenen Meerwasserbecken oder die vierspännige Kutsche, nannte Museumsleiter Dr. Rudolf Aßkamp als Beispiel für Statussymbole vor 2.000 Jahren. Die Bezüge zur Gegenwart seien offensichtlich und für den Besucher leicht zu erkennen.

Projektleiter Herwig Kenzler: ¿Wir möchten die Besucher mit den Inszenierungen in der Ausstellung überraschen, ihnen spannende und abwechslungsreiche Einblicke in das luxuriöse Leben der Römer am Golf von Neapel bieten. Denn wir wollen auch Besucher begeistern, die nicht so mit der römischen Geschichte vertraut sind.¿

Zitate antiker Autoren sind in allen Themenbereichen der Ausstellung präsent und kommentieren die Dekadenz einer Oberschicht, die sich in ihrem Statusdenken immer weniger an die traditionellen römischen Werte hielt. Die zeitgenössische Kritik, teils sachlich, teils mit beißendem Spott vorgetragen, wird durch ausgewählte Exponate unterstützt, die den Blick hinter die luxuriöse Fassade lenken.

"Luxus braucht Bewunderer und Mitwisser". So beschreibt der römische Philosoph Seneca den demonstrativen Prunk vieler seiner Zeitgenossen vor 2000 Jahren. Für die Römer war luxuria der Inbegriff von Schwelgerei, Prunkliebe, Genuss- und Vergnügungssucht - ermöglicht durch die Massen an Steuern aus den Provinzen. Sie flossen in die Kassen der Machthaber, nachdem Rom im 2. Jahrhundert vor Christus zur Beherrscherin des Mittelmeeres geworden war. Es hat in der Weltgeschichte kaum eine Gesellschaft gegeben, die so stark durch Statussymbole geprägt war wie die des Imperium Romanum.

Der Golf von Neapel mit den Orten Cumae, Neapolis, Baiae, Misenum, Surrentum, Stabiae sowie Pompeji und Herculaneum war seit dem 2. Jahrhundert vor Christus der Anziehungspunkt für die wohlhabende Römer. Die fruchtbare Vulkanlandschaft wurde wegen ihrer Schönheit und des angenehmen Klimas geschätzt. Hier frönte die Oberschicht dem Luxus. Man war reich und man zeigte es - in Gestalt prachtvoller Stadthäuser und Villen, durch aufwändige Gastmähler mit wahrhaft lukullischen Ausmaßen, durch kostbaren Schmuck, durch Anhäufung von Kunstschätzen.

Themen der Ausstellung:
Gebauter Luxus: Villen und Villenbesitzer am Golf von Neapel
Spiegelbild des luxuriösen Lebens: pompejanische Wandmalereien
Standesunterschiede in der Römischen Gesellschaft
Kunst- und Ausstattungsluxus, Kunsthandel
Lustgärten als inszenierte Idylle
Luxuriöses Machtinstrument: Gladiatorenspiele
Tafelluxus: Bankett und Unterhaltung
Statussymbole Schmuck und Parfüm
Privatbäder und Schönheitspflege

Kooperation:
Als Länder übergreifende Kooperation wird die Ausstellung von 2007 bis 2009 nicht nur in Deutschland sondern auch in den Niederlanden zu sehen sein und schließlich nach Japan weitergehen. Kooperationspartner sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit seinem LWL-Römermuseum Haltern am See, das Focke-Museum Bremen, das Museum Het Valkhof Nijmegen und die Archäologische Staatssammlung München, die auch schon bei der Ausstellung "Die letzten Stunden von Herculaneum" zusammengearbeitet haben. Diese erfolgreiche Ausstellung thematisierte die Katastrophe des Jahres 79 nach Christus.

"Luxus & Dekadenz. Römisches Leben am Golf von Neapel" blickt hingegen auf die Zeit davor, auf das unbeschwerte Leben der Oberschicht inmitten der fruchtbaren Region Campania felix.

Ausstellungsdaten:

16. 08. 2007 - 25. 11. 2007 LWL-Römermuseum in Haltern am See

15. 12. 2007 - 08. 06. 2008 Focke-Museum Bremen

23. 08. 2008 - 04. 01. 2009 Museum Het Valkhof Nijmegen

06. 02. 2009 - 30. 08. 2009 Archäologische Staatssammlung München

Öffnungszeiten und Eintrittspreise im LWL-Römermuseum:

Dienstags bis Freitag: 9 bis 18 Uhr
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 19 Uhr

Erwachsene 5 Euro

Kinder und Jugendliche 2,50 Euro
(6 bis 17 Jahre)

Familien 10 Euro
(Eltern mit Kindern bis 17 Jahre)

Gruppen pro Person 4 Euro
(Erwachsene ab 16 Personen)

Schülerinnen und Schüler 2 Euro
(zwei Begleiter frei) bei Teilnahme an Führungen oder museumspädagogischen Programm im Rahmen einer Lehrveranstaltung

Ermäßigungsberechtigte 3 Euro
(mit Nachweis)

Audioguide deutsch/englisch 4 Euro
ermäßigt 3 Euro

LWL-Römermuseum
Weseler Straße 100
45721 Haltern am See
Tel: 02364 9376-38
https://www.luxus-ausstellung.de
https://www.roemermuseum-haltern.de

Begleitend zur Ausstellung erscheint im Verlag Philipp von Zabern ein reich bebilderter Katalog (300 Seiten mit 320 Farbabbildungen). Die Museumsausgabe ist zum Preis von 24,90 Euro erhältlich.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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