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Mitteilung vom 09.05.07

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Weißes Gold - Arbeiterfotos und Festtagsporzellan - Neue Ausstellung im Ziegeleimuseum in Lage

Bewertung:

Lage (lwl). Vor langer Zeit schmückte es die Tafeln der Könige, deshalb wurde es auch weißes Gold genannt. Heute hat es jeder im Schrank: Porzellan. Im alten Pferdestall des LWL-Industriemuseums Ziegelei Lage präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Sonntag, 13. Mai, eine Foto- und Porzellanausstellung, die Einblicke in eine Arbeitswelt gibt, die (fast) schon wieder Vergangenheit ist.

Seit fast 300 Jahren wird in Deutschland Porzellan hergestellt ¿ die älteste Manufaktur lag in Meissen, die Zentren in Thüringen, Schlesien und Nordbayern. So bekannte Namen wie Rosenthal, Hutschenreuther, Heinrich, Seltmann und andere sind dort beheimatet.

Die Bezeichnung ¿weißes Gold¿ stammt noch aus dem 18. Jahrhundert, als Porzellan selten und kostbar war. Die Herstellung der Porzellanmasse aus Kaolin, Feldspat und Quarz, das Drehen der Teller und Tassen, das Gießen der Kannen und Vasen, das mindestens zweimalige Brennen, die Dekoration durch Stahldruck, Buntdruck oder die hochwertige Handmalerei. All dies sind Schritte der Porzellanherstellung, die in der Ausstellung anhand alter Fotos gezeigt wird. Sie spannt einen Bogen von den Anfängen des 19. Jahrhunderts bis 1960 und konzentriert sich auf die alte und keineswegs nur gute Zeit der Porzellanproduktion: Konzentrierte Arbeit spiegelt sich in den Gesichtern, aber auch die körperlichen und gesundheitlichen Belastungen werden deutlich.

Um 1900 wuchsen die Porzellanfabriken auf teilweise über 1000 Beschäftigte an. Was früher dem Adel und Bürgertum vorbehalten war, wurde nun für jedermann erschwinglich. Massenproduktion hielt Einzug - gut zu erkennen an den vielen nebeneinander im Akkord arbeitenden Drehern und Gießern. Preisgünstige Dekorationen wie der Bunt- oder Stahldruck ergänzten die teure Malerei. Deutschland wurde zum wichtigsten europäischen Porzellanproduzenten mit einem hohen Exportanteil.

Angereichert wird die Fotoausstellung durch eine Auswahl an Porzellangeschirren aus der Sammlung des Deutschen Porzellanmuseums in Hohenberg. Festtagsporzellan vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts - ein Eindruck von dem, was sich unsere Eltern und Großeltern zu den besonderen Gelegenheiten auf den Tisch stellten und ansonsten sorgfältig verwahrten. Historismus, Jugendstil, Art Deko, Funktionalismus sind Stilformen, die von allen Herstellern umgesetzt wurden. Sorgfältig bemalte Ragouts und Schüsseln, üppige Ätzgoldkanten, klassische Stahldruckdekore: hier findet man alles, was über zwei Generationen gängig oder auch der letzte Schrei war.
Die Ausstellung ¿Weißes Gold¿ wurde im des Europäischen Industriemuseums für Porzellan in Selb konzipiert.

+++ Hinweis für Redaktionen +++

Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag (13.5.) um 11 Uhr möchten wir Sie herzlich einladen. Wolfgang Schilling vom Europäischen Porzellanmuseum in Selb steht Ihnen ab 10.30 Uhr für Fragen und einen Fototermin zur Verfügung.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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