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Mitteilung vom 01.06.07

Presse-Infos | Kultur

Der Kaiser kehrt zurück

Kaiserpfalz-Museum in Paderborn öffnet wieder

Bewertung:

Paderborn (lwl). Nach dem Rückbau der Canossa-Ausstellung öffnet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montagnachmittag (4.6.) das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn wieder für die Dauerausstellung. Die Ausstellung zur Pfalz Karls des Großen und zum frühmittelalterlichen Westfalen wurde für insgesamt 110.000 Euro umgebaut und um eine neue Abteilung erweitert, die sich mit dem reisenden König in einem Reich ohne Hauptstadt beschäftigt.

Einige Elemente der Canossa-Ausstellung konnten in die neue Dauerausstellung übernommen werden. Im Museumsfoyer werden dem Besucher nun aktuelle Grabungen der Paderborner Stadtarchäologie präsentiert. In regelmäßigen Abständen werden hier in Zukunft neue Funde und Erkenntnisse ausgestellt.

Im bisherigen Vorraum des Museums (¿Kleine Aula¿) ist ab Montag die Bedeutung der Pfalzen für den reisenden König, der mit einem westfälischen Pferd unterwegs war, das Thema. Die Umritte durch das Reichsgebiet waren ein wichtiges Instrument der mittelalterlichen Herrschaft. Persönliche Kontakte waren entscheidend und machten die Reisediplomatie in einem Reich ohne Hauptstadt zu einem Muss für den Herrscher, der von der Westwand der ¿Aula Regia¿, der großen Königshalle der Pfalz, auf die Besucher herabblickt.

In der benachbarten Ikenbergkapelle zeigt eine didaktische Präsentation sakrale Elemente des Königtums. Reichsschwert, Reichskreuz, Reichsapfel, die Heilige Lanze, Zepter und der Mantel des Heiligen Martin hat ein Münchener Kunstschmied kunstvoll nachgebildet.

Im Zwischengeschoss des Museums werden weiterhin die Pfalzgrabungen mit ihren Ergebnissen zur Pfalz Karls des Großen im späten 8. und frühen 9. Jahrhundert gezeigt. ¿Die Sachsenkriege Karls des Großen und die Christianisierung der Region sind eng mit dem Pfalzort Paderborn verbunden und werden am Ort des Geschehens ¿ sozusagen am Tatort - im Museum gezeigt¿, erläu-terte LWL-Chefarchäologin Dr. Gabriele Isenberg.

¿Als Teil der LWL-Archäologie für Westfalen hat das Museum weiterhin die Aufgabe, Westfalens Geschichte im Frühmittelalter zu präsentieren¿, so Dr. Martin Kroker, kommissarischer Leiter des Museums in der Kaiserpfalz. Darum würden im Untergeschoss zum Beispiel frühmittelalterliche Gräberfelder mit den Bestattungssitten und Ritualen der Bewohner Westfalens zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert gezeigt.

Ein anderer neugestalteter Schwerpunkt ist den Funden und Ergebnissen zur Geschichte der Siedlung an den Paderquellen bis zum Entstehen der mittelalterlichen Stadt Paderborn Ende des 12. Jahrhunderts gewidmet. Kroker: ¿Eine beispielhafte Verknüpfung des Museums mit der Stadtarchäologie, zu deren Finanzierung die Stadt Paderborn einen wesentlichen Beitrag leistet.¿ Die Abteilung zu Meinwerk, Paderborns berühmtesten Bischof, ist um ein großformatiges Modell der Stadt Paderborn im 11. Jahrhundert erweitert worden.

Gestaltet hat die neue Dauerausstellung das Augsburger Büro Christian Thöner und Partner, das nach Canossa nun ein zweites Mal im Museum in der Kaiserpfalz gearbeitet hat.

Mit der neugestalteten Schausammlung werden auch die museumspädagogischen Angebote deutlich erweitert. Mit einem neuen, im Juni erscheinenden Prospekt, der auch an die Schulen im Raum Paderborn verschickt wird, informiert das Museum die Besucher.

Das Museum ist ausnahmsweise am Montag (4.06.07) im Anschluss an die Eröffnungsfeier mit LWL-Kulturdezernent Prof. Karl Teppe und Dompropst Dr. Wilhelm Hentze ab 14 Uhr für alle Besucher geöffnet.

Von 14 bis 17 Uhr gibt es zu jeder vollen Stunde eine kostenlose Führung durch die neue Dauerausstellung. Zu entrichten ist nur der Eintrittspreis ins Museum.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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