LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 09.03.07

Presse-Infos | Der LWL

KORREKTUR - LWL-Landesjugendhilfeausschuss: Eltern und gemeinsames Angebot von Jugendhilfe, Schulen und Justiz erreicht junge Cannabisraucher am besten

Bewertung:

Münster (lwl). Unabgestimmte Einzelprojekte helfen jungen Menschen mit Drogenproblemen wenig, stattdessen müssen Drogen- und Jugendhilfe, Schulen, Ärzte und die Justiz verstärkt miteinander kooperieren, um den Jugendlichen die Folgen des Cannabiskonsums vor Augen zu führen. Das ist das wichtigste Ergebnis einer Erhebung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), die untersucht, wie man die Suchthilfe junge Cannabiskonsumenten besonders gut erreichen kann. ¿Ab sofort gibt der LWL eine Broschüre heraus, in der das LWL-Landesjugendamt Tipps für Jugendämter zusammengefasst hat¿, erklärte LWL-Jugenddezernent Hans Meyer vor dem Landesjugendhilfeausschuss am Donnerstag (08.03.) in Münster.

Auf die Frage ¿Hast du in den letzten zwölf Monaten ein- oder mehrere Male Cannabis konsumiert?¿ antwortete 2004 bei einer bundesweiten Befragung jeder fünfte Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren mit einem klaren ¿Ja¿. Deshalb beschäftigt sich das LWL-Landesjugendamt mit den Drogenproblemen von jungen Menschen. ¿Dass der Konsum von Cannabis kein Randgruppenphänomen ist, steht schon lange fest. Wir wollten aber wissen, wie man die bestmöglichen Zugangswege zu den jugendlichen Konsumenten bekommt, die Ergebnisse haben wir in einem Expertengutachten festgehalten¿, erläutert Meyer.

Ein zentrales Ergebnis des Gutachtens: Je jünger die jugendlichen Cannabisraucher sind, desto wichtiger ist das Handeln der Eltern. Wenn 14- bis 16-Jährige beginnen, Cannabis zu konsumieren, hilft frühzeitiges Eingreifen der Eltern am besten. Dazu können sich die Eltern Rat und Unterstützung bei den örtlichen Jugend- und Drogenberatungsstellen bzw. Fachstellen für Prävention holen.

¿Die Angebote der Suchthilfe wie zum Beispiel klassische Alkoholberatungsstellen oder anonyme Drogenberatungsstellen für Opiatkonsumenten müssen zur bürgernahen Dienstleistung weiterentwickelt werden¿, fasst LWL-Suchtexperte Wolfgang Rometsch die Ergebnisse zusammen.


Hintergrund zur Expertise ¿Zugang zu jungen Cannabiskonsumenten/innen¿:

Die Erhebung wurde im Auftrag der LWL-Koordinationsstelle Sucht von der FOGS-Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich mbH, Köln, von Dezember 2005 - Juli 2006 durchgeführt. Gefördert wurde sie vom Bundesminsterium für Gesundheit (BMG).

Während der 1. Reitox Akademie 2007 "Prevention, therapy of cannabis disturbances in Europe: status, projects, need for development" im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft wird die Ex-pertise am 29./30. März in Berlin einer europäischen Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Diese Expertise bieten wir als kostenlosen PDF-Download im Internet unter der URL
http://www.lwl.org/LWL/Jugend/KS/Publikationen/ForumSucht an.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos